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15944 Bronze für Essener Futsal-Frauen bei Deaflympics

Fünf Futsal-Spielerinnen des GTSV Essen gehören zum Kader der deutschen Nationalmannschaft, die bei den 20. Winter-Deaflympics im türkischen Erzurum Bronze gewonnen hat.

Herzlichen Glückwunsch an Julia Christ (Jg. 1988), Melissa Gracic (Jg. 1991), Jana Rerich (Jg. 1990), Adelina Worseck (Jg. 2001) und Amanda Wysocka (Jg. 2002).

Spieltage und Ergebnisse:

Futsal gehörte in diesem Jahr erstmals zum Programm der Gehörlosenspiele im Winter. Am ersten Spieltag der Gruppenphase gelang der deutschen Nationalmannschaft ein souveräner 8:1-Auftaktsieg gegen den Gastgeber Türkei. Darauf folgte ein weiterer Sieg gegen die Mannschaft aus Polen (6:3). Das dritte Spiel wurde 5:0 für Deutschland gewertet, das Gegner Kenia nicht antreten konnte.

Im vierten Spiel gegen Großbritannien wurde es besonders spannend. Das deutsche Team führte bereits 4:1, doch die Kickerinnen von der Insel drehten das Spiel danach komplett. Nur wenige Sekunden waren noch auf der Uhr, als Adelina Worseck noch der Ausgleichstreffer zum 5:5 gelang, der den Endstand bedeutete. Somit belegte die deutsche Mannschaft insgesamt den zweiten Platz in ihrer Gruppe.

Im Halbfinale trafen die deutschen Frauen auf die Spanierinnen. Trotz eines guten Spiels der Deutschen, triumphierte die spanische Mannschaft mit ihren drei Profispielerinnen 8:4 und holte sich im anschließenden Finale gegen Brasilien den Deaflympics-Titel.

Deutschland betritt das „kleine Finale“ um die Bronzemedaille erneut gegen Großbritannien, die ihr Halfinale ebenfalls verloren hatten. Wieder war das Match umkämpft – mit dem besseren Ende für Deutschland, 4:3


Seit 2021 gehörten die Futsal Frauen zu den Erfolgsgaranten im Mannschaftssport des Deutschen Gehörlosen-Sportverbands. Bis zur Europameisterschaft 2022 in Italien brachte das Team immer eine Medaille mit nach Hause. Die Spielerinnen erreichten immer mindestens das kleine Finale von Welt- und Europameisterschaften.

Categories: News Schlagwörter: , , , | Comments 15797 Safe Space für Athletinnen

Ein vertraulicher Raum für Athletinnen: In Köln sind 21 junge Frauen zusammengekommen, um gemeinsam ihre Situation im Leistungssport zu reflektieren und zentrale Botschaften für Sport und Alltag zu formulieren. Der Leistungssport liefert immer noch zu wenige Antworten auf frauenspezifische Fragen während und nach der Karriere, sagen die Teilnehmerinnen.

Der Workshop „Athletinnen for future“ wurde vom Psychologischen Institut der Deutschen Sporthochschule in Kooperation mit der Sportstiftung NRW konzipiert und durchgeführt.

„Wir wollten einen Safe Space speziell für Athletinnen schaffen“, erklärt Wiebke Dierkes, die im Team mit Jana Beckmann (beide Sporthochschule) und Hannah Pohl (Sportstiftung NRW) den Workshop leitete. Anlass dazu gaben die Ergebnisse der Umfrage „Athletinnen for future“, die von einem Forschungsteam um Univ.-Prof. Jens Kleinert und Dr. Johanna Belz vom Psychologischen Institut im Frühjahr 2023 durchgeführt wurde. Belz: „Frauen und Männer haben oft im Spitzensport ähnliche Herausforderungen, aber sie sehen diese teils aus einer unterschiedlichen Perspektive“.

Karrieresorgen, gepaart mit finanziellen Sorgen und Unsicherheit hinsichtlich der sportlichen und persönlichen Zukunft standen weit oben im Bewusstsein der Workshop-Teilnehmerinnen.

Balanceakt – Körperbild und Essverhalten

Die Identität im Sport ist stark durch das eigene Körperbild geprägt. Hiermit verknüpft, bewegt auch das Essverhalten die Gedankenwelt der Athletinnen, nicht zuletzt durch soziale Medien oder Kommentare von Trainer*innen und Bezugspersonen beeinflusst. Die Workshop-Teilnehmerinnen wünschen sich spezielle Beratungsangebote aus der Sportpsychologie und Ernährungsberatung – auch für ihr Umfeld.

Geschlechterunterschiede im Leistungssport

Geschlechterunterschiede zeigen sich, aus Sicht der Athletinnen, im sportlichen Kontext vor allem in der Kommunikation von Trainer*innen und anderen Funktionsträger*innen. Damit würden Rollenbilder vermittelt, die nicht immer zum Selbstbild der Sportlerinnen passen. Sensibilisierung und adäquate Kommunikation scheinen ebenso wichtig zu sein, wie die stärkere Beachtung biologischer Besonderheiten, wie zum Beispiel zyklusbasierten Trainings.

„Power Play“ – Ressourcen und Support

Die Teilnehmerinnen wünschen sich zudem mehr „Power Play“, das heißt, Ressourcen und Support für Leistungssportlerinnen sowohl im Bezug auf den Sport als auch den Alltag zu stärken. Hierfür brauche es spezielle Unterstützungsangebote, Ansprechpartner*innen und Beratung, zum Beispiel zu Themen wie Zyklus, Ernährung, Finanzierung, Umgang mit Trainer*innen und auch Social Media. Oftmals fehle die Information oder der Zugang zu entsprechenden Angeboten.

Quelle: www.dshs-koeln.de

Categories: News | Comments 15395 Captains Day mit Stipendienfeier

87 Athletinnen und Athleten haben sich erfolgreich für das NRW-Sportstiftungs-Stipendium zum Wintersemester 2023/24 beworben. Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW, und Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, zeichneten die anwesenden Stipendiatinnen und Stipendiaten beim 11. Captains Day am 26. Januar im Rahmen der Messe boot in Düsseldorf aus.

Die Geförderten erhalten eine monatliche Unterstützung in Höhe von 300 Euro für zwei Semester, um sich intensiver auf ihre Bildungs- und Sportlaufbahn konzentrieren zu können. Die Stiftung hat das Stipendium im zweiten Jahr infolge verliehen, um parallel erreichte hervorragende sportliche und akademische Leistungen zu würdigen.

Die Stipendiaten verteilen sich auf 32 Hochschulen. Die Bewerbung stand Nachwuchskadern aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten offen. Das Gesamtfördervolumen von 313.200 Euro bleibt auf dem Niveau des Vorjahres (Förderzeitraum 2022/23). 

