Vom 28. August bis 8. September finden in Paris die Paralympics statt. Rund 50 NRW-Athletinnen gehören zum Team Deutschland. In Düsseldorf ist der Behinderten- und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen (BRSNW) während des Paralympics Zeitraums Gastgeber der Para Sport Lounge in den Schadow Arkaden. Auf über 200 Quadratmetern erwartet Besucher täglich ein vielfältiges Programm.
Team NRW bei den Paralympics kennenlernen: www.parasportlounge.de/teamnrw
Programm-Highlights der Para Sport Lounge:
- Freitag, 30. August: „Inklusion in Unternehmen“. Workshops und Paneltalks zu Vor- und Nachteilen inklusiver Teams und Infos zu barrierefreien Webseiten für Unternehmen. Nachmittags Motivationsvortrag des ehemaligen Para Leichtathleten David Behre
- Samstag, 31. August und Sonntag, 1. September: „Open Day“. Acht inklusive Sportstationen rund um die Paralympics sowie samstags zwei Workshops „10 Gebärden für den Alltag“
- Freitag, 6. September: „Inklusion am Arbeitsplatz“. Eine Plattform für Informationen, Austausch und neue Perspektiven. Mit dabei sind die „Einheitlichen Ansprechstellen für Arbeitgeber (EAA)“, der Integrationsfachdienst Düsseldorf (IFD) und der Landschaftsverband Rheinland (LVR).
Teilnahmeprämie kommt von der Sportstiftung NRW
Die Sportstiftung vergibt an alle NRW-Athletinnen und NRW-Athleten eine Teilnahmeprämie für das Erreichen der Olympischen Spiele bzw. der Paralympics. Sie werden paritätisch mit jeweils 3.500 Euro ausgezeichnet.
Paralympics-Links:
- Seite von Team Deutschland Paralympics für Paris u.a. mit Sportartenprofilen und Athletenportraits
- Paralympics-Bereich ARD Sportschau u.a. mit Zeitplan, Ergebnissen und Livestreams
- Paralympics-Bereich ZDF Sportstudio u.a. mit Athletenportraits und Livestreams
Die Olympischen Spiele in Paris sind beendet. Die 428 Athletinnen und Athleten von Team Deutschland sind per Sonderzug heimgekehrt. Sie wurden bei ihrem ersten Stopp in Köln überschwänglich von den Fans empfangen und vor der Kulisse des Doms gebührend gefeiert. Auch Ministerpräsident Hendrik Wüst, Bundessportministerin Nancy Faeser und Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker erwiesen den Olympioniken die Ehre. Das Sportland Nordrhein-Westfalen NRW stellte mit über 100 Teilnehmer den größten Anteil der deutschen Mannschaft.
Hier wird das Team Sportland NRW vorgestellt: Olympia-Sonderseite
Hendrik Wüst: „Ganz unabhängig davon, ob sie eine Medaille im Gepäck haben oder nicht – unsere deutschen Athletinnen und Athleten kehren als Gewinnerinnen und Gewinner aus Paris zurück. Sie alle haben einen großen Teil ihres Lebens in den Sport investiert. Sie haben hart gearbeitet und sind über Jahre hinweg an ihre Grenzen gegangen. Sie haben auf Vieles verzichtet, um ihre Disziplin bis zur absoluten Perfektion zu trainieren. Als Olympionik nach Hause zu kommen – das ist nicht nur ein Erfolg, das ist ein Lebenswerk. Ich habe höchsten Respekt vor jeder einzelnen sportlichen Leistung, die unser ‚Team D‘ in Paris gezeigt hat.“
Die Goldmedaillengewinner Max Rendschmidt (Kanurennsport, K4) aus NRW und Laura Lindemann (Triathlon Mixed-Staffel) trugen die deutsche Fahne bei der Abschlussfeier in Paris. Die Stadt war nach 1900 und 1924 zum dritten Mal Gastgeber der Olympischen Spiele.
Vom 28. August bis 8. September finden in Paris auch die Paralympics statt. DOSB-Präsident Thomas Weikert und Olympiasieger Lukas Märtens (Schwimmen) übergaben in Köln symbolisch den Staffelstab an Friedhelm Julius Beucher, den Präsidenten des Deutschen Behindertensportverbands, und an Para-Tischtennisspieler Valentin Baus (Düsseldorf).
Teilnahmeprämie kommt von der Sportstiftung NRW
Die Sportstiftung NRW vergibt an alle NRW-Athletinnen und -Athleten eine Teilnahmeprämie für das Erreichen der Olympischen Spiele bzw. der Paralympics. Sie werden paritätisch mit jeweils 3.500 Euro ausgezeichnet. Vor 2018 wurden ausschließlich Medaillenleistungen prämiert, erstmals im Jahr 2004.
Die Athletinnen und Athleten des Teams Sportland NRW konnten sich an den drei Olympiastützpunkten Rheinland / Rhein-Ruhr / Westfalen sowie den zahlreichen Bundesstützpunkten in NRW auf ihre Olympia-Teilnahme vorbereiten. Zusammen mit dem Landessportbund Nordrhein-Westfalen, der Sportstiftung NRW und den Olympiastützpunkten werden die Weichen für eine zielgerichtete Förderung des Nachwuchses frühzeitig gestellt: Angefangen von der Auswahl und Förderung von Talenten, über die Vereinbarkeit von Leistungssport mit Schule, Studium und Beruf bis hin zur Einbindung von Wissenschaft in den Trainingsprozess.
Olympia-Links:
- Olympia-Sonderseiten des DOSB
- Seite von TeamDeutschland u.a. mit Sportlerprofilen, Podcasts und Athletenpotraits
- Olympia-Bereich ARD Sportschau u.a. mit Dokus, Ergebnissen und Re-Livestreams
- Olympia-Bereich ZDF Sportstudio u.a. mit Dokus und Re-Livestreams
- Olympia-Magazin des Olympiastützpunktes Rheinland
- Teilnehmer vom Olympiastützpunkt Rhein-Ruhr und Olympiastützpunkt Westfalen
Über das Coaching-Angebot
Das Hauptziel ist es, Athleten in der Übergangsperiode von der sportlichen zur nachsportlichen Karriere aktiv zu unterstützen und ihnen eine ressourcenorientierte Perspektive für ihr Leben nach dem Leistungssport zu vermitteln. Beim mehrtägigen „Trainingslager fürs Leben 2023“ in der Sportschule Hennef lernen die Teilnehmer Strategien, wie sie ihren neuen Alltag beruflich und privat strukturieren können. Das Selbstbild verändert sich. Neue Glaubensätze ersetzen alte. Es geht darum, den Selbstwert über den sportlichen Erfolg hinaus zu erkennen und sich mit Menschen in ähnlichen Situationen auszutauschen. So urteilen die Coaching-Teilnehmer 2023: „Absolut unbezahlbar“ – „Eine super Truppe“ – „Eine riesige Hilfe für alles, was nach der Sportlerkarriere kommt“.
Hier geht’s zum Coaching-Film 2023.
