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15944 Bronze für Essener Futsal-Frauen bei Deaflympics

Fünf Futsal-Spielerinnen des GTSV Essen gehören zum Kader der deutschen Nationalmannschaft, die bei den 20. Winter-Deaflympics im türkischen Erzurum Bronze gewonnen hat.

Herzlichen Glückwunsch an Julia Christ (Jg. 1988), Melissa Gracic (Jg. 1991), Jana Rerich (Jg. 1990), Adelina Worseck (Jg. 2001) und Amanda Wysocka (Jg. 2002).

Spieltage und Ergebnisse:

Futsal gehörte in diesem Jahr erstmals zum Programm der Gehörlosenspiele im Winter. Am ersten Spieltag der Gruppenphase gelang der deutschen Nationalmannschaft ein souveräner 8:1-Auftaktsieg gegen den Gastgeber Türkei. Darauf folgte ein weiterer Sieg gegen die Mannschaft aus Polen (6:3). Das dritte Spiel wurde 5:0 für Deutschland gewertet, das Gegner Kenia nicht antreten konnte.

Im vierten Spiel gegen Großbritannien wurde es besonders spannend. Das deutsche Team führte bereits 4:1, doch die Kickerinnen von der Insel drehten das Spiel danach komplett. Nur wenige Sekunden waren noch auf der Uhr, als Adelina Worseck noch der Ausgleichstreffer zum 5:5 gelang, der den Endstand bedeutete. Somit belegte die deutsche Mannschaft insgesamt den zweiten Platz in ihrer Gruppe.

Im Halbfinale trafen die deutschen Frauen auf die Spanierinnen. Trotz eines guten Spiels der Deutschen, triumphierte die spanische Mannschaft mit ihren drei Profispielerinnen 8:4 und holte sich im anschließenden Finale gegen Brasilien den Deaflympics-Titel.

Deutschland betritt das „kleine Finale“ um die Bronzemedaille erneut gegen Großbritannien, die ihr Halfinale ebenfalls verloren hatten. Wieder war das Match umkämpft – mit dem besseren Ende für Deutschland, 4:3


Seit 2021 gehörten die Futsal Frauen zu den Erfolgsgaranten im Mannschaftssport des Deutschen Gehörlosen-Sportverbands. Bis zur Europameisterschaft 2022 in Italien brachte das Team immer eine Medaille mit nach Hause. Die Spielerinnen erreichten immer mindestens das kleine Finale von Welt- und Europameisterschaften.

Categories: News Schlagwörter: , , , | Comments 14847 Die felix Gewinner

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die diesjährigen Gewinner der felix awards ausgezeichnet. Bei der Gala für die NRW-Sportler*innen des Jahres in der Classic Remise Düsseldorf wurde Synchronschwimmerin Klara Bleyer aus Würselen als Newcomerin des Jahres geehrt. Die 19-Jährige von den Freien Schwimmern Bochum e.V. trug sich als erste deutsche Jugendeuropameisterin seit fast 40 Jahren in die Geschichtsbücher ein. Bobpilotin Laura Nolte nimmt nach WM-Gold im Monobob erneut den Titel „NRW-Sportlerin des Jahres“ mit nach Hause. Bei den Männern führte kein Weg am Kapitän der Eishockey-Nationalmannschaft vorbei: Moritz Müller, das Urgestein von den Kölner Haien beendet das Sportjahr als Vize-Weltmeister und felix Gewinner.

In der Mannschaftskonkurrenz fiel die Wahl auf die Hockey-Nationalmannschaft. Zehn Spieler aus NRW trugen zum insgesamt dritten WM-Erfolg der „Honamas“ bei. Im Para Tischtennis ist der amtierenden Europameister Valentin Baus seit Jahren herausragend und kann seine Titelsammmlung um einen felix Award bereichern. Jungprofi Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen gewinnt den Fußball felix.