Andrea Milz: „Mit dem NRW-Sportstiftungs-Stipendium unterstützen wir die Geförderten dabei, ihre spitzensportlichen Karriere voranzutreiben und parallel ihre akademische Ausbildung zu meistern. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind Vorbilder im und außerhalb des Sports und Identifikationspersonen für das Sportland NRW.“

World-Games-Athletin Leona Liv Kommerell hat das Stipendium zum ersten Mal erhalten. Sie setzt ihre Förderung gezielt für Nachwuchsarbeit in ihrer Sportart ein: „Ich gehe an Schulen und bringe Kindern Lacrosse bei. Durch das Stipendium kann ich dieses Ehrenamt weiter ausüben und bin nicht auf einen Nebenjob angewiesen.“

Förderpartner steigern Engagement auf 113.000 Euro

25 Privatpersonen, Vereinigungen und Unternehmen unterstützen das Stipendienprogramm finanziell mit rund 113.000 Euro. Das sind fast 20.000 Euro mehr als im Jahr davor. Viele Förderer engagieren sich zusätzlich, indem sie berufliche Perspektiven aufzeigen, als Mentoren beraten und so den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.

Dr. Ingo Wolf: „Das wachsende Engagement für unser Stipendienprogramm verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Menschen aus Wirtschaft und Gesellschaft der Nachwuchsförderung beimessen. Ich freue mich, dass viele Förderpartner das Potenzial für den Arbeitsmarkt erkannt haben und die Stipendiatinnen und Stipendiaten als gesellschaftliche Vorbilder wertschätzen.“

„Ich finde es wichtig und toll, dass ihr Emotionen zeigt“, wandte sich Unternehmer und Neuförderer Claus Dethloff bei der Ehrung an die Athlet*innen. „Dadurch reißt ihr viele Menschen mit.“ Dethloff unterstützt drei Stipendien gemeinsam mit der Sportstiftung NRW. „Ich ärgere mich, dass ich nicht direkt 10 genommen habe.“

Volker Staufert, Vorstandsmitglied der Stiftung: „Wir haben uns vorgenommen, mündige Athletinnen und Athleten zu fördern. Sie können Vorbilder für unsere Gesellschaft sein. Alleine aus den Softskills, die sie sich während ihrer Sportkarriere aneignen, könnte man einen Beruf machen.“

Neu in 2024: Bewerbung zum Sommersemester möglich

Neu ab diesem Jahr ist die Möglichkeit für Studierende und Studienanfänger, sich auch zum Sommersemester zu bewerben, mit einem Förderstart im April. Bislang startete eine Förderperiode ausschließlich zum Wintersemester.

Weltgrößtes Sportevent 2025 findet in NRW statt – Studenten sind Protagonisten

Der Captains Day gewährte zudem einen Ausblick auf die FISU World University Games 2025 in Rhein-Ruhr, an denen viele studierende NRW-Athleten teilnehmen werden. Es werden rund 10.000 Studenten aus 170 Ländern erwartet, die sich in 18 Sportarten messen. Die Wettkämpfe werden vom 16. bis 27. Juli 2025 in Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr stattfinden.

Perlen und Party

Das Sportland NRW verfüge bereits über herausragende Sportstätten, so Staatssekretärin Milz. Nun gelte es die Rahmenbedingungen zu organisieren und „diese Perlen zu einer Kette zu flechten“. Der Bewerbungsprozess für Volunteers beginnt im Februar. Rund 12.000 freiwillige Helfer werden erwartet.

Leichtgewichtruderer Nikita Mohr hat die FISU Games 2023 in Chengdu miterlebt. Der Sportstiftungs-Stipendiat und Medizinstudent gewann dort Silber im Doppelzweier – mit dem kleinen Makel, dass weniger Zuschauer zu den Ruderwettbewerben fanden. Anders als in den randvollen Stadien. „Ich stelle mir vor, dass es in Rhein-Ruhr größere Begeisterung für alle Sportarten gibt,“ sagte er.

„Die Spiele 2025 werden laut, bunt und stimmungsvoll“, kündigte Niklas Börger, Geschäftsführer Rhine-Ruhr 2025 FISU Games gGmbH. Andrea Milz erinnerte an die Stimmung bei den Finals Rhein Ruhr im vergangenen Sommer, die über 200.000 Menschen zu Meisterschaftswettkämpfen in verschiedenen Disziplinen lockten. Sie versprach: „Wir werden es bei den FISU Games noch besser machen. Bei uns wird die Party von A bis Z laufen.“

„Es ist begeisternd zu sehen, wie die Sportstiftung NRW alle zusammenbringt, die das Sportland NRW ausmachen: Die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler, die Politik und die unterstützende Wirtschaft“, sagte Börger. „Im kommenden Jahr brauchen wir all diese Akteure, um die FISU World University Games nicht nur zu einer großartigen Sportveranstaltung zu machen, sondern zu einem internationalen Fest, das zeigt, dass das Sportland NRW der ideale Austragungsort für das größte Sportevent der Welt im Jahr 2025 ist.“

Speeddating rundet 11. Captains Day ab

Im zweiten Teil des Captains Day trafen sich Stipendiatinnen, Stipendiaten und Förderer zu einem Speeddating, bei dem sie ihr Netzwerk in Wirtschaft und Leistungssport ausbauen konnten.

Christian Vogée, Vorstandstandsprecher der ARAG AG betonte: „Wir fördern nicht, weil wir etwas von den Stipendiaten zurückerwarten, sondern damit sie Kontakte zu Unternehmen gewinnen.“

Anna Fliegel, Leiterin Personal & Führungskräfteentwicklung bei der Westenergie AG: „Hier ist eine tolle Energie im Raum. Wir haben durch das Stipendienprogramm im letzten Jahr tolle Menschen kennengelernt. Wir geben ihnen die Möglichkeit, bei uns reinzuschnuppern. Praktika sind mit den Trainingszeiten kompatibel. Wir sind gerne Sparingspartner für berufliche Orientierung.“

Das Veranstaltungsformat Captains Day existiert seit 2012. Die Sportstiftung bringt dort traditionell die „Kapitäne“ aus der Wirtschaft mit ambitionierten Leistungssportlern zusammen, um Duale Karrierewege auszuloten. „Für den Captains Day gibt es gibt keinen besseren Ort als die ‚boot‘ mit ihrem Ambiente und dem einzigartigen Wir-Gefühl der Wassersportler“, sagte Messechef Wolfram Diener.

Fotogalerie Captains Day 2024
Categories: News Schlagwörter: , , , , , , , 14847 Die felix Gewinner

Ministerpräsident Hendrik Wüst hat die diesjährigen Gewinner der felix awards ausgezeichnet. Bei der Gala für die NRW-Sportler*innen des Jahres in der Classic Remise Düsseldorf wurde Synchronschwimmerin Klara Bleyer aus Würselen als Newcomerin des Jahres geehrt. Die 19-Jährige von den Freien Schwimmern Bochum e.V. trug sich als erste deutsche Jugendeuropameisterin seit fast 40 Jahren in die Geschichtsbücher ein. Bobpilotin Laura Nolte nimmt nach WM-Gold im Monobob erneut den Titel „NRW-Sportlerin des Jahres“ mit nach Hause. Bei den Männern führte kein Weg am Kapitän der Eishockey-Nationalmannschaft vorbei: Moritz Müller, das Urgestein von den Kölner Haien beendet das Sportjahr als Vize-Weltmeister und felix Gewinner.

