Andrea Milz
11718 Kompetenzen-Modell vorgestellt

Die Sportstiftung NRW hat das Bewerbungsverfahren für ihre Individualförderung grundlegend verändert. Leistungssportliche Talente können sich jetzt eigeninitiativ für die drei Module Talentförderung, NRW-Sportstiftungs-Stipendium und Internatsplatz-Förderung bewerben. Für den Auswahlprozess wurde ein 6-Kompetenzen-Modell entwickelt, mit dessen Hilfe mündige Talente identifiziert werden sollen. Die Neuerungen wurde im Rahmen der 26. Kuratoriumssitzung am 25. April 2023 in den Räumen der ARAG Allgemeine Versicherungs-AG in Düsseldorf vorgestellt. 

Grundlage der Veränderungen ist das vor Jahresfrist veröffentlichte und zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene neue Förderkonzept.  

Andrea Milz, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende und Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt: „Die Sportstiftung NRW unterstützt ausgewählte Talente auf ihrem Weg im Leistungssport und in der Ausbildung und schafft damit ein solides Fundament für eine erfolgreiche sportliche und nachsportliche Karriere. Die Förderangebote unterstützen sie dabei, Vorbilder im und durch den Leistungssport zu werden.“

Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender: „Der Sport braucht starke Botschafterinnen und Botschafter sowie nahbare Vorbilder. Sie zu identifizieren, ist unsere Aufgabe. Durch ein neuartiges Auswahlverfahren geben wir den Athletinnen und Athleten die Möglichkeit, sich selbstbestimmt für eine Förderung zu empfehlen. Mit unseren Reformen in der Athletenförderung möchten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Spitzensports in NRW leisten.“

Auswahlverfahren identifiziert sechs Kernkompetenzen

Das neue Auswahlverfahren wird für die Talent-Förderung (250 Euro/Monat) eingesetzt. Es beinhaltet ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo und einen digitalen Persönlichkeitsfragebogen. Dem Fragenbogen liegt ein Modell zugrunde, das sechs Eigenschaften und Kompetenzen beschreibt, die mündige Athletinnen und Athleten auszeichnen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.

Den Bewerberinnen und Bewerbern werden Fragen zu den einzelnen Kompetenzfeldern gestellt. Die Ergebnisse ihrer Selbsteinschätzung dienen dem Gutachterausschuss und dem Vorstand der Sportstiftung dazu, deren Stärken und Entwicklungsmöglichkeiten zu erkennen. Das 6-Kompetenzen-Modell wurde in Zusammenarbeit mit dem Kölner Institut für Managementberatung (KIM) und mit Unterstützung der studentischen Unternehmensberatung „Campus for Company“ entwickelt. Es basiert auf den Einschätzungen befragter Spitzenathletinnen und -athleten zu den entscheidenden persönlichen Voraussetzungen für Spitzenleistungen. Gastreferent Momme Jürgensen (KIM) erläuterte das Modell im Rahmen der Kuratoriumsssitzung.

Talente, die sowohl hervorragende Leistungen im Sport als auch in ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung erbringen, können sich zusätzlich auf das NRW-Sportstiftungs-Stipendium (300 Euro/Monat) bewerben. Das gilt auch für Studienanfänger. Die ersten 90 Stipendiatinnen und Stipendiaten wurden bereits bei einer Feierstunde im Januar ausgezeichnet. Das Stipendium wird künftig nur in Verbindung mit der Talent-Förderung vergeben.

Der dritte Baustein der Individualförderung ist die Internatsplatz-Förderung. Bewohnerinnen und Bewohner der NRW-Sportinternate können diese Unterstützung beantragen, um die eigenen Kosten für ihren Internatsplatz zu reduzieren. Ziel ist es, dass sie bzw. ihre Eltern maximal 300 Euro/Monat selbst aufbringen müssen.

Alle Förderangebote sind für Angehörige der olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Nachwuchskader zugänglich. Voraussetzung ist, dass sie einen engen Bezug zum Sportland NRW haben, das heißt, den Trainings- und/oder Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen oder das Startrecht für einen NRW-Verein haben.

Neue Mitglieder im Kuratorium

Die Sportstfitung NRW begrüßte im Rahmen der Sitzung sechs neue Kuratoriumsmitglieder. Nicolas Limbach, Olaf Tabor, Tülay Durdu MdL, Dr. Urban Mauer, Hedwig Tarner MdL und Karl Valks wurden von der NRW-Landesregierung für fünf Jahre in das Gremium berufen.