Wer einen Award in den sechs Sportkategorien bekommt, haben die Bürgerinnen und Bürger durch ein Online-Voting entschieden. Die Kategorie „Trainer*in des Jahres“ wird von ehemaligen Preisträger ermittelt. Sie entschieden sich für Hockey-Nationaltrainer André Henning.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die für den felix award nominierten Persönlichkeiten repräsentieren nicht nur die sportliche Spitze in unserem Land, sie zeigen uns auch, wie leistungsfähig und vielfältig der Sport bei uns ist. Die Leidenschaft, der unbedingte Wille und die herausragenden Ergebnisse der Sportlerinnen und Sportler sowie Trainerinnen und Trainer aus unserem Land tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit und das Ansehen für den Sport weiter zu stärken.“

Seit 2007 werden Sportler*innen aus Nordrhein-Westfalen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben, mit dem felix award ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigen das Land Nordrhein-Westfalen, der Landessportbund Nordrhein-Westfalen und die Sportstiftung NRW sowohl den Spitzensport als auch herausragende Persönlichkeiten des Sports.

„Unser Anspruch ist es, den Abend für alle Gewinnerinnen und Gewinner des felix award unvergesslich zu machen. Und natürlich möchten wir ebenso den Nominierten und geladenen Gästen ein sehr besonderes Event bieten, das verdeutlicht, wie facettenreich, stark und inspirierend Nordrhein-Westfalen im Bereich Sport ist“, sagt Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW.

Dr. Ingo Wolf hielt die Laudatio für die Newcomerin des Jahres: „Klara Bleyer ist ein Vorbild, wie man mit absoluter Hingabe das Beste aus seinen Möglichkeiten macht. Sie steht exemplarisch dafür, wie der Breitensport vom Leistungssport profitieren kann.“

Ministerpräsident Hendrik Wüst
Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 

Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 

Klara Bleyer nimmt weite Wege auf sich, um ihrem Sport erfolgreich nachgehen zu können: Von Würselen bei Aachen aus fährt sie fast anderthalb Stunden zum Training am Leistungsstützpunkt in Bochum. Bei den Freien Schwimmern stehen zusätzlich neben der Arbeit im Wasser auch Ballett-, Turn-, Akrobatik- und Kraftübungen auf dem Programm.

Klaras Fleiß wurde in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und in der Freien Kür jeweils mit der Goldmedaille bei der Jugend-Europameisterschaft auf Madeira belohnt. In ihren Choreografien von rund zweieinhalb Minuten Länge passte alles, so dass die Abiturientin und angehende Produktdesign-Studentin als erste deutsche Jugendeuropameisterin im Synchronschwimmen seit 1984 in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Bei der Schwimm-WM in Fukuoka, ihrer ersten WM-Teilnahme bei den Erwachsenen, glänzte Klara Bleyer mit starken Leistungen in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und erzielte als Achte das beste deutsche WM-Ergebnis aller Zeiten in dieser Disziplin.

Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 
Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 

Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 

Zweier-Olympiasiegerin Laura Nolte wurde 2023 erstmals Weltmeisterin im Monobob und bescherte Deutschland damit den ersten großen Titel in dieser jungen Disziplin. Nur wenige Tage später folgte die große Enttäuschung im Eiskanal von St. Moritz: Die 24-Jährige stürzte im Zweierbob mit ihrer Anschieberin Neele Schuten und musste den Traum vom zweiten Gold aufgeben.

Glücklicherweise verletzten sich die beiden nicht und fassten neuen Mut für die Weltcuprennen. In Sigulda feierten sie schlussendlich den ersten Triumph im Gesamtweltcup. Laura Nolte bewies in dieser Saison im Mono- und im Zweierbob, dass sie eine exzellente Pilotin ist, die auch mit wechselnden Anschieberinnen Top-Leistungen bringt.

Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 
NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 

NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 

Moritz Müller steht bereits seit der Saison 2004/2005 bei den Kölner Haien unter Vertrag. Er hat mehr als 1000 Spiele für die Haie bestritt und führt diese als Mannschaftskapitän an. Seit dem Frühjahr 2018 hat er dieses Amt auch in der Nationalmannschaft inne. Seine internationale Karriere krönte Müller mit der Teilnahme an Olympia 2018 in Pyeongchang, bei denen die DEB-Auswahl die Silbermedaille gewann. Gleiches gelang ihm fünf Jahre später bei der Weltmeisterschaft 2023.

NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 
Para Sport felix: Valentin Baus

 

Para Sport felix: Valentin Baus

 

Zweimal hat Valentin Baus an den Paralympischen Spielen teilgenommen, zweimal gewann er eine Medaille. In Paris kann er seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben: Durch den EM-Titel in Sheffield ist er bereits im Einzel und Doppel für Olympia 2024 qualifiziert. Baus ist in der Wettkampfklasse 5 das Maß der Dinge und wird auch in Paris der Gejagte sein. Mit sieben Jahren begann Valentin Baus, Tischtennis zu spielen. Aufgrund der erblich bedingten Glasknochenkrankheit ist er seit 2008 auf den Rollstuhl angewiesen.

Para Sport felix: Valentin Baus

 
NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 

NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 

Erst im Penalty-Shootout fiel die Entscheidung, die zu einem sensationellen und überraschenden Triumph der Hockey Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft führte. Nach der regulären Spielzeit hatte es 3:3 gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Belgien gestanden. Torhüter Jean-Paul Danneberg hielt den entscheidenden Penalty zum 5:4 und krönte sein Team und sich mit dem ersten Titelgewinn eines großen Turnieres seit 2014.

Besonders vom Viertelfinale bis zum Endspiel zeigte die Mannschaft um Kapitän Mats Grambusch ihren enormen Kampfgeist. In allen drei Partien wurde jeweils ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Auch Dank der Tore von Stürmer Niklas Wellen, der zum Spieler des Turniers gewählt wurde, durfte die deutsche „Honamas“ am Ende den dritten Titelgewinn ihrer Geschichte feiern. 10 Spieler aus NRW standen im Kader.

NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 
Fußball-felix: Florian Wirtz

 

Fußball-felix: Florian Wirtz

 

Als Florian Wirtz 2020 in die erste Mannschaft des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen wechselte, wurde er schnell ein festes Mitglied des Kaders und gleichzeitig mit 17 auch dessen jüngster Torschütze. Mittlerweile hat er bereits mehr als 80 Bundesligaspiele absolviert – und das im Alter von 20 Jahren. Seine Laufbahn startete Florian Wirtz beim SV Grün-Weiß Brauweiler, wo sein erster Trainer sein Vater Hans-Joachim war. Gemeinsam mit seiner Schwester Juliane, die ebenfalls Profi-Fußballerin ist, war Florian rund um die Uhr am Platz, um zu trainieren. Mittlerweile gehört er auch zur A-Nationalmannschaft.

Fußball-felix: Florian Wirtz

 
NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

Im Gegensatz zu den anderen Kategorien entscheidet eine Fachjury, die sich aus ehemaligen Preisträgern dieser Kategorie zusammensetzt, über diesen Award.

2007 war Henning mit 23 Jahren der jüngste Coach eines Hockey-Bundesliga Teams und sammelte mit verschieden Klubs Meistertitel im Feld- und Hallenhockey. Den Höhepunkt seiner Trainerkarriere setzte Henning mit dem Weltmeistertitel der deutschen Hockeynationalmannschaft 2023 in Indien.

NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

Categories: News Schlagwörter: , , | Comments 13995 Neuer Netzwerk-Experte im Team

Dirk Falken bringt Expertise als dynamischer Netzwerkspezialist mit. Vor seinem Engagement bei der Sportstiftung NRW fungierte er als Schnittstelle für internationale Sportverbände beim Internationalen Paralympischen Kommitee. Außerdem konzipierte und begleitete er das Paralympische Flüchtlingsteam in Vorbereitung auf und während der Spiele in Tokio 2020. Zuletzt war der gebürtige Aachener für die Welthungerhilfe als Experte für Philanthropie & Partnerschaften tätig. Durch die Förderung und Bewusstseinsbildung junger Menschen zu gesellschaftlich relevanten Themen ist seine berufliche Laufbahn geprägt. Dirk hat den Masterstudiengang Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert.


