Die Sportstiftung NRW hat ein Jahr nach Einführung der neuen Fördersystematik eine erfreuliche Zwischenbilanz gezogen. Über 850 Nachwuchskader haben sich seitdem für die Talent-Förderung beworben. Bei der 27. Kuratoriumssitzung am 30. April 2024 in der Koelnmesse wurden die Ergebnisse einer Feedbackbefragung präsentiert, wonach die Athletinnen und Athleten das Bewerbungsverfahren in hohem Maß als wertschätzend und nachvollziehbar wahrnehmen.
Andrea Milz, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende und Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt sagt: „Die Sportstiftung NRW unterstützt die Talente in Nordrhein-Westfalen auf ihrem Weg im Sport. Die Förderangebote sind ein wichtiger Baustein, um die leistungssportliche und berufliche Karriere parallel absolvieren zu können. Nur so kann eine erfolgreiche sportliche und nachsportliche Karriere gelingen.“
78 Prozent sagen: „sehr empfehlenswert“
An der systematischen Feedbackbefragung nahmen 150 Bewerber teil. Sie wurden nach ihrer Zufriedenheit mit der Arbeit der Stiftung sowie nach ihrer Wahrnehmung und Wirkung der Talent-Förderung befragt. 78 Prozent der Teilnehmer bewerteten die Talent-Förderung als sehr oder äußerst empfehlenswert (mindestens 9 von 10 Punkten, Net Promoter Score). Ergänzend zu den Ergebnissen der Sportlerbefragung holte die Sportstiftung Feedback von den Landesverbänden, der Staatskanzlei, dem Landessportbund NRW, den Olympiastützpunkten sowie den Wirtschaftspartnern ein.
Grafik: Abgebildet ist der Anteil (in %) der Befragten, die mindestens 4 von 5 Punkten auf einer Zufriedenheitsskala (von „Trifft vollkommen zu“ bis „Trifft überhaupt nicht zu“) angegeben haben.
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW: „Die Resonanz unserer wichtigsten Stakeholder und die hohe Qualität der Bewerbungen bestätigen den Erfolg unserer Reformmaßnahmen. Athletinnen und Athleten können sich selbstbestimmt für eine Förderung empfehlen und damit als Vorbilder im Sportland NRW fungieren. Wir beobachten zudem ein wachsendes Engagement unserer Förderpartner beim NRW-Sportstiftungs-Stipendium, was den hohen Stellenwert einer Nachwuchsförderung, die auch Persönlichkeitsmerkmale berücksichtigt, in Wirtschaft und Gesellschaft unterstreicht.“
Das neue Förderkonzept trat zum 1. Januar 2023 in Kraft. Seitdem können Nachwuchsathletinnen und -athleten eigenständig die Initiative ergreifen, um sich für die Module Talent-Förderung, NRW-Sportstiftungs-Stipendium und Internatsplatzförderung zu bewerben. Der Auswahlprozess beinhaltet ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo und einen Persönlichkeitsfragebogen, der sechs Schlüsselkompetenzen beschreibt, die mündige Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung auszeichnen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.
Erste Jahresbilanz: 600 Talente in Förderung aufgenommen
Nach zwei erfolgten Bewerbungsphasen fördert die Sportstiftung derzeit etwa 600 Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten mit monatlich 250 Euro (Talentförderung). Etwa 100 Geförderte erhalten durch das Stipendienprogramm zusätzlich 300 Euro pro Monat zur Unterstützung ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung. Weitere 100 Talente erhalten eine Begünstigung bei den Kosten für ihren Platz an einem NRW-Sportinternat. Ziel ist es, dass sie bzw. ihre Eltern maximal 300 Euro/Monat selbst aufbringen müssen.
Sportinternate: mehr Förderung, transparent verteilt
Im Rahmen des Reformprozesses wurden auch die Zuwendungen an die Sportinternate verändert. Zwölf ausgewählte Vollzeitinternate in Nordrhein-Westfalen erhalten von der Sportstiftung pauschal 70.000 Euro/Jahr zur Finanzierung von Personalstellen, insbesondere der pädagogischen Leitung. Durch die veränderte Fördersystematik wächst das Gesamtengagement um etwa 220.000 Euro/Jahr.
Unterstützung für Para Sport und „mentaltalent“ ausgeweitet
Darüber hinaus beschloss das Kuratorium die Förderung für Leistungssportpersonal sowie für Wettkampf- und Trainingsmaßnahmen im paralympischen Sport auf jährlich 650.000 Euro zu erhöhen. Anja Surmann, Vorstand Leistungssport beim Behinderten- und Rehabilitationssportverband NRW: „Das ist ein wichtiger Meilenstein zur nachhaltigen und zukunftsfähigen Weiterentwicklung des Paralympischen Zentrums im Sportland Nr. 1. Mit diesem Beschluss sind wir für den kommenden Zyklus gut aufgestellt, können die erfolgreiche Arbeit konsequent und zielgerichtet im Sinne der Sportlerinnen und Sportler fortführen und unser Leistungssportpersonal an den Verband binden.“
Um Nachwuchskadern eine sportpsychologische Betreuung zu ermöglichen, hat das Kuratorium Fördermittel in Höhe von 138.500 Euro pro Jahr für das Projekt „mentaltalent“ freigegeben. Die Initiative des Psychologischen Instituts an der Deutschen Sporthochschule Köln wird seit ihrer Gründung im Jahr 2007 vollständig von der Sportstiftung NRW finanziert. Der Beschluss sichert die Fortsetzung des Projekts bis Ende 2028.