Übrigens: 2024 setzt die Sportstiftung ihr kostenlosen Coaching-Angebot fort.
Leon Schandl
…hat seinen Abschluss versilbert. Der Deutsche Ruderverband nominierte ihn überraschend für die FISU World University Games in Chengdu im Sommer. Leon hatte seine sportlichen Ambitionen bereits begraben, sagt aber trotzdem zu. Neben ihm nehmen langjährige Weggefährten im Achter Platz. „Ohne den Druck vergangener Jahre war ich unverkrampft“, sagt Leon. Die Unternehmung bekommt Klassenfahrtcharakter. „Jeder im Team wusste aber, wann er den Schalter umlegen muss.“ Die Mannschaft harmoniert und gewinnt Silber.
Danach ist wirklich Schluss. Das Studium vereinnahmt Leon. „Es ist ein neues Gefühl, so schnell voranzukommen“, staunt er. Nebenbei arbeitet er als Werkstudent im Baumanagement. Im Sommer 2024 will er den Masterstudiengang beginnen. Leon hat Orientierung nach der Sportkarriere gefunden. Gerudert wird nur noch, um den Körper abzutrainieren. Statt getakteter Nährstoffaufnahme wird jetzt mit Genuss gegessen.
Leon Schandl: ehemaliger Ruderer, Jg. 1998, aus Dortmund
Maria Tietze
…hat sich in unbekannte Gewässer gewagt. Im Sommer begab sich die ehemalige Para Sprinterin auf Expeditionen in die Arktis und nach Alaska. Sie arbeitete als Englisch Dolmetscherin für Crew und Touristen. „Manchmal war es anstrengender als der Leistungssport“, scherzt sie. Es ist ihr erster Job ohne Spikes und Shorts – und direkt erfolgreich.
Folgeaufträge sind bereits ausgehandelt. Der Para Sport bleibt ihr aber eine Herzenssache. Es mangelt an Angeboten, die Einsteigern Spaß an der Bewegung vermitteln, findet Maria und wird initiativ. In ihrem Heimatort Overath sportelt sie regelmäßig mit einer kleinen Gruppe Jugendlicher mit Behinderung. In Düsseldorf unterstützt sie ein ähnliches Bewegungsprojekt für Kinder. Sie hat Pläne, die Trainerlizenz zu erwerben. „Wer Sport macht, ist oft selbstbewusster. Meine Behinderung gehört zu mir, definiert mich aber nicht als Mensch“, sagt sie. Durch das „Trainingslager fürs Leben“ hat Maria Mut gefasst, ihre Überzeugungen in Taten umzusetzen. „Das Coaching hat vieles in mir geordnet. Es fällt mir dadurch leichter, meine Gedanken mit anderen zu teilen. Ich hätte nicht damit gerechnet, dass es so emotional und intensiv wird. Wir gaben uns das Gefühl, Dinge sagen zu können, die man normalerweise für sich behält.“
Maria hat sich auch vorgenommen, einen Roman zu schreiben. Keine Autobiographie, aber beruhend auf wahren Begebenheiten: ihren Motorradunfall, ihre Odyssee in der Reha und ihr Leben als Leistungssportlerin. Sie glaubt, nun die notwendige emotionale Distanz gefunden zu haben.
Maria Tietze: ehemalige Leichtathletin, Jg. 1989, aus Leverkusen
Benjamin Lenatz
…engagiert sich für die Unterbringung von Obdachlosen und Geflüchteten. Im Mai ist er auf seine Position beim Sozialamt der Stadt Bergisch Gladbach zurückgekehrt. Förderer und Sponsoren hatten ihm in den vergangenen neun Jahren geholfen, seine Arbeitszeit schrittweise zu reduzieren, wohingegen sein Trainingsumfang zusehends wuchs. „Als Leistungssportler bist du auf diese Mittel angewiesen“, sagt der frühere Para Triathlet.
Als sich sein Karriereende wegen einer Leukämieerkrankung abzeichnete, suchte Benjamin verkrampft nach dem optimalen Übergangsszenario, um seine Unterstützer nicht zu überrumpeln. „Mit der Haltung habe ich mir selbst Steine in den Weg gelegt.“ Das Coaching mit der kleinen Alumni-Gruppe löste die Blockade. „Ich habe danach mehr auf mein Herz gehört“, sagt Benjamin. Zweifel wich Zuversicht. Im Job bekommt er Lob. Man schätzt seine Fähigkeit, alle an einem Strang ziehen zu lassen. Ihm wird eine Führungsposition angeboten, aber er verzichtet. Trotzdem ein Boost fürs Selbstvertrauen.
Benjamin will einen Neuanfang schaffen, der auf Vergangenem aufbaut. Er investiert viel Energie in die Konzeption einer Tätigkeit als Speaker. Und Benjamin bleibt sportlich. Seit Dezember wirft er wieder Körbe in der Rollstuhlbasketball Bundesliga. Die Skywheelers aus Frankfurt hatten eifrig um ein Comeback nach 14 Jahren geworben. Seine neue Rolle als Ergänzungsspieler und Mentor für Talente erfüllt Benjamin: „Körper und Kopf tut das sehr gut.“
Benjamin Lenatz: ehemaliger Para-Triathlet, Jg. 1984, aus Hückeswagen
Mareike Arndt
…räumt professionell auf. Die frühere Siebenkämpferin hat sich als zertifizierter Ordnungscoach selbstständig gemacht. Nun unterstützt sie zum Beispiel Familien dabei, die Haushaltführung zu strukturieren und nachhaltiger zu konsumieren. Beim Coaching in der Sportschule Hennef wurde ihr klar, dass sie eigentlich nur Ausreden daran hinderten, diesen Schritt zu gehen: „Man weiß zwar, was man machen möchte, aber der letzte Kick fehlt. Ich glaube, ich wäre alleine nicht weitergekommen.“ Die größte Herausforderung sieht sie darin, von ihrer antrainierten Erwartungshaltung abzukommen. „Nicht alles, was ich tue, muss Höchstleistung sein“, predige sie sich oft. Dass im Job manchmal das Feedback ausbleibt, sei auch gewöhnungsbedürftig.
Der Leichtathletik ist Mareike treu geblieben. Sie besitzt jetzt die B-Trainerlizenz und trainiert beim TSV Bayer Leverkusen paralympische Athletinnen und Athleten. Von ihren Erfahrungen sollen Jüngere profitieren. Insbesondere legt Mareike Wert auf mentale Gesundheit: „Bei mir hatte sich vieles angestaut, was ich erst am Karriereende aufarbeiten konnte.“ Deshalb rät sie, auch mit Gefühlen aufzuräumen, anstatt sie abzuhaken und einfach weiterzumachen.
Mareike Arndt: ehemalige Siebenkämpferin, Jg. 1992, aus Leverkusen
Katharina Müller
…hat sich in Südtirol niedergelassen und unterrichtet Eiskunstlauf an der Young Goose Academy. Die international ausgerichtete Schule nahe Bozen bietet ihr die Chance, parallel die Nachwuchstalente des Eissport Verbandes NRW zu betreuen. Katharina ist Ansprechpartnerin bei Förderangelegenheiten. Um Wettkämpfe zu organisieren, kommt sie regelmäßig ins heimische Westfalen.