In der Mannschaftskonkurrenz fiel die Wahl auf die Hockey-Nationalmannschaft. Zehn Spieler aus NRW trugen zum insgesamt dritten WM-Erfolg der „Honamas“ bei. Im Para Tischtennis ist der amtierenden Europameister Valentin Baus seit Jahren herausragend und kann seine Titelsammmlung um einen felix Award bereichern. Jungprofi Florian Wirtz von Bayer 04 Leverkusen gewinnt den Fußball felix.

Wer einen Award in den sechs Sportkategorien bekommt, haben die Bürgerinnen und Bürger durch ein Online-Voting entschieden. Die Kategorie „Trainer*in des Jahres“ wird von ehemaligen Preisträger ermittelt. Sie entschieden sich für Hockey-Nationaltrainer André Henning.

Ministerpräsident Hendrik Wüst: „Die für den felix award nominierten Persönlichkeiten repräsentieren nicht nur die sportliche Spitze in unserem Land, sie zeigen uns auch, wie leistungsfähig und vielfältig der Sport bei uns ist. Die Leidenschaft, der unbedingte Wille und die herausragenden Ergebnisse der Sportlerinnen und Sportler sowie Trainerinnen und Trainer aus unserem Land tragen dazu bei, die Aufmerksamkeit und das Ansehen für den Sport weiter zu stärken.“

Seit 2007 werden Sportler*innen aus Nordrhein-Westfalen, die sich in besonderer Weise hervorgetan haben, mit dem felix award ausgezeichnet. Mit diesem Preis würdigen das Land Nordrhein-Westfalen, der Landessportbund Nordrhein-Westfalen und die Sportstiftung NRW sowohl den Spitzensport als auch herausragende Persönlichkeiten des Sports.

„Unser Anspruch ist es, den Abend für alle Gewinnerinnen und Gewinner des felix award unvergesslich zu machen. Und natürlich möchten wir ebenso den Nominierten und geladenen Gästen ein sehr besonderes Event bieten, das verdeutlicht, wie facettenreich, stark und inspirierend Nordrhein-Westfalen im Bereich Sport ist“, sagt Stefan Klett, Präsident des Landessportbundes NRW.

Dr. Ingo Wolf hielt die Laudatio für die Newcomerin des Jahres: „Klara Bleyer ist ein Vorbild, wie man mit absoluter Hingabe das Beste aus seinen Möglichkeiten macht. Sie steht exemplarisch dafür, wie der Breitensport vom Leistungssport profitieren kann.“

Ministerpräsident Hendrik Wüst
Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 

Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 

Klara Bleyer nimmt weite Wege auf sich, um ihrem Sport erfolgreich nachgehen zu können: Von Würselen bei Aachen aus fährt sie fast anderthalb Stunden zum Training am Leistungsstützpunkt in Bochum. Bei den Freien Schwimmern stehen zusätzlich neben der Arbeit im Wasser auch Ballett-, Turn-, Akrobatik- und Kraftübungen auf dem Programm.

Klaras Fleiß wurde in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und in der Freien Kür jeweils mit der Goldmedaille bei der Jugend-Europameisterschaft auf Madeira belohnt. In ihren Choreografien von rund zweieinhalb Minuten Länge passte alles, so dass die Abiturientin und angehende Produktdesign-Studentin als erste deutsche Jugendeuropameisterin im Synchronschwimmen seit 1984 in die Geschichtsbücher eingehen wird.

Bei der Schwimm-WM in Fukuoka, ihrer ersten WM-Teilnahme bei den Erwachsenen, glänzte Klara Bleyer mit starken Leistungen in der Technischen Kür des Solowettbewerbs und erzielte als Achte das beste deutsche WM-Ergebnis aller Zeiten in dieser Disziplin.

Newcomerin des Jahres: Klara Bleyer

 
Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 

Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 

Zweier-Olympiasiegerin Laura Nolte wurde 2023 erstmals Weltmeisterin im Monobob und bescherte Deutschland damit den ersten großen Titel in dieser jungen Disziplin. Nur wenige Tage später folgte die große Enttäuschung im Eiskanal von St. Moritz: Die 24-Jährige stürzte im Zweierbob mit ihrer Anschieberin Neele Schuten und musste den Traum vom zweiten Gold aufgeben.

Glücklicherweise verletzten sich die beiden nicht und fassten neuen Mut für die Weltcuprennen. In Sigulda feierten sie schlussendlich den ersten Triumph im Gesamtweltcup. Laura Nolte bewies in dieser Saison im Mono- und im Zweierbob, dass sie eine exzellente Pilotin ist, die auch mit wechselnden Anschieberinnen Top-Leistungen bringt.

Sportlerin des Jahres: Laura Nolte

 
NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 

NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 

Moritz Müller steht bereits seit der Saison 2004/2005 bei den Kölner Haien unter Vertrag. Er hat mehr als 1000 Spiele für die Haie bestritt und führt diese als Mannschaftskapitän an. Seit dem Frühjahr 2018 hat er dieses Amt auch in der Nationalmannschaft inne. Seine internationale Karriere krönte Müller mit der Teilnahme an Olympia 2018 in Pyeongchang, bei denen die DEB-Auswahl die Silbermedaille gewann. Gleiches gelang ihm fünf Jahre später bei der Weltmeisterschaft 2023.

NRW-Sportler des Jahres: Moritz Müller

 
Para Sport felix: Valentin Baus

 

Para Sport felix: Valentin Baus

 

Zweimal hat Valentin Baus an den Paralympischen Spielen teilgenommen, zweimal gewann er eine Medaille. In Paris kann er seine Erfolgsgeschichte weiterschreiben: Durch den EM-Titel in Sheffield ist er bereits im Einzel und Doppel für Olympia 2024 qualifiziert. Baus ist in der Wettkampfklasse 5 das Maß der Dinge und wird auch in Paris der Gejagte sein. Mit sieben Jahren begann Valentin Baus, Tischtennis zu spielen. Aufgrund der erblich bedingten Glasknochenkrankheit ist er seit 2008 auf den Rollstuhl angewiesen.

Para Sport felix: Valentin Baus

 
NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 

NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 

Erst im Penalty-Shootout fiel die Entscheidung, die zu einem sensationellen und überraschenden Triumph der Hockey Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft führte. Nach der regulären Spielzeit hatte es 3:3 gegen Titelverteidiger und Olympiasieger Belgien gestanden. Torhüter Jean-Paul Danneberg hielt den entscheidenden Penalty zum 5:4 und krönte sein Team und sich mit dem ersten Titelgewinn eines großen Turnieres seit 2014.

Besonders vom Viertelfinale bis zum Endspiel zeigte die Mannschaft um Kapitän Mats Grambusch ihren enormen Kampfgeist. In allen drei Partien wurde jeweils ein Zwei-Tore-Rückstand aufgeholt. Auch Dank der Tore von Stürmer Niklas Wellen, der zum Spieler des Turniers gewählt wurde, durfte die deutsche „Honamas“ am Ende den dritten Titelgewinn ihrer Geschichte feiern. 10 Spieler aus NRW standen im Kader.