150 Athletinnen und Athleten haben im Movie Park Germany das erste Onboarding-Event der Sportstiftung NRW gefeiert und den Start der neuen Förderperiode eingeläutet. Mit der Einladung in den Freizeitpark würdigt die Sportstiftung die persönlichen und sportlichen Leistungen der geförderten Talente. Diese haben beim Event Sophie Gromann und Leonard Weber zu ihren Athletenvertretern gewählt. Alle Teilnehmer sind zudem nun Teil eines einzigartigen Street-Art-Fotoprojekts von Fotokünstler Mike Meyer.
Direkt zum Onboarding-Reel bei Instagram
Direkt zum White Cube Athleten-Video von Mike Meyer
Ministerpräsident Wüst schickt Grüße
Ministerpräsident Hendrik Wüst meldete sich per Videobotschaft und brachte den Athletinnen und Athleten seine Wertschätzung zum Ausdruck: „Sie gehören zu den herausragenden Athletinnen und Athleten, die von der Sportstiftung NRW unterstützt werden und damit zu einer Gemeinschaft, die noch sehr viel mehr zu bieten hat. Darauf können sie stolz sein. Wir sind auch stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler, denn sie machen Nordrhein-Westfalen zum Sportland Nr. 1 in Deutschland. Mit der Förderung der Sportstiftung möchten wir unsere Talente auf ihrem Weg zu sportlichen Spitzenleistungen unterstützen.“ Wüst ist Vorsitzender des Stiftungskuratoriums.
Alle Teilnehmer des Onboarding-Event eint, dass sie das neue Bewerbungsverfahren für die Individualförderung erfolgreich absolviert haben. Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Wolf erläutert das Konzept: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mündige Talente zu unterstützen, die mit ihren Leistungen und mit ihrer Leidenschaft Menschen begeistern und inspirieren. Dadurch leisten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Spitzensports in Nordrhein-Westfalen.“ Derzeit fördert die Sportstiftung etwa 600 Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten.
Athletin Yara Bonett: „Das Onboarding-Event war eine Belohnung dafür, dass man im Sport jeden Tag sein Bestes gibt. Ich bin extrem dankbar und glücklich, dass ich es hierhin geschafft habt. Ich habe mich richtig wertgeschätzt gefühlt.“
Geschäftsführer Maximilian Hartung: „Wir haben das Onboarding-Event ins Leben gerufen, um den Athletinnen und Athleten auf diesem Weg unsere Anerkennung und unseren Dank auszudrücken. Sie sind Vorbilder in ihren Sportszenen und wir sind stolz darauf, sie auf ihrem Weg mit unseren Partnern im Sportland NRW begleiten und unterstützen zu dürfen. Sie zeigen ihren Vereins- und Klassenkameraden wie viel Freude es bereiten kann nach Höchstleistungen zu streben und immer wieder die eigenen Grenzen zu verschieben.“
Sophie Gromann und Leonard Weber als Athletenvertreter gewählt
Die gewählten Athletenvertreter Sophie Gromann (Jg. 2004) und Leonard Weber (Jg. 2008) stärken künftig die Rolle der Athletinnen und Athleten bei der Gestaltung und Weiterentwicklung von Förderprogrammen der Stiftung. „Ich mache Leistungssport, ich stehe voll im Studium – da bleibt wenig Zeit, mit einem Job nebenbei Geld reinzubekommen. Ich bin auf die Förderung der Sportstiftung NRW angewiesen,“ betont Wasserballspielerin Sophie. „Als Athletenvertreterin möchte ich Einblick geben, wie unser Alltag aussieht, wo wir Unterstützung gebrauchen können, damit ein optimales Förderprogramm zustandekommt. Und ich möchte mithelfen, den Zusammenhalt unter Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Sportarten zu stärken.“
Säbelfechter Leonard sagt: „Es ist wichtig, dass unsere Stimme gehört wird und unseren Anliegen Beachtung geschenkt wird.“
In einer Reihe mit Sportlegenden
Fotograf Mike Meyer portraitierte alle Athlet*innen in seinem „White Cube“, die dadurch Teil seines Street-Art-Fotoprojekts „athletes of our generation“ wurden. Der Kubus ist eine Fotoinstallation, in der Meyer weltweit Persönlichkeiten ablichtet, darunter über 100 Sportstars und Prominente wie Mischa Zverev, Dirk Nowitzki, Tony Hawk, Justin Timberlake und Robin Schulz. „Ich möchte mit meinen Close-up-Portraits festhalten, was Menschen antreibt und wie facettenreich sich Leidenschaft ausdrückt“, sagt der Fotograf. „Beim Onboarding hast Du Athleten vor dir, die auf dem Weg zur Weltspitze sind und dafür glühen. Dieses Momentum zu begleiten, hat für mich eine riesen Kraft.“
Unterstützer im Sportland NRW stellen sich vor
Die Laufbahnberater der drei Olympiastützpunkte in NRW und Vertreter des Vereins Athleten Deutschland e.V. präsentierten beim Event ihre Angebote in den Bereichen Duale Karriere, zur Wahrung von Athletenrechten und zum Schutz vor Gewalt im Sport. Der Landessportbund NRW als Träger der Olympiastützpunkte und Sportförderer WestLotto bekräftigten ihr partnerschaftliches Bestreben, den Talenten optimale Rahmenbedingungen zur Ausübung ihres Sports und zum Erzielen von Höchstleistungen zu bieten.
Stolze Gastgeber
Michael Höfig, Sprecher des Movie Parks Germany: „Wir sind stolz, als Gastgeber des ersten Onboarding-Event der Sportstiftung NRW dazu beizutragen, so vielen inspirierenden Persönlichkeiten eine verdiente Wertschätzung entgegenzubringen. Den Movie Park Germany und die Sportlerinnen und Sportler eint, dass sie andere Menschen begeistern möchten.“