Dass sie nach dem Ende ihrer Leistungssportkarriere beruflich in demselben Metier geblieben ist, war eine Gefühlsentscheidung, betont sie. Denn ihre rational durchdachten Pläne hätten sich in der Vergangenheit oft zerschlagen. „Beim Coaching haben wir gelernt, in uns hineinzuhören. Alle hatten Angst vor einer Identitätskrise.“ Das ständige Reisen und Fernsein von der Familie hatte Katharina früher zugesetzt. In neuer Rolle fühlt sie sich jedoch „emotional stabil und gereift“, bereit, als Trainerin Verantwortung für andere zu übernehmen. „Das gehört doch zum Erwachsenwerden“, sagt sie. „Mich reizt die Aussicht, Athleten zu den Olympischen Winterspielen in Mailand Cortina d‘Ampezzo zu begleiten. Ich lerne viel von erfahrenen Trainern und versuche zu erfassen, was sich in den Köpfen meiner Athleten abspielt, um sie auch auf psychologischer Ebene optimal zu coachen. Ich knüpfe unmittelbar an meine Erfahrungen beim Trainingslager fürs Leben an.“ Katharinas Vergangenheit und Zukunft liegen auf Eis. Für ihr Studium soll dies nicht mehr gelten. Sie möchte den Abschluss in Sportmanagement per Fernstudium nachholen, bevor die Familienplanung konkret wird. Letztere wird sicherlich wieder eine Gefühlsentscheidung.
Katharina Müller: ehemalige Eiskunstläuferin, Jg. 1995, aus Gütersloh
Jenny Karolius
…beansprucht selbst beim Discofox die Führungsrolle. Bei einer Feier beschwerte sich ihr Tanzpartner. Zu Recht, gesteht Jenny. Es ist das bekannte Problem: Es fällt ihr schwer, Verantwortung und Aufgaben abzugeben. Auch trifft sie nicht gern Entscheidungen. Die Angst, falsch zu entscheiden, oder auch mal einfach Nein zu sagen, ist groß. Deshalb schiebt Jenny ständig etwas auf. Folglich arbeitet „Flummi“ chronisch über ihrer Belastungsgrenze, immer mit der gleichen Leidenschaft wie früher bei der Handball-Nationalmannschaft, immer da, wo gerade der Ball ist. Ein Hörsturz im Sommerurlaub war ein letztes Alarmsignal, etwas an ihrer Situation zu verändern.
Jenny ist in einer Ergotherapiepraxis und als Nachwuchstrainerin bei ihrem Stammverein TSV Bayer Leverkusen beschäftigt. Ihr Dilemma: „Ich liebe beide Jobs“, trotz mancher Querelen. Nach Saisonende geht es zum HSV Solingen-Gräfrath. „Ein Knoten im Kopf ist damit gelöst“, freut sie sich. „Ich lerne gerade, mir bei meinen Entscheidungen mehr zu vertrauen.“ Die Coachingtage mit der Sportstiftung waren ein „Tritt in den Hintern“. Sie erklärt: „In meinem Werteprofil steht Familie eigentlich an erster Stelle.“ Gut möglich, dass es sie im übernächsten Sommer beruflich daher weiter weg verschlägt. Ihre Eltern wohnen in Thüringen. Adieu, Rheinland, nach 10 Jahren? „Ich freunde mich mit dem Gedanken an,“ sagt sie lächelnd.
Jenny Karolius, ehemalige Handballspielerin, Jg. 1986, aus Leverkusen
Miryam Roper-Yearwood
…graute es vor Meditation. Die anfangs unliebsame Übung beim „Trainingslager fürs Leben“ stieß schließlich jedoch einen Prozess der Selbstreflexion an. Und siehe da: „Mittlerweile meditiere ich ziemlich viel“, sagt sie. „Jeden Morgen suche ich den Dialog mit mir selbst, meine innere Mitte.“ Das hilft ihr, die Athletin Miryam loszulassen und sich mit ihrer neuen Identität anzufreunden.
Miryam arbeitet als Athletiktrainerin mit Nachwuchskadern des Judoverbandes und sie hat eine Ausbildung zum Atemcoach absolviert. Gemeinsam mit Judoka Martyna Trajdos führt sie im Sommer ihr erstes Performance Camp durch, um ihr Know-how und ihre Erfahrungen aus ihren nicht immer gradlinig verlaufenden Sportkarrieren mit der nächsten Generation zu teilen. Miryam erklärt: „Leistung kann nur nachhaltig erreicht werden, wenn man die Athletinnen und Athleten und ihre Bedürfnisse ganzheitlich und individuell betrachtet.“ Es sind vermeintliche Kleinigkeiten, wie gute Schlafqualität oder handyfreie Zeit, auf die sie bei der Ausbildung anderer Trainerinnen und Trainer Wert legt. „Man muss es allerdings auch vorleben,“ sagt sie. „Ich bin da perfektionistisch und wie der Kölner Dom: niemals fertig.“
Miryam Roper-Yearwood, ehemalige Judoka, Jg. 1982, aus Köln
Marc Lembeck hat seiner ehemaligen Lehrerin vermutlich sehr oft gedankt. Er besuchte eine Förderschule, wo Frau Zeller seine Sportlichkeit auffiel. Sie machte ihn auf das Leichtathletiktraining beim TSV Bayer 04 Leverkusen aufmerksam. Marc ging hin, wurde gefördert und erreichte 2008 seine erste Paralympics-Teilnahme im Sprint über 200 und 400 Meter. 16 Jahre später ist er im Rudern Weltspitze. Wenn er im Sommer Postkarten aus Paris verschickt, darf eine Adressatin nicht fehlen.
Bei den Paralympics 2024 wird Marc noch einmal demonstrieren, wohin der Weg vom Talent zum gestandenen Athleten führen kann. Dem PR3 Mixed Vierer gelang bei der WM im vergangenen Jahr als erstem Boot des Deutschen Ruderverbands die Qualifikation für Paris. Inmitten der Metropole wird Marc so sichtbar sein, wie ein paralympischer Ruderer jemals sein kann.
Trotz Sehbehinderung beeinflussen, was andere sehen
Um das Gesehen-Werden dreht es sich auch in Marcs anderer Rolle. Im Oktober übernahm er die Aufgabe, seine potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolger aufzuspüren. Als Talentscout für den Para Sport in Nordrhein-Westfalen bekleidet er eine Position, die 2019 beim Behinderten und Rehabilitationssportverband Nordrhein-Westfalen e. V. (BRSNW) in Pionierarbeit geschaffen wurde, und seitdem weitgehend von der Sportstiftung NRW ermöglicht wird.