„Mit unseren Reformen möchten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Spitzensports in NRW leisten“
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender
Staatssekretärin Andrea Milz
Dr. Ingo Wolf
Impressionen

Categories: News Schlagwörter: , , , , , | Comments 7433 Neues Stipendien-Programm kommt

Die Sportstiftung NRW legt ein Stipendienprogramm für bis zu 100 herausragende Nachwuchssportlerinnen und -athleten auf. Das Kuratorium hat am 5. Mai 2022 die Einführung des NRW-Sportstiftungs-Stipendiums mit einem Gesamtvolumen in Höhe von 360.000 Euro zum Wintersemester 2022/23 beschlossen. Damit wird die erste Maßnahme einer umfassenden Neuausrichtung der Förderung umgesetzt, die im Rahmen der 25. Kuratoriumssitzung im Deutschen Sport & Olympia Museum Köln vorgestellt wurde. Künftig unterstützt die Stiftung mit ihren Förderangeboten Athletinnen und Athleten dabei, vorbildhafte Persönlichkeiten im und durch den Leistungssport zu werden.

Für olympische, paralympische und deaflympische Bundeskader

Das NRW-Sportstiftungs-Stipendium ist ein Förderangebot für Angehörige der olympischen, paralympischen und deaflympischen Bundeskader, die hervorragende Leistungen in der beruflichen Ausbildung oder im Studium erbringen. Auch wer ein Studium beginnt, kann sich mit entsprechenden schulischen Qualifikationen bewerben.

Stipendiaten erhalten für ein Jahr monatlich 300 Euro. Voraussetzung ist, dass sich ihr Trainings- und/oder Lebensmittelpunkt in Nordrhein-Westfalen befindet oder sie für einen NRW-Verein starten. Den Auswahlprozess koordiniert die Sportstiftung über kooperierende Hochschulen im Sportland.NRW.

Andrea Milz, stellvertretende Kuratoriumsvorsitzende und Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt: „Unser neues Stipendienprogramm sichert Spitzensportlerinnen und -sportlern aus dem Sportland.NRW eine kontinuierliche, verlässliche Förderung während ihres Studiums. Für viele ist ein Stipendium essenziell, um den Leistungssport und ihre Berufsausbildung parallel finanzieren zu können. Die Sportstiftung vermittelt darüber hinaus Kontakte zu Unternehmen, die sowohl finanziell als auch mit beruflichen Perspektiven Partner der Stipendiatinnen und Stipendiaten werden.“

Fokus auf mündige Athlet*innen

Das NRW-Sportstiftungs-Stipendium ist Teil der neuen Förderstrategie, die dem Kuratorium vorgestellt wurde. Sie beschreibt fünf Handlungsfelder: Individualförderung, Bildung, Begeisterung & Inspiration, Partnerschaft und Schutz.

Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender: „Wir möchten junge Athletinnen und Athleten ermutigen, sich mit ihrer Sport- und Bildungslaufbahn auseinanderzusetzen. Da dieses Ziel eine starke Persönlichkeit voraussetzt, fördern wir ausgewählte Talente auf ihrem Weg im Leistungssport, in der Ausbildung und in den Beruf. Mündige Sportlerinnen und Sportler begeistern und inspirieren mit ihrer Leidenschaft und ihren Leistungen die Menschen in Nordrhein-Westfalen. Sie bringen ihre besonderen Potenziale und Erfahrungen in anderen gesellschaftlichen Rollen zur Geltung.“

Mehr Selbstbestimmtheit –
Auch Förderung in nicht-oylmpischen Disziplinen

Das Individualförderkonzept soll 2023 in Kraft treten. Es sieht eine grundlegende Neuerung im Antragsverfahren vor: Athletinnen und Athleten bewerben sich eigeninitiativ um eine Förderung. Sportverbände und Trainer können diese mit Empfehlungsschreiben unterstützen. Neu ist, dass eine Bewerbung auch für Nachwuchstalente aus nicht-olympischen Disziplinen möglich sein wird.

Zwei weitere Jahre „mentaltalent“

Die Förderung des Projekts „mentaltalent“ wird bis Ende 2024 fortgesetzt. Die Initiative koordiniert seit 2007 die sportpsychologische Betreuung des Nachwuchsleistungssports in NRW. „mentaltalent“ wurde vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule entwickelt und wird seitdem durch die Sportstiftung gefördert. Das Kuratorium bewilligte weitere 127.100 Euro pro Jahr. Das Projekt ist ein Baustein des Handlungsfelds „Bildung“.

„Mit unseren Reformen möchten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Spitzensports in NRW leisten“
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender

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