NRW-Mannschaft des Jahres: Hockey Nationalmannschaft

 
Fußball-felix: Florian Wirtz

 

Fußball-felix: Florian Wirtz

 

Als Florian Wirtz 2020 in die erste Mannschaft des Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen wechselte, wurde er schnell ein festes Mitglied des Kaders und gleichzeitig mit 17 auch dessen jüngster Torschütze. Mittlerweile hat er bereits mehr als 80 Bundesligaspiele absolviert – und das im Alter von 20 Jahren. Seine Laufbahn startete Florian Wirtz beim SV Grün-Weiß Brauweiler, wo sein erster Trainer sein Vater Hans-Joachim war. Gemeinsam mit seiner Schwester Juliane, die ebenfalls Profi-Fußballerin ist, war Florian rund um die Uhr am Platz, um zu trainieren. Mittlerweile gehört er auch zur A-Nationalmannschaft.

Fußball-felix: Florian Wirtz

 
NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

Im Gegensatz zu den anderen Kategorien entscheidet eine Fachjury, die sich aus ehemaligen Preisträgern dieser Kategorie zusammensetzt, über diesen Award.

2007 war Henning mit 23 Jahren der jüngste Coach eines Hockey-Bundesliga Teams und sammelte mit verschieden Klubs Meistertitel im Feld- und Hallenhockey. Den Höhepunkt seiner Trainerkarriere setzte Henning mit dem Weltmeistertitel der deutschen Hockeynationalmannschaft 2023 in Indien.

NRW-Trainer des Jahres: André Henning

 

Categories: News Schlagwörter: , , | Comments 15080 Stipendium jetzt auch zum Sommersemester

Wer im Sommersemester ein Studium beginnt, muss nicht mehr bis zum Wintersemester mit der Stipendienbewerbung warten. Die Sportstiftung hat eine zweite Bewerbungsphase für das NRW-Sportstiftungs-Stipendium eingeführt. Ab sofort können sich Athletinnen und Athleten auch im Frühjahr für eine Stipendienförderung bewerben, die im April startet. Die Förderdauer beträgt ein Jahr. Bewerbungsfrist ist der 31. Januar eines Jahres.

Weiterhin gilt: Eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendiums. Die Bewerbungsfrist für die Talent-Förderung endet immer einen Monat vor der Stipendiumsfrist. Bewerber müssen beide Fristen im Auge behalten.

Bisher war eine Stipendienbewerbung ausschließlich zum Wintersemesters im Oktober möglich. Der Vorstand der Sportstiftung hat die neue Regelung in seiner Sitzung am 5. Dezember 2023 beschlossen.

Was passiert nach dem Abschicken deiner Bewerbung für das Stipendium?

Die Bewerbungsfristen sind der 31. Januar für eine Stipendienförderung ab dem Sommersemester und der 31. Juli für einen Start zum Wintersemester. Damit liegen die Fristen genau einen Monat nach dem Stichtag für die Talent-Förderung. Du musst beide Fristen im Auge behalten, denn eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendium.

Unsere Gutachter prüfen deine Bewerbung und geben ihre Empfehlung an den Vorstand weiter, der die Förderentscheidungen trifft. Der Vorstand entscheidet zweimal pro Jahr über die Stipendienvergabe: im September und im März.

 

Categories: News Schlagwörter: , , | Comments 14798 Veränderte Förderung im Internat vorgestellt

Die Sportstiftung NRW hat in Paderborn Veränderungen ihrer Zuwendungen an NRW-Sportinternate vorgestellt. Thema war außerdem das neue Förderparadigma bei der Individualförderung.

Seit einem Jahr beheimatet das Sportinternat Paderborn den vielversprechenden U16 Basketball-Nationalspieler Tom Brüggemann, der fest bei den Zweitligaprofis der Paderborn Baskets mittrainiert. Der 16-jährige Gymnasiast sieht hier optimale Entwicklungschancen und setzt auf eine langfristige Perspektive, um seinen Traum von einer NBA-Karriere zu realisieren. „Ich suche nicht nach dem schnellen Erfolg“, betont der talentierte Pointguard.

Im Sommer hat sich der wurfstarke Teenager erfolgreich für die Internatsplatz-Förderung und für die neue Talent-Förderung bei der Sportstiftung NRW beworben. Über 500 Nachwuchssportlerinnen und -sportler haben die Chance genutzt, Teil des neu gestalteten Fördersystems zu werden. Erstmals berücksichtigte die Stiftung im Bewerbungsverfahren auch die Persönlichkeitseigenschaften der Athletinnen und Athleten, die sich eigeninitiativ bewerben konnten und dabei ein Motivationsschreiben und ein Bewerbungsvideo einreichten sowie einen Fragebogen zu sechs Kompetenzbereichen beantwortet haben.

„Ziel der Sportstiftung ist es, mündige Athletinnen und Athleten zu identifizieren, die durch Leistung und Leidenschaft andere Menschen begeistern und inspirieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Wolf. „Diese Vorbilder können nun in einer noch breiteren Palette an Sportarten in die Gesellschaft wirken. Das möchten wir nach besten Kräften unterstützen.“

Bewerbungverfahren wertschätzend gegenüber Athleten

Basketballer Tom Brüggemann kommentiert das Vorgehen positiv: „Ich möchte nicht nur als Sportler Vorbild sein, sondern auch als Mensch. Daran kann man auch ablesen, ob eine Karriere erfolgreich wird.“

Der 17 Jahre alte Darrion Richards, U23-Nationalspieler im Baseball, profitiert ebenfalls von der Förderung. Er schätzt die Möglichkeiten im Auswahlprozess: „Man sieht im Video zum Beispiel, welche Ausstrahlung ich mitbringe. Das ist wertschätzend gegenüber den Athleten und wichtig, um Kompetenzen zu erkennen. Ich kann mich als Persönlichkeit besser präsentieren. Zum ersten Mal konnten sich Talente aus World-Games-Sportarten wie Darrion um eine Förderung bei der Stiftung bewerben. Im Sportinternat Paderborn bilden World-Games-Athleten die Mehrheit der Geförderten.

Aktuell unterstützt die Sportstiftung NRW zwölf Internatsbewohner in Paderborn durch die Internatsplatz-Förderung mit insgesamt rund 84.000 Euro. Fünf Athleten erhalten, teils zusätzlich, eine monatliche Talent-Förderung von 250 Euro mit einem Gesamtvolumen von 15.000 Euro pro Jahr.

Zuwendungen an Sportinternate jetzt einheitlich –
Paderborn profitiert erheblich

Die Sportstiftung hat in diesem Jahr auch die Förderung der Sportinternate in Nordrhein-Westfalen neu aufgestellt. Zwölf ausgewählte Vollzeitinternate erhalten jährlich 70.000 Euro zur Finanzierung von Personalstellen – vorrangig der pädagogischen Internatsleitung. Für das Paderborner Internat bedeutet die geänderte Fördersystematik einen erheblichen Aufwuchs von ca. 55.000 Euro pro Jahr. Auch NRW-weit betrachtet, erhöht die Stiftung ihr Engagement im Bereich der Internate um rund 220.000 Euro/Jahr. „Die Vereinbarkeit von Leistungssport mit schulischer und beruflicher Ausbildung ist eine unserer Triebfedern. Deshalb stärken wir Sportinternate als Orte, wo ambitionierte Jugendliche diesen Weg beschreiten können, betont Dr. Wolf.“

Internatsleiter Matthias Hellmig: „Wir sind sehr froh, die Sportstiftung NRW an unserer Seite zu haben. Man darf nicht vergessen, dass unsere hochtalentierten Sportlerinnen und Sportler auf vieles verzichten, um ihren Traum, in ihrer Sportart zu den Besten zu gehören, Schritt für Schritt näher zu kommen. Daher ist es unheimlich wichtig, jeden Einzelnen individuell in familiären Strukturen in Form einer dualen Laufbahnplanung zu fördern, aber auch zu fordern. Dafür benötigen wir starke Partner wie die Sportstiftung NRW.