Marc hat über drei Jahrzehnte gelernt, mit seiner Behinderung zu leben, einer degenerativen Erkrankung des Sehnervs. Fünf Prozent Sehstärke hinderten den gebürtigen Solinger nicht daran, Edelmetall bei Welt- und Europameisterschaften zu gewinnen. Marc kann den Verlust seiner Sehkraft nicht beeinflussen. Dafür kann er beeinflussen, was andere sehen. Er hat sich vorgenommen, mehr Sichtbarkeit für den Para Sport und dessen Angebote für Einsteiger zu erzeugen. Daran hapert es noch im Para Sportland NRW, meint er. Im einwohnerreichsten Bundesland verbergen sich mehr Talente, ist Marc überzeugt.
Viele Wege führen nach Rom
Die von Marcs Vorgängerinnen initiierten Schnuppertage, die Para Sport Tour, wird fortgeführt, erklärt er. Es handelt sich um bis zu drei Wochenenden, an denen Menschen jeden Alters mehrere paralympische Sportarten an einem Ort ausprobieren können. Entscheidende Unterstützung verspricht sich Marc dabei von gestandenen Para Athleten, die als Gesichter der Tour einen Wiedererkennungswert schaffen und als Vorbilder wirken sollen. „Ein kleiner Facelift für die Tour“, sagt Marc. Er möchte das Angebot außerdem ambitionierter auf Leistungssport ausrichten, passend zu den mitwirkenden Athletinnen und Athleten. Wer bei einem Schnuppertag die Lust an der Bewegung entdeckt hat, es aber langsam angehen möchte, wird natürlich trotzdem vernetzt:
„Ich bin die Schnittstelle zu unserem Breitensportreferenten“, erklärt Marc und schiebt hinterher: „Ich versuche, besorgten Eltern zu vermitteln, dass ein Leistungssportler bewusst an seine körperlichen Grenzen geht.“
„Viele Kaderathleten sind mit ihrem Sport zufällig in Kontakt gekommen, meist durch Familie und Freunde“, weiß Marc aus einer Studie des Instituts für Angewandte Trainingswissenschaft (Quantitative Befragung von DBS Bundeskaderathleten 2023), die ihn an seine eigene Vita erinnert. „Das eine Best-Practice Beispiel der Talentfindung gibt es nicht“, sagt Marc. „Wir versuchen deshalb immer wieder neue Wege in den Para Sport zu öffnen.“ Größere Präsenz in Social Media ist eine Möglichkeit. Marcs Kumpel, der Weitspringer Markus Rehm, ist einer der bekanntesten deutschen Para Athleten. Als „thebladejumper“ hat er 12.000 Follower bei Instagram.
Inklusion in Vereinen leben
Wurde ein Talent identifiziert, braucht es Trainingsmöglichkeiten im Verein, möglichst nah am Wohnort. „Wir können es uns nicht erlauben, Talente direkt wieder zu verlieren, weil sie zwei Stunden zum Training fahren müssen“, sagt Marc. Er glaubt, dass die Vereinslandschaft in NRW das Potenzial hat, sich für Para Athletinnen und Athleten mehr zu öffnen.
Bevor Marc Talentscout wurde, arbeitete der gelernte Bürokaufmann als Event-Inklusionsmanager für den Deutschen Ruderverband, davor viele Jahre beim Deutschen Behindertensportverband. „In vielen Fällen ist es möglich, Inklusion zu praktizieren. Klar, es gibt Grenzen. Aber in der Regel ist es der einfachste Weg, einen Para Sportler in ein bestehendes System zu integrieren. Das spart Ressourcen. Es sind dieselben Trainingszeiten und dasselbe Personal“, erklärt er. „Jeder weiß, dass er sich in einem Verein verantwortungsvoll gegenüber sich selbst und anderen verhalten muss. Das gilt gleichermaßen für Menschen mit einer körperlichen Behinderung. Wir müssen Barrieren im Kopf abbauen und die Angst vor dem Unbekannten nehmen.“ Hundert Prozent scharfsichtig.
Paralympisches Zentrum – Förderungen deutlich erhöht
Das Paralympische Zentrum bezeichnet ein Netzwerk aus Unterstützern des paralympischen Sports in NRW. Die Sportstiftung trägt in enger Partnerschaft mit dem Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW (BRSNW) dazu bei, erfolgreiche Nachwuchsarbeit zu gestalten und den Athletinnen und Athleten herausragende Rahmenbedingungen für Training, Studium und Berufsausbildung anbieten zu können.
Neben der unmittelbaren Athletenförderung unterstützt die Stiftung auch Personalstellen im paralympischen und deaflympischen Sport, darunter der Talentscout, Trainer, Stützpunktleiter sowie die Stelle des Klassifizierers. Dafür wurden im Jahr 2023 Mittel in Höhe von rund 400.000 Euro bereitgestellt. Im April 2024 hat das Kuratorium der Sportstiftung beschlossen, die Förderung für Leistungssportpersonal sowie für Wettkampf- und Trainingsmaßnahmen im paralympischen Sport auf jährlich 650.000 Euro zu erhöhen.
Talentscout beim BRSNW
02037174170
0160 97264102
lembeck@brsnw.de
Die Sportstiftung NRW hat fünf nordrhein-westfälische Futsal-Spielerinnen prämiert, die bei den Winter-Deaflympics 2024 Bronze mit der Frauen-Nationalmannschaft gewannen. Bei einer Feierstunde in Köln händigte Vorstand Dr. Ingo Wolf Teilnahmeprämien über 3.500 Euro aus, um die besondere sportliche Leistung der gehörlosen Athletinnen vom GTSV Essen zu würdigen.
Wir gratulieren Julia Christ, Melissa Gracic, Jana Rerich, Adelina Worseck und Amanda Wysocka!
Futsal gehörte in diesem Jahr zum ersten Mal zum Programm der Gehörlosenspiele im Winter. Die deutschen Nationalmannschaft bezwang im Spiel im Platz 3 Großbritannien 4:3, nachdem das Team im Halbfinale dem späteren Turniersieger Spanien unterlegen war. Die Deaflympics fanden im türkischen Erzurum statt.
Die Sportstiftung NRW vergibt seit 2022 Teilnahmeprämien für das Erreichen der Deaflympics. Olympische und paralympische NRW-Athlet*innen werden auf diese Weise bereits seit 2018 paritätisch mit jeweils 3.500 Euro ausgezeichnet. Zuvor wurden ausschließlich Medaillenleistungen bei Olympischen und Paralympischen Spielen prämiert, erstmals 2004.
Gehörlose Sportler*innen können sich inzwischen auch für eine monatliche Individualförderung bei der Stiftung bewerben. Die Förderung des deaflympischen und paralympischen Leistungssports in NRW macht etwa 12 Prozent des jährlichen Gesamtfördervolumens der Sportstiftung aus. Insbesondere wird hier Leistungssportpersonal wie Trainer, Talentscout und Klassifizierer unterstützt.