„Nachhaltige Unterstützung ist für Athletinnen und Athleten ein essenzieller Aspekt – sowohl während als auch nach ihrer aktiven Laufbahn. Die Sportstiftung NRW nimmt mit ihren dualen Förderprogrammen eine verantwortungsvolle Rolle an. Ich freue mich, dass ich für die Athletinnen und Athleten in NRW einen Beitrag zu einem erfolgreichen Übergang vom Leistungssport ins Berufsleben leisten kann“, sagt Dirk.

Wechsel in der Geschäftsstelle

Dirk Falken tritt die Nachfolge von Haider Hassan an, der die Sportstiftung NRW aus privaten Gründen zum Jahresende verlässt. Haider Hassan hat in den letzten dreieinhalb Jahren das Stiftungsteams maßgeblich geprägt und insbesondere die strategische Ausrichtung im nachsportlichen Bereich vorangetrieben. Dazu zählt der erfolgreiche Aufbau des Alumni-Netzwerks, eines Coaching-Angebots und des Trainee-Programms. Darüber hinaus implementierte Haider das erste eigene Stipendienprogramm der Stiftung – das NRW-Sportstiftungs-Stipendium. Dirk Falken wird in seiner neuen Funktion künftig erster Ansprechpartner für diese Bereiche sein.

Die Sportstiftung NRW heißt Dirk Falken herzlich willkommen und ist überzeugt, dass er mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Bereich der Netzwerke und Kooperationen fortsetzen wird.

Kontakt
Dirk Falken
Dirk Falken

Referent Netzwerke und Kooperationen
dirk.falken@sportstiftung-nrw.de
Tel. 0221 4982 6028
Mobil 0176 626 323 37

"Dirk Falken, neuer Netzwerkexperte bei der Sportstiftung NRW" Categories: News Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , | Comments 12843 „Chengdu war ein Brett“

Spitzenathlet*innen aus NRW berichten von den FISU World University Games 2023 in China.

Aiyu führte das deutsche Team als Fahnenträger zur Eröffnungsfeier und überraschte sich im Turnmehrkampf selbst. Malik feierte die asiatische Kultur und die asiatische „Wundertüte“ beim Badminton. „Oldie“ Lukas war trotz einer bitteren Niederlage mit der Wasserballmannschaft am Ende unglaublich froh. Leichtathlet Luke schwebte schlichtweg „im Himmel für Sportler“. Hier schildern sie ihre Erlebnisse:

Luke Zenker startet in NRW für den TSV Bayer 04 Leverkusen. Foto ©Arndt Falter

Luke Zenker (20), Stabhochspringer aus Leverkusen

Luke studiert Architektur an der TH Köln.

„Ich habe einen jungen Chinesen gefragt, warum er sich als Volunteer bei den University World Games gemeldet hat. Er sagte, es sei die Woche seines Lebens. Mein Vereinskollege Torben Blech hat von seiner Teilnahme (Neapel 2019) geschwärmt, als wäre es der Himmel für Sportler – und das war es für mich jetzt auch! Ich wollte gar nicht mehr zurück. So stelle ich mir der Olympischen Spiele vor. Alle Nationen waren im Umkreis von 500 Metern untergebracht. Von vorne bis hinten war alles organisiert. Man musste sich um nichts Sorgen machen. Sogar meine Stäbe wurden vom Flieger direkt zur Wettkampfstätte geliefert. Ich fand schön, dass es auch darum ging, das alles zu genießen. Ein richtig schöner Vibe.

Es waren unfassbar viele Zuschauer im Stadion bei meinem Stabhochsprung-Finale – 40.000 wurde mir gesagt. Ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut. Dafür mache ich diesen Sport. Das motiviert mich total, irgendwann auch Olympische Spiele zu erreichen. Ich übe schon länger, während des Wettkampfs mal ins Publikum zu schauen und die Stimmung zu genießen. Das hat in Chengdu sehr gut geklappt.

Im Stabhochsprung war das Niveau sehr hoch und das Starterfeld sehr vielfältig. Ich bin zum Beispiel noch nie gegen einen Athleten aus Japan angetreten. Ich habe mich im Finale am besten gefühlt, aber leider nicht das abgeliefert, was ich kann (erreichte Höhe: 5,10 m).