Bernhard Hoppe-Biermeyer MdL ,Sportausschussvorsitzender im NRW-Landtag und Kuratoriumsmitglied der Sportstiftung ist gebürtiger Paderborner: „Für eine Stadt dieser Größe ist Paderborn im Sport unglaublich erfolgreich, insbesondere in Randsportarten. Mit der Sportstiftung und dem Landessportbund sind wir im Sportland NRW sehr gut aufgestellt. Diese Stärke gilt es zu pflegen.“ Paderborn hat 156.000 Einwohner.

Momentan leben 43 Talente aus sieben Sportarten – darunter die Schwerpunktsportarten Baseball, Basketball, American Football und Fußball. Aber auch Volleyball, Squash und Schwimmen sind vertreten.

Mit ihrem Wechsel ans Sportinternat verbinden die Athleten Brüggemann und Richards viel Positives. „Durch das Hin und Her zwischen Schule, Training und zuhause kam ich früher zu wenig zum Lernen. Hier habe ich nun komplett andere, geregelte Abläufe und kann mich sportlich auf das nächste Karrierelevel vorbereiten“, sagt Darrion Richards. Er hofft, in die Major League Baseball gedraftet zu werden wie manch Paderborner Absolventen vor ihm. „Dafür arbeite ich täglich hart an mir. Ich habe in meiner Karriere gelernt, die Dinge direkt zu erledigen.“

Am Pressetermin im Sportinternat Padeborn nahmen außerdem Dietrich Honervogt (Stv. Bürgermeister) sowie die Geschäftsführer Forum Paderborner Spitzensport gGmbH Uwe Diedam und Martin Hornberger teil.

Categories: News Schlagwörter: , , , , , | Comments 13995 Neuer Netzwerk-Experte im Team

Dirk Falken bringt Expertise als dynamischer Netzwerkspezialist mit. Vor seinem Engagement bei der Sportstiftung NRW fungierte er als Schnittstelle für internationale Sportverbände beim Internationalen Paralympischen Kommitee. Außerdem konzipierte und begleitete er das Paralympische Flüchtlingsteam in Vorbereitung auf und während der Spiele in Tokio 2020. Zuletzt war der gebürtige Aachener für die Welthungerhilfe als Experte für Philanthropie & Partnerschaften tätig. Durch die Förderung und Bewusstseinsbildung junger Menschen zu gesellschaftlich relevanten Themen ist seine berufliche Laufbahn geprägt. Dirk hat den Masterstudiengang Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert.


„Nachhaltige Unterstützung ist für Athletinnen und Athleten ein essenzieller Aspekt – sowohl während als auch nach ihrer aktiven Laufbahn. Die Sportstiftung NRW nimmt mit ihren dualen Förderprogrammen eine verantwortungsvolle Rolle an. Ich freue mich, dass ich für die Athletinnen und Athleten in NRW einen Beitrag zu einem erfolgreichen Übergang vom Leistungssport ins Berufsleben leisten kann“, sagt Dirk.

Wechsel in der Geschäftsstelle

Dirk Falken tritt die Nachfolge von Haider Hassan an, der die Sportstiftung NRW aus privaten Gründen zum Jahresende verlässt. Haider Hassan hat in den letzten dreieinhalb Jahren das Stiftungsteams maßgeblich geprägt und insbesondere die strategische Ausrichtung im nachsportlichen Bereich vorangetrieben. Dazu zählt der erfolgreiche Aufbau des Alumni-Netzwerks, eines Coaching-Angebots und des Trainee-Programms. Darüber hinaus implementierte Haider das erste eigene Stipendienprogramm der Stiftung – das NRW-Sportstiftungs-Stipendium. Dirk Falken wird in seiner neuen Funktion künftig erster Ansprechpartner für diese Bereiche sein.

Die Sportstiftung NRW heißt Dirk Falken herzlich willkommen und ist überzeugt, dass er mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Bereich der Netzwerke und Kooperationen fortsetzen wird.

Kontakt
Dirk Falken
Dirk Falken

Referent Netzwerke und Kooperationen
dirk.falken@sportstiftung-nrw.de
Tel. 0221 4982 6028
Mobil 0176 626 323 37

"Dirk Falken, neuer Netzwerkexperte bei der Sportstiftung NRW" Categories: News Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , | Comments 13767 3 Millionen Euro für Athleten-Nachwuchs

Die Sportstiftung NRW nimmt 427 Athletinnen und Athleten in ihr neu gestaltetes Fördersystem auf. In einem ersten Aufschlag wird bis 2025 die Rekordsumme von drei Millionen Euro in die Nachwuchsförderung im Sportland NRW investiert.

Die Talente haben einen neuartigen Bewerbungsprozess durchlaufen. Neben den sportlichen Ergebnissen und einer Talenteinschätzung durch den Verband, werden erstmalig auch Persönlichkeitseigenschaften berücksichtigt. Ziel der Stiftung ist die Auswahl und Unterstützung mündiger Athletinnen und Athleten.

Fast 700 Athletinnen und Athleten haben sich zwischen Frühjahr und Sommer um eine direkte monatliche Talent-Förderung bei der Sportstiftung beworben. 70 Prozent der Bewerbungen hat der Stiftungsvorstand um seinen Vorsitzenden, den ehemaligen NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf, Mitte September bewilligt. Zudem wurden 81 NRW-Sportstiftungs-Stipendien vergeben. Der Beschluss erreicht eine in der Stiftungshistorie nie dagewesene Dimension: Von Oktober 2023 bis September 2025 werden jährlich etwa 1,6 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung investiert.

Das reformierte Auswahlverfahren ermöglicht es den Athletinnen und Athleten, sich auf eigene Initiative für die neue Talent-Förderung und das NRW-Sportstiftungs-Stipendium zu bewerben. Zum Verfahren gehören ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo sowie ein Persönlichkeitsfragebogen. Den Bewerberinnen und Bewerbern werden Fragen zu sechs Kompetenzfeldern gestellt, die mündige Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung auszeichnen.

Vorbildliche, mündige Persönlichkeiten ausgewählt.
World-Games-Athleten erstmals gefördert

Die Geförderten kommen überwiegend aus olympischen Disziplinen (84 %, davon 5 % Wintersportarten). Talente aus World-Games-Sportarten konnten sich erstmalig bewerben. Ihr Anteil beträgt elf Prozent. Der Anteil paralympischer und deaflympischer Sportlerinnen und Sportler beträgt fünf Prozent. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.