Im Wirkungsbericht 2023 resümiert die Sportstiftung NRW das Jahr nach dem Start der reformierten Fördersystematik. Das neue Bewerbungsverfahren gibt den Athlet*innen die Möglichkeit, sich individuell in Text, Bild und Ton als vorbildhafte Talente bei der Stiftung vorzustellen. 427 Bewerber wurden im Oktober in die erstmals vergebene Talent-Förderung aufgenommen. Der 50-seitige Jahresbericht thematisiert außerdem die Fördermaßnahmen an Sportinternaten, im paralympischen Sport und in der Zeit nach dem Karriereende. Abgerundet wird die Ausgabe mit Berichten von und über Sportlerpersönlichkeiten wie felix Newcomerin Klara Bleyer.
In seinem Vorwort betont Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die Sportstiftung NRW arbeitet mit ganzer Kraft auch in Zukunft dafür, dass aus sportlichen Träumen Wirklichkeit wird und aus jungen Talenten erfolgreiche Athletinnen und Athleten werden.“
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender, freut sich über die erfolgreiche Förderreform: „Ein wichtiges Ziel, die Förderung transparenter und nachvollziehbar zu machen, ist erreicht. Das Feedback von Bewerberinnen und Bewerbern zeigt, dass unsere Reformmaßnahmen auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Ein besonderer Dank gilt den Fachverbänden, die uns maßgeblich dabei unterstützt haben, die vielen neuen Informationen zu verbreiten.“
Prägend für alles Handeln der Sportstifung ist die Vision: Mündige Athletinnen und Athleten begeistern und inspirieren die Menschen in NRW mit ihren Leistungen und ihrer Leidenschaft. Das Zusammenspiel mit Partnern aus Wirtschaft, Bildung, Gesellschaft und Sport ist bedeutsam für die Sportförderung – beispielsweise im Rahmen des NRW-Sportstfitungs-Stipendiums oder dem Alumni-Netzwerk. 27 Stipendienpartner engagieren sich derzeit mit rd. 115.000 Euro.
Themen:
Förderreform – Bausteine, Kriterien, Athleten-Feedback
Im Studium – Athlet*innen zwischen Universiade und Speeddating, Rekordunterstützung beim Captains Day
Internate – Neue Strategie: Mehr Förderung, transparent verteilt
Im Portrait – Kunstschwimmerin Klara Bleyer ist NRW-Newcomerin des Jahres 2023
Alumni – Training unter Tage in Recklinghausen beim 3. Netzwerkevent für ehemalige Athlet*innen
Para Sport – Neuer Talentscout über das „Sehen und Gesehen-Werden“ bei der Talentfindung
Bilanz – Förderung gesteigert: rd. 170.000 Euro/Monat für Athleten
Die Sportstiftung NRW hat ein Jahr nach Einführung der neuen Fördersystematik eine erfreuliche Zwischenbilanz gezogen. Über 850 Nachwuchskader haben sich seitdem für die Talent-Förderung beworben. Bei der 27. Kuratoriumssitzung am 30. April 2024 in der Koelnmesse wurden die Ergebnisse einer Feedbackbefragung präsentiert, wonach die Athletinnen und Athleten das Bewerbungsverfahren in hohem Maß als wertschätzend und nachvollziehbar wahrnehmen.
Andrea Milz, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende und Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt sagt: „Die Sportstiftung NRW unterstützt die Talente in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg im Sport. Die Förderangebote sind ein wichtiger Baustein, um die leistungssportliche und berufliche Karriere parallel absolvieren zu können. Nur so kann eine erfolgreiche sportliche und nachsportliche Karriere gelingen.“
78 Prozent sagen: „sehr empfehlenswert“
An der systematischen Feedbackbefragung nahmen 150 Bewerber teil. Sie wurden nach ihrer Zufriedenheit mit der Arbeit der Stiftung sowie nach ihrer Wahrnehmung und Wirkung der Talent-Förderung befragt. 78 Prozent der Teilnehmer bewerteten die Talent-Förderung als sehr oder äußerst empfehlenswert (mindestens 9 von 10 Punkten, Net Promoter Score). Ergänzend zu den Ergebnissen der Sportlerbefragung holte die Sportstiftung Feedback von den Landesverbänden, der Staatskanzlei, dem Landessportbund NRW, den Olympiastützpunkten sowie den Wirtschaftspartnern ein.
Grafik: Abgebildet ist der Anteil (in %) der Befragten, die mindestens 4 von 5 Punkten auf einer Zufriedenheitsskala (von „Trifft vollkommen zu“ bis „Trifft überhaupt nicht zu“) angegeben haben.
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW: „Die Resonanz unserer wichtigsten Stakeholder und die hohe Qualität der Bewerbungen bestätigen den Erfolg unserer Reformmaßnahmen. Athletinnen und Athleten können sich selbstbestimmt für eine Förderung empfehlen und damit als Vorbilder im Sportland NRW fungieren. Wir beobachten zudem ein wachsendes Engagement unserer Förderpartner beim NRW-Sportstiftungs-Stipendium, was den hohen Stellenwert einer Nachwuchsförderung, die auch Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigt, in Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht.“
Das neue Förderkonzept trat zum 1. Januar 2023 in Kraft. Seitdem können Nachwuchsathletinnen und -athleten eigenständig die Initiative ergreifen, um sich für die Module Talent-Förderung, NRW-Sportstiftungs-Stipendium und Internatsplatzförderung zu bewerben. Der Auswahlprozess beinhaltet ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo und einen Persönlichkeitsfragebogen, der sechs Schlüsselkompetenzen beschreibt, die mündige Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung auszeichnen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.
Erste Jahresbilanz: 600 Talente in Förderung aufgenommen
Nach zwei erfolgten Bewerbungsphasen fördert die Sportstiftung derzeit etwa 600 Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten mit monatlich 250 Euro (Talentförderung). Etwa 100 Geförderte erhalten durch das Stipendienprogramm zusätzlich 300 Euro pro Monat zur Unterstützung ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung. Weitere 100 Talente erhalten eine Begünstigung bei den Kosten für ihren Platz an einem NRW-Sportinternat. Ziel ist es, dass sie bzw. ihre Eltern maximal 300 Euro/Monat selbst aufbringen müssen.
Sportinternate: mehr Förderung, transparent verteilt
Im Rahmen des Reformprozesses wurden auch die Zuwendungen an die Sportinternate verändert. Zwölf ausgewählte Vollzeitinternate in Nordrhein-Westfalen erhalten von der Sportstiftung pauschal 70.000 Euro/Jahr zur Finanzierung von Personalstellen, insbesondere der pädagogischen Leitung. Durch die veränderte Fördersystematik wächst das Gesamtengagement um etwa 220.000 Euro/Jahr.