Chengdu hat ein Brett hingelegt. Das wird schwer zu toppen. Ich glaube aber, dass NRW die Spiele mindestens genauso professionell ausrichten kann. Hier ist die Universiade momentan einfach noch zu wenig bekannt. Ich habe ein wenig Sorge, das Event könnte untergehen. In Chengdu war selbst der Kioskbesitzer begeistert. Es wäre mir eine Riesenfreude nochmal teilzunehmen.“

Aiyu Zhu vom Turnzentrum Köln erreichte das Mehrkampfinale. Foto ©Arndt Falter

Aiyu Zhu (19), Geräteturnerin aus Köln

Aiyu studiert Psychologie an der Universität zu Köln.

„Ich blicke die ganze Zeit auf Chengdu zurück und vermisse diese Atmosphäre. Dass die World University Games so groß sind, hätte ich nicht gedacht. Ich war Fahnenträgerin des deutschen Teams bei der Eröffnungsfeier – eine riesengroße Ehre. Bei unseren Wettkämpfen waren anschließend 7.000 Menschen in der Arena – echt krass. Es gab Aushänge im Athletendorf mit den Wettkampterminen. Ich wollte von anderen Sportarten möglichst viel sehen, aber das passte mit Training und Wettkämpfen leider nicht zusammen.

Ich war anfangs supernervös. Man will natürlich alles gut hinbekommen für das Team. Die Konkurrenz bei den Frauen war etwas schwächer als normalerweise auf internationalem Niveau. Bei den Männern war das Teilnehmerfeld aber zum Beispiel sehr stark.

Ich hatte nicht die einfachste Vorbereitung. Bei den Deutschen Meisterschaft hatte ich mich leicht am Fuß verletzt und konnte nur reduziert trainieren. Ich flog eigentlich ohne Erwartungen nach Chengdu: einfach dabei sein und genießen. Dass ich dann ins Mehrkampffinal geturnt bin, war die größte Überraschung überhaupt. Für den finalen Sprung habe ich einfach die Zähne zusammengebissen. Der Fuß hat gehalten. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und habe schon in China gesagt, dass ich mich auf das nächste Mal, wenn die WUG nach NRW kommen, richtig freue.“

Fahnenträgerin Aiyu Zhu. Foto: ©Arndt Falter
Lukas Küppers spielt beim ASC Duisburg. Foto: ©FISU

Lukas Küppers (25), Wasserballer aus Düsseldorf

Lukas studiert Fahrzeugtechnik an der TU Berlin und ist Werkstudent bei Mercedes Benz in Düsseldorf. Momentan schreibt er seine Masterarbeit.

„Wir waren unglaublich froh, dass wir die World University Games miterleben durften. Unser Verband hatte lange nicht dafür gemeldet. Für mich war Chengdu somit die erste und letzte Chance (Anmerk.: Altersgrenze für Teilnehmer liegt regulär bei 25 Jahren). Meine Vorfreude war megagroß.

Durch die Nationen- und Sportartenvielfalt im Universiade Village fühlte es sich an wie Olympische Spiele. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass ich die großen Idole meiner Sportart dort nicht angetroffen habe. Der Support der Menschen in Chengdu war einzigartig, so viele waren bei unseren Spielen und bei den Zeremonien. Sportlich kam nur die Weltmeisterschaft in Budapest dem gleich.

Georgien und Deutschland sind fast mit der kompletten A-Nationalmannschaft angetreten, da parallel die WM in Fukuoka stattfand, wofür wir uns nicht qualifizieren konnten. Unsere Anspannung war deshalb anders. Unsere Mannschaft hatte größere Erwartungen. Wir wollten um die Medaillen mitspielen und haben auch schnell gute Ergebnisse erzielt. Im Viertelfinale kassierten wir dann eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere. Das hat richtig wehgetan, weil wir gefühlt das bessere Team waren. Die Georgier hatten bei diesem Spiel ihren Leistungshöhepunkt, wir, trotz zwischenzeitlicher Führung, leider nicht ganz. Es ist einfach Sport.