Grundlage des reformierten Fördersystems ist das im Mai 2022 durch das Stiftungskuratorium beschlossene und zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Förderkonzept

Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender: „Wir möchten den leistungssportlichen Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen nach besten Kräften unterstützen. Deshalb fördern wir die Vereinbarkeit von Leistungssport mit der beruflichen Ausbildung. Als Sportstiftung NRW erkennen wir den gesellschaftlichen Wert mündiger Persönlichkeiten und Vorbilder.“

Maximilian Hartung, Geschäftsführer: „Wir wollen kein Fördersystem, das sich allein am internationalen Medaillenspiegel orientiert und den Menschen, der die Leistung bringt und das Publikum begeistert, dadurch austauschbar macht. Deswegen haben wir uns mit jeder einzelnen Bewerbung und damit mit jedem Talent auseinandergesetzt. Die eingereichten Bewerbungen zeigen – die Debatte um die fehlende Leistungsbereitschaft der Jugend geht an der Realität vorbei. Wir haben hoch motivierte und engagierte Athletinnen und Athleten in Nordrhein-Westfalen. Jetzt ist unsere Aufgabe im Sportland NRW für sie die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie ihre Potenziale voll entfalten können.”

Foto v.l.: Jarl Kürbis (Säbelfechter), Nikita Mohr (Ruderer), Nele Thomas (Speedkletterin), Dr. Ingo Wolf, Joshua Onyekwue Nnaji (Hockeyspieler), Maximilian Hartung.

Nikita Mohr, geförderter Leichtgewichtsruderer: „Ich finde gut, dass Athleten durch das Bewerbungsverfahren der Sportstiftung NRW einen deutlich größeren Einfluss auf ihre Förderung nehmen können. Mündigkeit bedeutet für mich, selbstreflektiert zu sein und den Mut zum Diskurs über Missstände zu haben.“

Joshua Onyekwue Nnaji, geförderter Hockeytorhüter: „Ich versuche, Menschen mit meiner Leidenschaft Hockey zu begeistern. Ich möchte Vorbild sein und Kindern zurückgeben, was ich als kleiner Junge von meinen Idolen erwartet habe. Wenn ich mich nach einem Heimspiel noch einmal für die Kids ins Tor stelle, ist das für mich wenig Aufwand, aber für sie so aufregend. Das macht mich das glücklich und stolz. Durch die Förderung fällt viel mentaler Druck von mir ab. In Randsportarten macht es einen großen Unterschied, monatlich 250 Euro Talent-Förderung in der Tasche zu haben oder nicht.“

Überblick:

427 Athletinnen und Athleten aus einem der Nachwuchskader (NK 1, NK 2, LK+) erhalten ab Oktober eine Talent-Förderung in Höhe von 250 Euro pro Monat. Die Förderung hat grundsätzlich zwei Jahre Bestand. Alle Geförderten haben das neue Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen. Zentrales Element ist das 6-Kompetenzen-Modell. Es beschreibt sechs Eigenschaften und Kompetenzen, die Mündigkeit erkennen lassen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.
Jährliches Volumen der Talent-Förderung: 1,28 Mio. Euro  

81 Studierende erhalten zum Wintersemester 2023/24 ein NRW-Sportstiftungs-Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat. Das Stipendium wird zum ersten Mal zusätzlich zur Talent-Förderung vergeben. Voraussetzung dafür ist, dass Athletinnen und Athleten auch in ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung mindestens „gute“ Leistungen vorweisen.
Jährliches Volumen des NRW-Sportstiftungs-Stipendiums: rd. 292.000 Euro. 

131 Jugendliche erhalten bereits seit August eine Internatsplatz-Förderung in Höhe von bis zu 350 Euro pro Monat. Diese Unterstützung reduziert den Eigenanteil, den Bewohner der NRW-Sportinternate bzw. ihre Eltern für einen Internatsplatz aufbringen müssen. Ziel ist eine Deckelung auf maximal 300 Euro pro Monat. Die Internatsplatz-Förderung wird grundsätzlich bis zum jeweils nächsten Schulabschluss – für Dauer von bis zu drei Jahren – ausgesprochen. 
Jährliches Volumen der Internatsplatz-Förderung: rd. 442.000 Euro 

Alle Geförderten eint ihr enger Bezug zum Sportland NRW. Ihr Trainings- und/oder Lebensmittelpunkt bedindet sich in Nordrhein-Westfalen und/oder sie starten für einen NRW-Verein.

Categories: News Schlagwörter: , , , , , , , , | Comments 13136 Alumni trainieren Teamgeist unter Tage

Nach der Sportkarriere in kein Loch fallen – vor dieser mentalen und beruflichen Herausforderung stehen alle Athletinnen und Athleten irgendwann. Die Sportstiftung NRW hat deshalb Olympioniken und frühere Spitzentalente verschiedener Sportarten zu einem besonderen Trainingserlebnis unter Tage eingeladen. Im Trainingsbergwerk Recklinghausen absolvierten die Mitglieder des Alumni-Netzwerks einen Übungsparcours der Grubenwehr, um sich gemeinsam auf die nachsportliche Lebensphase einzustimmen.

Das Alumni-Event wurde 2021 von der Sportstiftung NRW und Partner WestLotto ins Leben gerufen, um den Zusammenhalt ehemaliger NRW-Athletinnen und -Athleten zu stärken und nachsportliche Förderangebote zugänglich zu machen. Die Stiftung begleitet den Umbruchprozess mit Coachingangeboten und Berufseinstiegsprogrammen. Nach Stationen am Eiskanal in Winterberg 2021 und beim Target Sprint in Dortmund 2022 fand das Alumni-Event am 2. September 2023 zum dritten Mal statt.

Die Teilnehmer stellten sich einem spielerischen, aber körperlich herausfordernden Wettbewerb unter Tage. Das Trainingsbergwerk Recklinghausen verfügt über einen Übungsparcours, in dem die Grubenwehr verschiedene Rettungsszenarien trainiert. Der abgedunkelte Parcours kann stellenweise nur kriechend bewältigt. Für die Alumni-Teams galt es, in kürzester Zeit den richtigen Weg durch die engen Gänge zu finden.

„Ich war vorher ziemlich aufgeregt. Wir wussten nicht so richtig, was auf uns zukommt“, sagt Alumni Nadine Apetz, Olympiateilnehmerin 2021 im Boxen. „Das war Wettkampf-Feeling. Der Körper kennt das noch und hat alles hochgefahren. Der Parcours war ordentlich anstrengend, aber hat viel Spaß gemacht.“ Auch Ex-Stabhochspringer Karsten Dilla kletterte nassgeschwitzt, aber grinsend aus dem Parcours: „Meine Erwartungen an das Alumni-Event der Sportstiftung sind immer sehr hoch – aber sie wurden wieder alle erfüllt.“

Der Film zum Alumni-Event 2023

Alumni-Athleten trainieren Teamgeist unter Tage

Der Film zum Alumni-Event 2023

Authentische, nahbare Vorbilder für Nachwuchsportler

Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Sportstiftung NRW: „Das Gemeinschaftsgefühl von Bergleuten und von Sportlern ist für sich einzigartig. Durch unser Alumni-Netzwerk stärken wir diesen Zusammenhalt und bewahren die wertvollen Erfahrungen vielfältiger Sportlerkarrieren für künftige Generationen.“ 