Unterstützung für Para Sport und „mentaltalent“ ausgeweitet
Darüber hinaus beschloss das Kuratorium die Förderung für Leistungssportpersonal sowie für Wettkampf- und Trainingsmaßnahmen im paralympischen Sport auf jährlich 650.000 Euro zu erhöhen. Anja Surmann, Vorstand Leistungssport beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW: „Das ist ein wichtiger Meilenstein zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Paralympischen Zentrums im Sportland Nr. 1. Mit diesem Beschluss sind wir für den kommenden Zyklus gut aufgestellt, können die erfolgreiche Arbeit konsequent und zielgerichtet im Sinne der Sportlerinnen und Sportler fortführen und unser Leistungssportpersonal an den Verband binden.“
Um Nachwuchskadern eine sportpsychologische Betreuung zu ermöglichen, hat das Kuratorium Fördermittel in Höhe von 138.500 Euro pro Jahr für das Projekt „mentaltalent“ freigegeben. Die Initiative des Psychologischen Instituts an der Deutschen Sporthochschule Köln wird seit ihrer Gründung im Jahr 2007 vollständig von der Sportstiftung NRW finanziert. Der Beschluss sichert die Fortsetzung des Projekts bis Ende 2028.
Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die diesjährigen Gewinner der felix awards ausgezeichnet. Bei der Gala für die NRW-Sportler*innen des Jahres in der Classic Remise Düsseldorf wurde Synchronschwimmerin Klara Bleyer aus Würselen als Newcomerin des Jahres geehrt. Die 19-Jährige von den Freien Schwimmern Bochum e.V. trug sich als erste deutsche Jugendeuropameisterin seit fast 40 Jahren in die Geschichtsbücher ein. Bobpilotin Laura Nolte nimmt nach WM-Gold im Monobob erneut den Titel „NRW-Sportlerin des Jahres“ mit nach Hause. Bei den Männern führte kein Weg am Kapitän der Eishockey-Nationalmannschaft vorbei: Moritz Müller, das Urgestein von den Kölner Haien beendet das Sportjahr als Vize-Weltmeister und felix Gewinner.
In der Mannschaftskonkurrenz fiel die Wahl auf die Hockey-Nationalmannschaft. Zehn Spieler aus NRW trugen zum insgesamt dritten WM-Erfolg der „Honamas“ bei. Im Para Tischtennis ist der amtierenden Europameister Valentin Baus seit Jahren herausragend und kann seine Titelsammmlung um einen felix Award bereichern. Jungprofi Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen gewinnt den Fußball felix.
Wer einen Award in den sechs Sportkategorien bekommt, haben die Bürgerinnen und Bürger durch ein Online-Voting entschieden. Die Kategorie „Trainer*in des Jahres“ wird von ehemaligen Preisträger ermittelt. Sie entschieden sich für Hockey-Nationaltrainer André Henning.
Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die für den felix award nominierten Persönlichkeiten repräsentieren nicht nur die sportliche Spitze in unserem Land, sie zeigen uns auch, wie leistungsfähig und vielfältig der Sport bei uns ist. Die Leidenschaft, der unbedingte Wille und die herausragenden Ergebnisse der Sportlerinnen und Sportler sowie Trainerinnen und Trainer aus unserem Land tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit und das Ansehen für den Sport weiter zu stärken.“
Seit 2007 werden Sportler*innen aus Nordrhein-Westfalen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben, mit dem felix award ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigen das Land Nordrhein-Westfalen, der Landessportbund Nordrhein-Westfalen und die Sportstiftung NRW sowohl den Spitzensport als auch herausragende Persönlichkeiten des Sports.
„Unser Anspruch ist es, den Abend für alle Gewinnerinnen und Gewinner des felix award unvergesslich zu machen. Und natürlich möchten wir ebenso den Nominierten und geladenen Gästen ein sehr besonderes Event bieten, das verdeutlicht, wie facettenreich, stark und inspirierend Nordrhein-Westfalen im Bereich Sport ist“, sagt Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW.
Dr. Ingo Wolf hielt die Laudatio für die Newcomerin des Jahres: „Klara Bleyer ist ein Vorbild, wie man mit absoluter Hingabe das Beste aus seinen Möglichkeiten macht. Sie steht exemplarisch dafür, wie der Breitensport vom Leistungssport profitieren kann.“
Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer
Klara Bleyer nimmt weite Wege auf sich, um ihrem Sport erfolgreich nachgehen zu können: Von Würselen bei Aachen aus fährt sie fast anderthalb Stunden zum Training am Leistungsstützpunkt in Bochum. Bei den Freien Schwimmern stehen zusätzlich neben der Arbeit im Wasser auch Ballett-, Turn-, Akrobatik- und Kraftübungen auf dem Programm.
Klaras Fleiß wurde in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und in der Freien Kür jeweils mit der Goldmedaille bei der Jugend-Europameisterschaft auf Madeira belohnt. In ihren Choreografien von rund zweieinhalb Minuten Länge passte alles, so dass die Abiturientin und angehende Produktdesign-Studentin als erste deutsche Jugendeuropameisterin im Synchronschwimmen seit 1984 in die Geschichtsbücher eingehen wird.
Bei der Schwimm-WM in Fukuoka, ihrer ersten WM-Teilnahme bei den Erwachsenen, glänzte Klara Bleyer mit starken Leistungen in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und erzielte als Achte das beste deutsche WM-Ergebnis aller Zeiten in dieser Disziplin.
Sportlerin des Jahres: Laura Nolte
Zweier-Olympiasiegerin Laura Nolte wurde 2023 erstmals Weltmeisterin im Monobob und bescherte Deutschland damit den ersten großen Titel in dieser jungen Disziplin. Nur wenige Tage später folgte die große Enttäuschung im Eiskanal von St. Moritz: Die 24-Jährige stürzte im Zweierbob mit ihrer Anschieberin Neele Schuten und musste den Traum vom zweiten Gold aufgeben.
Glücklicherweise verletzten sich die beiden nicht und fassten neuen Mut für die Weltcuprennen. In Sigulda feierten sie schlussendlich den ersten Triumph im Gesamtweltcup. Laura Nolte bewies in dieser Saison im Mono- und im Zweierbob, dass sie eine exzellente Pilotin ist, die auch mit wechselnden Anschieberinnen Top-Leistungen bringt.
NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller
Moritz Müller steht bereits seit der Saison 2004/2005 bei den Kölner Haien unter Vertrag. Er hat mehr als 1000 Spiele für die Haie bestritt und führt diese als Mannschaftskapitän an. Seit dem Frühjahr 2018 hat er dieses Amt auch in der Nationalmannschaft inne. Seine internationale Karriere krönte Müller mit der Teilnahme an Olympia 2018 in Pyeongchang, bei denen die DEB-Auswahl die Silbermedaille gewann. Gleiches gelang ihm fünf Jahre später bei der Weltmeisterschaft 2023.
Para Sport felix: Valentin Baus
Zweimal hat Valentin Baus an den Paralympischen Spielen teilgenommen, zweimal gewann er eine Medaille. In Paris kann er seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben: Durch den EM-Titel in Sheffield ist er bereits im Einzel und Doppel für Olympia 2024 qualifiziert. Baus ist in der Wettkampfklasse 5 das Maß der Dinge und wird auch in Paris der Gejagte sein. Mit sieben Jahren begann Valentin Baus, Tischtennis zu spielen. Aufgrund der erblich bedingten Glasknochenkrankheit ist er seit 2008 auf den Rollstuhl angewiesen.
NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft
Erst im Penalty-Shootout fiel die Entscheidung, die zu einem sensationellen und überraschenden Triumph der Hockey Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft führte. Nach der regulären Spielzeit hatte es 3:3 gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Belgien gestanden. Torhüter Jean-Paul Danneberg hielt den entscheidenden Penalty zum 5:4 und krönte sein Team und sich mit dem ersten Titelgewinn eines großen Turnieres seit 2014.
Besonders vom Viertelfinale bis zum Endspiel zeigte die Mannschaft um Kapitän Mats Grambusch ihren enormen Kampfgeist. In allen drei Partien wurde jeweils ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Auch Dank der Tore von Stürmer Niklas Wellen, der zum Spieler des Turniers gewählt wurde, durfte die deutsche „Honamas“ am Ende den dritten Titelgewinn ihrer Geschichte feiern. 10 Spieler aus NRW standen im Kader.
Fußball-felix: Florian Wirtz
Als Florian Wirtz 2020 in die erste Mannschaft des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen wechselte, wurde er schnell ein festes Mitglied des Kaders und gleichzeitig mit 17 auch dessen jüngster Torschütze. Mittlerweile hat er bereits mehr als 80 Bundesligaspiele absolviert – und das im Alter von 20 Jahren. Seine Laufbahn startete Florian Wirtz beim SV Grün-Weiß Brauweiler, wo sein erster Trainer sein Vater Hans-Joachim war. Gemeinsam mit seiner Schwester Juliane, die ebenfalls Profi-Fußballerin ist, war Florian rund um die Uhr am Platz, um zu trainieren. Mittlerweile gehört er auch zur A-Nationalmannschaft.
NRW-Trainer des Jahres: André Henning
Im Gegensatz zu den anderen Kategorien entscheidet eine Fachjury, die sich aus ehemaligen Preisträgern dieser Kategorie zusammensetzt, über diesen Award.
2007 war Henning mit 23 Jahren der jüngste Coach eines Hockey-Bundesliga Teams und sammelte mit verschieden Klubs Meistertitel im Feld- und Hallenhockey. Den Höhepunkt seiner Trainerkarriere setzte Henning mit dem Weltmeistertitel der deutschen Hockeynationalmannschaft 2023 in Indien.
Dirk Falken bringt Expertise als dynamischer Netzwerkspezialist mit. Vor seinem Engagement bei der Sportstiftung NRW fungierte er als Schnittstelle für internationale Sportverbände beim Internationalen Paralympischen Kommitee. Außerdem konzipierte und begleitete er das Paralympische Flüchtlingsteam in Vorbereitung auf und während der Spiele in Tokio 2020. Zuletzt war der gebürtige Aachener für die Welthungerhilfe als Experte für Philanthropie & Partnerschaften tätig. Durch die Förderung und Bewusstseinsbildung junger Menschen zu gesellschaftlich relevanten Themen ist seine berufliche Laufbahn geprägt. Dirk hat den Masterstudiengang Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert.
„Nachhaltige Unterstützung ist für Athletinnen und Athleten ein essenzieller Aspekt – sowohl während als auch nach ihrer aktiven Laufbahn. Die Sportstiftung NRW nimmt mit ihren dualen Förderprogrammen eine verantwortungsvolle Rolle an. Ich freue mich, dass ich für die Athletinnen und Athleten in NRW einen Beitrag zu einem erfolgreichen Übergang vom Leistungssport ins Berufsleben leisten kann“, sagt Dirk.
Wechsel in der Geschäftsstelle
Dirk Falken tritt die Nachfolge von Haider Hassan an, der die Sportstiftung NRW aus privaten Gründen zum Jahresende verlässt. Haider Hassan hat in den letzten dreieinhalb Jahren das Stiftungsteams maßgeblich geprägt und insbesondere die strategische Ausrichtung im nachsportlichen Bereich vorangetrieben. Dazu zählt der erfolgreiche Aufbau des Alumni-Netzwerks, eines Coaching-Angebots und des Trainee-Programms. Darüber hinaus implementierte Haider das erste eigene Stipendienprogramm der Stiftung – das NRW-Sportstiftungs-Stipendium. Dirk Falken wird in seiner neuen Funktion künftig erster Ansprechpartner für diese Bereiche sein.
Die Sportstiftung NRW heißt Dirk Falken herzlich willkommen und ist überzeugt, dass er mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Bereich der Netzwerke und Kooperationen fortsetzen wird.
Referent Netzwerke und Kooperationen
dirk.falken@sportstiftung-nrw.de
Tel. 0221 4982 6028
Mobil 0176 626 323 37
Spitzenathlet*innen aus NRW berichten von den FISU World University Games 2023 in China.
Aiyu führte das deutsche Team als Fahnenträger zur Eröffnungsfeier und überraschte sich im Turnmehrkampf selbst. Malik feierte die asiatische Kultur und die asiatische „Wundertüte“ beim Badminton. „Oldie“ Lukas war trotz einer bitteren Niederlage mit der Wasserballmannschaft am Ende unglaublich froh. Leichtathlet Luke schwebte schlichtweg „im Himmel für Sportler“. Hier schildern sie ihre Erlebnisse:
Luke Zenker (20), Stabhochspringer aus Leverkusen
Luke studiert Architektur an der TH Köln.
„Ich habe einen jungen Chinesen gefragt, warum er sich als Volunteer bei den University World Games gemeldet hat. Er sagte, es sei die Woche seines Lebens. Mein Vereinskollege Torben Blech hat von seiner Teilnahme (Neapel 2019) geschwärmt, als wäre es der Himmel für Sportler – und das war es für mich jetzt auch! Ich wollte gar nicht mehr zurück. So stelle ich mir der Olympischen Spiele vor. Alle Nationen waren im Umkreis von 500 Metern untergebracht. Von vorne bis hinten war alles organisiert. Man musste sich um nichts Sorgen machen. Sogar meine Stäbe wurden vom Flieger direkt zur Wettkampfstätte geliefert. Ich fand schön, dass es auch darum ging, das alles zu genießen. Ein richtig schöner Vibe.
Es waren unfassbar viele Zuschauer im Stadion bei meinem Stabhochsprung-Finale – 40.000 wurde mir gesagt. Ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut. Dafür mache ich diesen Sport. Das motiviert mich total, irgendwann auch Olympische Spiele zu erreichen. Ich übe schon länger, während des Wettkampfs mal ins Publikum zu schauen und die Stimmung zu genießen. Das hat in Chengdu sehr gut geklappt.
Im Stabhochsprung war das Niveau sehr hoch und das Starterfeld sehr vielfältig. Ich bin zum Beispiel noch nie gegen einen Athleten aus Japan angetreten. Ich habe mich im Finale am besten gefühlt, aber leider nicht das abgeliefert, was ich kann (erreichte Höhe: 5,10 m).