Als älterer Hase habe ich den Austausch mit jüngeren Athleten genossen. Gerade wenn man über die berufliche Karriere neben dem Sport spricht, sind die Zielsetzungen andere. Bei vielen liegt der Fokus nahezu ausschließlich auf dem Sport. Mir war das Vorantreiben der Uni nebenbei immer extrem wichtig. Dadurch habe ich sicherlich einige Prozente im sportlichen Bereich eingebüßt, bin aber trotzdem zufrieden wie alles gekommen ist.“ 

Malik Bourakkadi vom TV Refrath mit Mixedpartnerin Leona Michalski. Foto ©Arndt Falter

Malik Bourakkadi (20), Badmintonspieler aus Mülheim an der Ruhr.

Malik studiert Sportwissenschaften an der Uni des Saarlandes.

Das Event war so riesig. Ich war zwei Wochen dauerbeschäftigt. Ich bin, glaube ich, bei allen Busfahrten eingepennt – so erschöpft war ich von den vielen Eindrücken. Ich feiere die asiatische Kultur. Auf dem Weg zur Eröffnungszeremonie haben uns so viele Menschen am Straßenrand zugewunken und haben mit ihren Handys gefilmt. Alle Volunteers waren sehr freundlich, manchmal wirkte es aber ein bisschen überzogen und weniger authentisch.

Sportlich wussten wir nicht, was uns erwartet, mit welchen Athleten die asiatischen Top-Teams antreten würden. Wir gewannen dann unser Gruppenspiel gegen Singapur – das ist normalerweise viel anspruchsvoller. Von meiner Leistung im Mixed bin ich teilweise ein bisschen enttäuscht. Wir haben viel liegengelassen, vor allem gegen Hongkong – sehr ärgerlich! Die Halle war voll und die Fans sind für ihre Mannschaft ausgerastet. Die Klimaanlage erzeugte permanent Wind auf dem Feld. Es waren schwierige und ungewohnte Bedingungen für uns. Ich habe mir vorher gesagt, ich möchte die Atmosphäre und die Fans spüren – auch wenn sie gegen mich sind. Die Stimmung hat mich eher gepusht. Eine gute Erfahrung.

2025 will ich auf jeden Fall dabei sein – dann findet Badminton wahrscheinlich in meiner Heimatstadt Mülheim statt, mit meiner Familie, meinen Freunden und Fans im Rücken. “   

Die World University Games fanden vom 28. Juli bis 8. August 2023 statt. Studentische Spitzensportler*innen im Alter von 18 bis 27 Jahren – bedingt durch die Verschiebung des Events wurde die Altersgrenze um zwei Jahre erweitert – aus rund 150 Ländern nahmen teil. Insgesamt reisten etwa 10.000 Sportler*innen und Offizielle nach Chengdu. Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft war in den 14 Sportarten Badminton, Bogenschießen, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Rudern, Sportschießen, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Volleyball, Wasserball und Wasserspringen vertreten. Mit 160 Aktiven und 76 Offiziellen entsandte Deutschland die historisch größte Delegation zu den FISU Games.

2025 ist die Region Rhein-Ruhr Ausrichter des nach den Olympischen und Paralympischen Spielen größten Multisportevents der Welt. Die Wettkämpfe werden dann in Mülheim/Ruhr, Bochum, Düsseldorf, Duisburg und Essen stattfinden.

Categories: News Schlagwörter: , , , , | Comments 11899 Bundesverdienstkreuz für Max Hartung

Max Hartung hat das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland bekommen. Bei der Verleihung im Bundesinnenministerium in Berlin wurde sein „besonderes ehrenamtliches und sportpolitisches Engagement“ hervorgehoben.

Staatssekretärin Juliane Seifert nahm die Verleihung stellvertretend für Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Bundesinnenministerin Nancy Faeser vor. Max Hartung wurde im September 2021 Geschäftsführer der Sportstiftung NRW, nachdem er seine Karriere als Säbelfechter nach seinen dritten Olympischen Spielen im Sommer beendet hatte. Hartung ist Gründungspräsident des Vereins Athleten Deutschland e. V., den er 2018 mit Gleichgesinnten ins Leben rief. Von 2017 bis 2021 war er Vorsitzender der Athletenkommission des Deutschen Olympischen Sportbundes.

