Genau 18 Jahre, drei Monate und sechs Tage war Heide Ecker-Rosendahl das Sprachrohr für die Anliegen des Leistungssport-Nachwuchs‘ in NRW. Die Leichtathletik-Olympiasiegerin mit dem Spitznamen „Mücke“ war eine Frau der ersten Stunde der Sportstiftung NRW. Die Kuratoriumssitzung am 7. Mai 2019 war ihr letzter Auftritt als stellvertretende Vorsitzende des Vorstands.
„Heide hat der Sportstiftung ein Gesicht gegeben“, sagt Ute schäfer, ihre Vorstandskollegin. „Sie hat sich zu jeder Zeit mit Herz und Verstand, als Mensch und als Sportlerin für den Nachwuchs im Leistungssport engagiert – vehement, vielseitig und zupackend.“
Während ihrer Amtszeit überreichte Ecker-Rosendahl zahlreiche Medaillenprämien an NRW-Athleten und verlieh Förderpreise an Nachwuchstalente und Trainer. Dem Heide-Rosendahl-Cup lieh sie viele Jahre ihren Namen und war Patin des Charity-Golfturniers. Stets versuchte sie jungen Athleten die Botschaft zu vermitteln, rechtzeitig an die Karriere nach dem Leistungssport zu denken und – auch mit Hilfe der Sportstiftung NRW – Kontakte zu Wirtschaftsunternehmen zu knüpfen.
Ecker-Rosendahl zog bereits mit 26 Jahren einen Schlusstrich unter ihre sportliche Karriere (1973). Leistungssport und Berufsausbildung unter einen Hut zu bekommen, war damals schwierig und sei es bis heute, betont sie. Die Zwillingskarriere der Sportstiftung unterstützte sie deshalb von Anfang an. „Der Leistungssport fordert Eigenschaften ab, wie zielbewusstes und konzentriertes Arbeiten“, sagt sie. „Man übernimmt später vieles so wie man es im Sport gelernt hat.“
Geboren wurde Heide Ecker-Rosendahl im oberbergischen Hückeswagen. Sie wuchs im benachbarten Radevormwald auf. Dort tat sie in der von ihren Eltern geleiteten Landessportschule mit 13 Jahren die ersten Schritte in Richtung Olympiasieg. Jahre später setzte sie Meilensteine: 1971 wurde „Miss Leichtathletik“ Europameisterin im Fünfkampf sowie in der Halle im Weitsprung. Bei den Olympischen Spielen in München 1972 holte sie zweimal Gold – im Weitsprung und mit 4×100-Meter-Staffel – dazu Silber im Fünfkampf. Der Schlussspurt in der Gold-Staffel wurde zu einem Mythos der deutschen Sportgeschichte. Insgesamt blickt sie auf 30 nationale Meistertitel zurück.
Als Nachfolger wählte das Kuratorium Staatsminister a. D. Dr. Ingo Wolf zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden der Sportstiftung .
Sebastian Burg Categories: News Comments