Maximilian Hartung, Geschäftsführer der Sportstiftung NRW: „Auch Dank der Expertise früherer Spitzenathletinnen und -athleten hat die Sportstiftung in diesem Jahr ihre Individualförderung für Nachwuchstalente reformiert. Unser Ziel ist es ausgewählte junge Athletinnen und Athleten in ihrer Entwicklung zu mündigen Persönlichkeiten zu unterstützen. Alumni nehmen dabei als Vorbilder und authentische, nahbare Ratgeber eine wichtige Rolle ein.“

Andreas Kötter, Geschäftsführer von WestLotto: „Das Alumni-Event hat sich zu einer guten Tradition entwickelt – und wir sind stolz darauf, von Anfang an dabei zu sein. Die ehemaligen Athletinnen und Athleten wissen, dass sie hier ein starkes Netzwerk finden und Partner, auf die sie sich verlassen können. Für uns bedeutet sportliche Förderung mehr als nur die nächste Medaille im Blick zu haben.“

Alumni-Event 2023 in Bildern

Die Teilnehmer 2023:

Mareike Adams, Rudern (OS, WM-Bronze, 2x EM-Silber)

Nadine Apetz, Boxen (OS, WM-Bronze, EM-Bronze)

Mareike Arndt, Siebenkampf (EM, DM)

Karsten Dilla, Stabhochsprung (OS, EM)

Linn Freisewinkel, Wasserball

Lara Hoffmann, 400-Meter-Sprint (OS, EM-Gold & -Silber)

Laura Kampmann, Rudern (Silber U23 WM)

Max Keller, Boxen (DM Superschwergewicht)

Charlotte Körner, Rudern (U23 WM)

Benjamin Lenatz, Para Triathlon (WM, EM)

Leon Schandl, Rudern (Silber University World Games)

Frederik Schreiber, Judo (Silber European Cup)

Anna Tully, Bobsport (OS, WM-Gold, EM)

Victoria von Eynatten, Stabhochsprung (U20 WM-Silber)

Stefan Wallat, Rudern (2x WM-Gold)

Stefan Windscheif, Volleyball (EM)

(größte Erfolge: Teilnahme OS = Olympische Spielen, PS = Paralympische Spiele, WW =Weltmeisterschaften, EM = Europameisterschaften. DM = Deutscher Meistertitel)

Mehr als 30 ehemalige Spitzensportlerinnen und -sportler aus NRW haben sich dem Alumni-Netzwerk angeschlossen.

Christoph Tesche, Bürgermeister Stadt Recklinghausen, übernahm die Siegerehrung beim Alumni-Event: „Recklinghausen ist eine Sportstadt und hat immer wieder herausragende Sportlerinnen und Sportler hervorgebracht. Es ist gut und richtig, dass diese Spitzensportlerinnen und Spitzensportler auch nach dem Ende der Karriere begleitet und ihnen Perspektiven aufgezeigt werden. Diesen ganzheitlichen Ansatz der Sportstiftung finde ich großartig. Nachwuchsathletinnen und -athleten – die Nachfolger der Alumni – haben es verdient noch mehr Unterstützung zu bekommen.“

Das Team mit Stefan Wallat und Frederik Schreiber, unterstützt von Hannah Pohl (Sportstiftung), benötigte für den Parcours rund 19 Minuten und erreichte damit die schnellste Zeit.

Geschichte des Steinkohlebaus seit 2019 erlebbar

Das Trainingsbergwerk befindet sich unter der Halde der Zeche Recklinghausen-Hochlarmark und wird von rund 80 aktiven ehrenamtlichen Mitgliedern eines Fördervereins getragen – darunter zahlreiche ehemalige Bergleute. Im Zweiten Weltkrieg diente es zunächst als Luftschutzbunker. Mit dem Ausbau in den 70ern zum Ausbildungsgelände für Bergleute erhielt die Anlage eine neue Bestimmung. Es entstand ein Streckennetz von 1,2 km Länge. Seit 2019 können Besucher die harte und anspruchsvolle Arbeit der Kumpel im Steinkohlebau bei verschiedenen Führungen aktiv kennenlernen. Auch der letzte „Schwarzbus“ des Reviers parkt im Trainingsbergwerk. Der Bus fuhr die Kumpel über Tage zwischen den Schachtanlagen hin und her.

Wir danken allen Helfern vom Trainingsbergwerk Recklinghausen e.V. für ihre Unterstützung!

Categories: News Schlagwörter: , , , , , , , , , , , , , | Comments 12843 „Chengdu war ein Brett“

Spitzenathlet*innen aus NRW berichten von den FISU World University Games 2023 in China.

Aiyu führte das deutsche Team als Fahnenträger zur Eröffnungsfeier und überraschte sich im Turnmehrkampf selbst. Malik feierte die asiatische Kultur und die asiatische „Wundertüte“ beim Badminton. „Oldie“ Lukas war trotz einer bitteren Niederlage mit der Wasserballmannschaft am Ende unglaublich froh. Leichtathlet Luke schwebte schlichtweg „im Himmel für Sportler“. Hier schildern sie ihre Erlebnisse:

Luke Zenker startet in NRW für den TSV Bayer 04 Leverkusen. Foto ©Arndt Falter

Luke Zenker (20), Stabhochspringer aus Leverkusen

Luke studiert Architektur an der TH Köln.

„Ich habe einen jungen Chinesen gefragt, warum er sich als Volunteer bei den University World Games gemeldet hat. Er sagte, es sei die Woche seines Lebens. Mein Vereinskollege Torben Blech hat von seiner Teilnahme (Neapel 2019) geschwärmt, als wäre es der Himmel für Sportler – und das war es für mich jetzt auch! Ich wollte gar nicht mehr zurück. So stelle ich mir der Olympischen Spiele vor. Alle Nationen waren im Umkreis von 500 Metern untergebracht. Von vorne bis hinten war alles organisiert. Man musste sich um nichts Sorgen machen. Sogar meine Stäbe wurden vom Flieger direkt zur Wettkampfstätte geliefert. Ich fand schön, dass es auch darum ging, das alles zu genießen. Ein richtig schöner Vibe.

Es waren unfassbar viele Zuschauer im Stadion bei meinem Stabhochsprung-Finale – 40.000 wurde mir gesagt. Ich kriege jetzt schon wieder Gänsehaut. Dafür mache ich diesen Sport. Das motiviert mich total, irgendwann auch Olympische Spiele zu erreichen. Ich übe schon länger, während des Wettkampfs mal ins Publikum zu schauen und die Stimmung zu genießen. Das hat in Chengdu sehr gut geklappt.

Im Stabhochsprung war das Niveau sehr hoch und das Starterfeld sehr vielfältig. Ich bin zum Beispiel noch nie gegen einen Athleten aus Japan angetreten. Ich habe mich im Finale am besten gefühlt, aber leider nicht das abgeliefert, was ich kann (erreichte Höhe: 5,10 m).

Chengdu hat ein Brett hingelegt. Das wird schwer zu toppen. Ich glaube aber, dass NRW die Spiele mindestens genauso professionell ausrichten kann. Hier ist die Universiade momentan einfach noch zu wenig bekannt. Ich habe ein wenig Sorge, das Event könnte untergehen. In Chengdu war selbst der Kioskbesitzer begeistert. Es wäre mir eine Riesenfreude nochmal teilzunehmen.“

Aiyu Zhu vom Turnzentrum Köln erreichte das Mehrkampfinale. Foto ©Arndt Falter

Aiyu Zhu (19), Geräteturnerin aus Köln

Aiyu studiert Psychologie an der Universität zu Köln.