In der Ordensbegründung heißt es:

Unter Max Hartungs Führung entwickelte sich der Verein (Athleten Deutschland; Anmerk. d. Red.) zu einer anerkannten und geschätzten Stimme in der sportpolitischen Debatte. Athleten Deutschland hat beispielsweise erwirkt, dass die neue Bundesregierung die Schaffung eines unabhängigen Zentrums für Safe Sport zur wirkungsvolleren Bekämpfung von Gewalt und Missbrauch im Koalitionsvertrag verankerte.

(…) Als Athletenvertreter, Vorsitzender der Athletenkommission des DOSB und Präsident von Athleten Deutschland hat Max Hartung maßgeblich zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Athletinnen und Athletinnen beigetragen. Aufgrund seines großen und weit über Deutschland hinaus bewunderten Engagements, hat Herr Hartung den Athletinnen und Athleten eine Stimme gegeben. Ihre Anliegen wurden in der Vergangenheit allzu häufig nicht hinreichend beachtet. Insofern ist maßgeblich durch sein Engagement mit der Gründung von Athleten Deutschland auch der Machtmissbrauch im Sport spürbar enttabuisiert worden. Nur auf diesem Wege kann man ihm begegnen und zukünftig verhindern.“

Foto: BMI/Henning Schacht

Max Hartung wurde als Säbelfechter zweimaliger Einzel- und Mannschaftseuropameister, Weltmeister mit der Mannschaft (2014) und jeweils WM-Dritter im Einzel und mit der Mannschaft (2015). Er nahm an den Olympischen Spielen 2012 in London, 2016 in Rio de Janeiro und 2021 in Tokyo teil.

Mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland werden seit mehr als siebzig Jahren Frauen und Männer für ihre besonderen Verdienste um das Gemeinwohl geehrt. Am 7. September 1951 stiftete Bundespräsident Theodor Heuss den Verdienstorden, um sichtbar Anerkennung und Dank des Staates zum Ausdruck zu bringen. Der Verdienstorden wird in acht verschiedenen Stufen verliehen.

Categories: News Schlagwörter: , , , , | Comments 9692 Hannah ist neu im Team

Ab dem Jahreswechsel gelten bei der Sportstiftung NRW neue Fördergrundsätze und -kriterien. Alte Zöpfe werden abgeschnitten. Wer sich 2023 um Förderung bewerben möchte, muss vieles neu lernen und verstehen. Was bedeuten die Reformen konkret für jede/n Athlet*in? Klar, dass das vor allem zu Beginn Fragen aufwirft.

Mit Hannah Pohl hat das Team der Geschäftsstelle dafür eine erfahrene Netzwerkerin aus der Welt des Leistungssports gewonnen. Als selbst noch aktive Sportlerin unterstützt sie künftig Athlet*innen bei Förderfragen und berät auf Augenhöhe. Hannah spielt seit mehr als zehn Jahren in der Badminton-Bundesliga beim 1. BC Beuel in ihrer Heimatstadt Bonn.

„Besonders wichtig ist es uns, dass der neue Bewerbungsprozess transparent und für jeden nachvollziehbar ist“, sagt die 28-Jährige, die zuvor beim Verein  Athleten Deutschland für Mitgliederkommunikation und -entwicklung zuständig war. Auch in Zukunft will Hannah einen „engen Draht“ zu Athletinnen und Athleten pflegen.

In ihrem Sportmanagementstudium setzte sich Hannah bereits fundiert mit Möglichkeiten auseinander, wie die Bedingungen für die Aktiven im deutschen Spitzensport optimiert werden können. In ihrem Verein ist sie tief verwurzelt, leitet das Talentmanagement und bildete den Social Media Bereich aus. Die DOSB A-Trainerausbildung schloss sie als Jahrgangsbeste ab.

Kontakt
Hannah Pohl
Hannah Pohl

Referentin Athletenförderung
hannah.pohl@sportstiftung-nrw.de
0221 4982 6021
0177 4426718

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