Chengdu hat ein Brett hingelegt. Das wird schwer zu toppen. Ich glaube aber, dass NRW die Spiele mindestens genauso professionell ausrichten kann. Hier ist die Universiade momentan einfach noch zu wenig bekannt. Ich habe ein wenig Sorge, das Event könnte untergehen. In Chengdu war selbst der Kioskbesitzer begeistert. Es wäre mir eine Riesenfreude nochmal teilzunehmen.“
Aiyu Zhu (19), Geräteturnerin aus Köln
Aiyu studiert Psychologie an der Universität zu Köln.
„Ich blicke die ganze Zeit auf Chengdu zurück und vermisse diese Atmosphäre. Dass die World University Games so groß sind, hätte ich nicht gedacht. Ich war Fahnenträgerin des deutschen Teams bei der Eröffnungsfeier – eine riesengroße Ehre. Bei unseren Wettkämpfen waren anschließend 7.000 Menschen in der Arena – echt krass. Es gab Aushänge im Athletendorf mit den Wettkampterminen. Ich wollte von anderen Sportarten möglichst viel sehen, aber das passte mit Training und Wettkämpfen leider nicht zusammen.
Ich war anfangs supernervös. Man will natürlich alles gut hinbekommen für das Team. Die Konkurrenz bei den Frauen war etwas schwächer als normalerweise auf internationalem Niveau. Bei den Männern war das Teilnehmerfeld aber zum Beispiel sehr stark.
Ich hatte nicht die einfachste Vorbereitung. Bei den Deutschen Meisterschaft hatte ich mich leicht am Fuß verletzt und konnte nur reduziert trainieren. Ich flog eigentlich ohne Erwartungen nach Chengdu: einfach dabei sein und genießen. Dass ich dann ins Mehrkampffinal geturnt bin, war die größte Überraschung überhaupt. Für den finalen Sprung habe ich einfach die Zähne zusammengebissen. Der Fuß hat gehalten. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und habe schon in China gesagt, dass ich mich auf das nächste Mal, wenn die WUG nach NRW kommen, richtig freue.“
Lukas Küppers (25), Wasserballer aus Düsseldorf
Lukas studiert Fahrzeugtechnik an der TU Berlin und ist Werkstudent bei Mercedes Benz in Düsseldorf. Momentan schreibt er seine Masterarbeit.
„Wir waren unglaublich froh, dass wir die World University Games miterleben durften. Unser Verband hatte lange nicht dafür gemeldet. Für mich war Chengdu somit die erste und letzte Chance (Anmerk.: Altersgrenze für Teilnehmer liegt regulär bei 25 Jahren). Meine Vorfreude war megagroß.
Durch die Nationen- und Sportartenvielfalt im Universiade Village fühlte es sich an wie Olympische Spiele. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass ich die großen Idole meiner Sportart dort nicht angetroffen habe. Der Support der Menschen in Chengdu war einzigartig, so viele waren bei unseren Spielen und bei den Zeremonien. Sportlich kam nur die Weltmeisterschaft in Budapest dem gleich.
Georgien und Deutschland sind fast mit der kompletten A-Nationalmannschaft angetreten, da parallel die WM in Fukuoka stattfand, wofür wir uns nicht qualifizieren konnten. Unsere Anspannung war deshalb anders. Unsere Mannschaft hatte größere Erwartungen. Wir wollten um die Medaillen mitspielen und haben auch schnell gute Ergebnisse erzielt. Im Viertelfinale kassierten wir dann eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere. Das hat richtig wehgetan, weil wir gefühlt das bessere Team waren. Die Georgier hatten bei diesem Spiel ihren Leistungshöhepunkt, wir, trotz zwischenzeitlicher Führung, leider nicht ganz. Es ist einfach Sport.
Als älterer Hase habe ich den Austausch mit jüngeren Athleten genossen. Gerade wenn man über die berufliche Karriere neben dem Sport spricht, sind die Zielsetzungen andere. Bei vielen liegt der Fokus nahezu ausschließlich auf dem Sport. Mir war das Vorantreiben der Uni nebenbei immer extrem wichtig. Dadurch habe ich sicherlich einige Prozente im sportlichen Bereich eingebüßt, bin aber trotzdem zufrieden wie alles gekommen ist.“
Malik Bourakkadi (20), Badmintonspieler aus Mülheim an der Ruhr.
Malik studiert Sportwissenschaften an der Uni des Saarlandes.
„Das Event war so riesig. Ich war zwei Wochen dauerbeschäftigt. Ich bin, glaube ich, bei allen Busfahrten eingepennt – so erschöpft war ich von den vielen Eindrücken. Ich feiere die asiatische Kultur. Auf dem Weg zur Eröffnungszeremonie haben uns so viele Menschen am Straßenrand zugewunken und haben mit ihren Handys gefilmt. Alle Volunteers waren sehr freundlich, manchmal wirkte es aber ein bisschen überzogen und weniger authentisch.
Sportlich wussten wir nicht, was uns erwartet, mit welchen Athleten die asiatischen Top-Teams antreten würden. Wir gewannen dann unser Gruppenspiel gegen Singapur – das ist normalerweise viel anspruchsvoller. Von meiner Leistung im Mixed bin ich teilweise ein bisschen enttäuscht. Wir haben viel liegengelassen, vor allem gegen Hongkong – sehr ärgerlich! Die Halle war voll und die Fans sind für ihre Mannschaft ausgerastet. Die Klimaanlage erzeugte permanent Wind auf dem Feld. Es waren schwierige und ungewohnte Bedingungen für uns. Ich habe mir vorher gesagt, ich möchte die Atmosphäre und die Fans spüren – auch wenn sie gegen mich sind. Die Stimmung hat mich eher gepusht. Eine gute Erfahrung.
2025 will ich auf jeden Fall dabei sein – dann findet Badminton wahrscheinlich in meiner Heimatstadt Mülheim statt, mit meiner Familie, meinen Freunden und Fans im Rücken. “
Die World University Games fanden vom 28. Juli bis 8. August 2023 statt. Studentische Spitzensportler*innen im Alter von 18 bis 27 Jahren – bedingt durch die Verschiebung des Events wurde die Altersgrenze um zwei Jahre erweitert – aus rund 150 Ländern nahmen teil. Insgesamt reisten etwa 10.000 Sportler*innen und Offizielle nach Chengdu. Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft war in den 14 Sportarten Badminton, Bogenschießen, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Rudern, Sportschießen, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Volleyball, Wasserball und Wasserspringen vertreten. Mit 160 Aktiven und 76 Offiziellen entsandte Deutschland die historisch größte Delegation zu den FISU Games.
2025 ist die Region Rhein-Ruhr Ausrichter des nach den Olympischen und Paralympischen Spielen größten Multisportevents der Welt. Die Wettkämpfe werden dann in Mülheim/Ruhr, Bochum, Düsseldorf*, Duisburg und Essen stattfinden.
*Düsseldorf wird nach einer Anpassung des Konzepts keine Wettkämpfe bei den World University Games 2025 an Rhein und Ruhr ausrichten, teilten die Veranstalter am 16.7.2024 mit. Als „Partner City“ rückt die Stadt Hagen mit ihren vorhandenen Anlagen im Basketball ins Boot.