„Ich blicke die ganze Zeit auf Chengdu zurück und vermisse diese Atmosphäre. Dass die World University Games so groß sind, hätte ich nicht gedacht. Ich war Fahnenträgerin des deutschen Teams bei der Eröffnungsfeier – eine riesengroße Ehre. Bei unseren Wettkämpfen waren anschließend 7.000 Menschen in der Arena – echt krass. Es gab Aushänge im Athletendorf mit den Wettkampterminen. Ich wollte von anderen Sportarten möglichst viel sehen, aber das passte mit Training und Wettkämpfen leider nicht zusammen.

Ich war anfangs supernervös. Man will natürlich alles gut hinbekommen für das Team. Die Konkurrenz bei den Frauen war etwas schwächer als normalerweise auf internationalem Niveau. Bei den Männern war das Teilnehmerfeld aber zum Beispiel sehr stark.

Ich hatte nicht die einfachste Vorbereitung. Bei den Deutschen Meisterschaft hatte ich mich leicht am Fuß verletzt und konnte nur reduziert trainieren. Ich flog eigentlich ohne Erwartungen nach Chengdu: einfach dabei sein und genießen. Dass ich dann ins Mehrkampffinal geturnt bin, war die größte Überraschung überhaupt. Für den finalen Sprung habe ich einfach die Zähne zusammengebissen. Der Fuß hat gehalten. Ich bin sehr zufrieden mit meiner Leistung und habe schon in China gesagt, dass ich mich auf das nächste Mal, wenn die WUG nach NRW kommen, richtig freue.“

Fahnenträgerin Aiyu Zhu. Foto: ©Arndt Falter
Lukas Küppers spielt beim ASC Duisburg. Foto: ©FISU

Lukas Küppers (25), Wasserballer aus Düsseldorf

Lukas studiert Fahrzeugtechnik an der TU Berlin und ist Werkstudent bei Mercedes Benz in Düsseldorf. Momentan schreibt er seine Masterarbeit.

„Wir waren unglaublich froh, dass wir die World University Games miterleben durften. Unser Verband hatte lange nicht dafür gemeldet. Für mich war Chengdu somit die erste und letzte Chance (Anmerk.: Altersgrenze für Teilnehmer liegt regulär bei 25 Jahren). Meine Vorfreude war megagroß.

Durch die Nationen- und Sportartenvielfalt im Universiade Village fühlte es sich an wie Olympische Spiele. Der Unterschied bestand lediglich darin, dass ich die großen Idole meiner Sportart dort nicht angetroffen habe. Der Support der Menschen in Chengdu war einzigartig, so viele waren bei unseren Spielen und bei den Zeremonien. Sportlich kam nur die Weltmeisterschaft in Budapest dem gleich.

Georgien und Deutschland sind fast mit der kompletten A-Nationalmannschaft angetreten, da parallel die WM in Fukuoka stattfand, wofür wir uns nicht qualifizieren konnten. Unsere Anspannung war deshalb anders. Unsere Mannschaft hatte größere Erwartungen. Wir wollten um die Medaillen mitspielen und haben auch schnell gute Ergebnisse erzielt. Im Viertelfinale kassierten wir dann eine der bittersten Niederlagen meiner Karriere. Das hat richtig wehgetan, weil wir gefühlt das bessere Team waren. Die Georgier hatten bei diesem Spiel ihren Leistungshöhepunkt, wir, trotz zwischenzeitlicher Führung, leider nicht ganz. Es ist einfach Sport.

Als älterer Hase habe ich den Austausch mit jüngeren Athleten genossen. Gerade wenn man über die berufliche Karriere neben dem Sport spricht, sind die Zielsetzungen andere. Bei vielen liegt der Fokus nahezu ausschließlich auf dem Sport. Mir war das Vorantreiben der Uni nebenbei immer extrem wichtig. Dadurch habe ich sicherlich einige Prozente im sportlichen Bereich eingebüßt, bin aber trotzdem zufrieden wie alles gekommen ist.“ 

Malik Bourakkadi vom TV Refrath mit Mixedpartnerin Leona Michalski. Foto ©Arndt Falter

Malik Bourakkadi (20), Badmintonspieler aus Mülheim an der Ruhr.

Malik studiert Sportwissenschaften an der Uni des Saarlandes.

Das Event war so riesig. Ich war zwei Wochen dauerbeschäftigt. Ich bin, glaube ich, bei allen Busfahrten eingepennt – so erschöpft war ich von den vielen Eindrücken. Ich feiere die asiatische Kultur. Auf dem Weg zur Eröffnungszeremonie haben uns so viele Menschen am Straßenrand zugewunken und haben mit ihren Handys gefilmt. Alle Volunteers waren sehr freundlich, manchmal wirkte es aber ein bisschen überzogen und weniger authentisch.

Sportlich wussten wir nicht, was uns erwartet, mit welchen Athleten die asiatischen Top-Teams antreten würden. Wir gewannen dann unser Gruppenspiel gegen Singapur – das ist normalerweise viel anspruchsvoller. Von meiner Leistung im Mixed bin ich teilweise ein bisschen enttäuscht. Wir haben viel liegengelassen, vor allem gegen Hongkong – sehr ärgerlich! Die Halle war voll und die Fans sind für ihre Mannschaft ausgerastet. Die Klimaanlage erzeugte permanent Wind auf dem Feld. Es waren schwierige und ungewohnte Bedingungen für uns. Ich habe mir vorher gesagt, ich möchte die Atmosphäre und die Fans spüren – auch wenn sie gegen mich sind. Die Stimmung hat mich eher gepusht. Eine gute Erfahrung.

2025 will ich auf jeden Fall dabei sein – dann findet Badminton wahrscheinlich in meiner Heimatstadt Mülheim statt, mit meiner Familie, meinen Freunden und Fans im Rücken. “   

Die World University Games fanden vom 28. Juli bis 8. August 2023 statt. Studentische Spitzensportler*innen im Alter von 18 bis 27 Jahren – bedingt durch die Verschiebung des Events wurde die Altersgrenze um zwei Jahre erweitert – aus rund 150 Ländern nahmen teil. Insgesamt reisten etwa 10.000 Sportler*innen und Offizielle nach Chengdu. Die Deutsche Studierenden-Nationalmannschaft war in den 14 Sportarten Badminton, Bogenschießen, Fechten, Gerätturnen, Judo, Leichtathletik, Rudern, Sportschießen, Schwimmen, Taekwondo, Tischtennis, Volleyball, Wasserball und Wasserspringen vertreten. Mit 160 Aktiven und 76 Offiziellen entsandte Deutschland die historisch größte Delegation zu den FISU Games.

2025 ist die Region Rhein-Ruhr Ausrichter des nach den Olympischen und Paralympischen Spielen größten Multisportevents der Welt. Die Wettkämpfe werden dann in Mülheim/Ruhr, Bochum, Düsseldorf, Duisburg und Essen stattfinden.

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