Mit einer zusätzlichen Förderung von einer Million Euro unterstützt die Sportstiftung NRW ab Oktober rund 650 Nachwuchstalente – eine neue Höchstmarke, die auch die Vielfalt im Sportland NRW widerspiegelt.
Ab dem 1. Oktober 2024 erhalten viele junge Sportlerinnen und Sportler zum ersten Mal eine finanzielle Unterstützung durch die Sportstiftung NRW. 125 Bewerber können sich in den nächsten zwei Jahren über eine direkte monatliche Talent-Förderung freuen. Zusätzlich hat der Vorstand zum nächsten Wintersemester 95 NRW-Sportstiftungs-Stipendien vergeben.
Bis September 2026 erhalten Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten in NRW dadurch zusätzliche Fördermittel in Höhe von einer Million Euro.
Individualförderung steigt auf 2,5 Millionen Euro pro Jahr
Addiert zu den bereits laufenden Förderungen, setzt die Sportstiftung infolge der Vorstandsbeschlüsse im September neue Höchstmarken: Rund 650 Geförderte aus über 90 Sportarten bedeuten Rekord, ebenso das Gesamtvolumen der Individualförderung von rund 2,5 Millionen Euro pro Jahr.
Wie wird ausgewählt?
Über tausend Bewerbungen gingen seit Einführung des Bewerbungsverfahrens im vorigen Jahr ein. Durchschnittlich 62 Prozent wurden bewilligt. Bewerber durchlaufen ein anspruchsvolles Auswahlverfahren, bei dem sportliche Leistungen, eine Talenteinschätzung durch den Verband und Persönlichkeitseigenschaften eine Rolle spielen. Das Verfahren umfasst ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo sowie einen kompetenzbasierten Fragebogen. Ziel ist die Auswahl und Unterstützung vorbildhafter, mündiger Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung. Jede Bewerbung fußt auf der Initiative der Athleten.
Zuwachs bei World-Games-Sportarten
Die akuell Geförderten treten zu 83 Prozent in olympischen Disziplinen an (davon 4 % Wintersport). Paralympische und deaflympische Sportlerinnen und Sportler sind zusammen zu vier Prozent vertreten. Der Anteil der World-Games-Sportarten wächst von 11 Prozent im Vorjahr auf 13 Prozent. Das Geschlechterverhältnis ist auch ohne Quotenvorgabe konstant ausgeglichen.
„Eine Ehre, Talente auf ihrem Weg zu begleiten“
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender: „Wir können so vielen Talenten wie nie zuvor helfen, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Es ist uns ein besonderes Anliegen, sie in ihrer sportlichen, persönlichen und beruflichen Entwicklung zu begleiten, weil wir in ihnen Vorbilder für die Gemeinschaft im Sportland NRW sehen. Über 90 vertretene Sportarten und Disziplinen sind eine beeindruckende Vielfalt. Die Rekordzahlen drücken obendrein unsere große Wertschätzung für ihre herausragenden Leistungen und ihre inspirierende Leidenschaft aus.“
Maximilian Hartung, Geschäftsführer: „Die Umsetzung des neuen Förderkonzepts ist eine herausragende Teamleistung, auf die wir sehr stolz sind. Das Bewerbungsverfahren stößt auf große und sehr positive Resonanz. Es ist uns eine Ehre und ein Privileg, die Nachwuchstalente auf ihrem Weg zu begleiten und sie mit der Unterstützung des Sportlandes NRW fördern zu können.“
3 Förderbausteine im Überblick:
551 Nachwuchskader (NK 1, NK 2, LK+) erhalten eine Talent-Förderung in Höhe von 250 Euro monatlich. Die Förderung hat grundsätzlich zwei Jahre Bestand. Ein wichtiges Element des Auswahlverfahrens ist das 6-Kompetenzen-Modell. Es beschreibt sechs Eigenschaften und Kompetenzen, die Mündigkeit und Vorbildlichkeit erkennen lassen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.
Jährliches Volumen der Talent-Förderung: rd. 1,65 Mio. Euro
116 Athletinnen und Athleten erhalten zusätzlich zur Talent-Förderung das NRW-Sportstiftungs-Stipendium im Wert von 300 Euro monatlich, das sie in ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung unterstützt. Zum Start des Sommersemesters 2024 wurden bereits 21 Stipendien vergeben.
Jährliches Volumen des NRW-Sportstiftungs-Stipendiums: rd. 418.000 Euro.
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144 Jugendliche erhalten eine Internatsplatz-Förderung in Höhe von bis zu 350 Euro pro Monat. Diese Unterstützung reduziert den Eigenanteil, den Bewohner der NRW-Sportinternate bzw. ihre Eltern für einen Internatsplatz aufbringen müssen. Ziel ist eine Deckelung auf maximal 300 Euro pro Monat. Die Internatsplatz-Förderung wird grundsätzlich bis zum jeweils nächsten Schulabschluss – für Dauer von bis zu drei Jahren – ausgesprochen.
Jährliches Volumen der Internatsplatz-Förderung: rd. 505.000 Euro
Alle Geförderten trainieren oder leben in Nordrhein-Westfalen oder starten für einen NRW-Verein. Für die drei Förderbausteine gibt es jeweils zwei Bewerbungstermine im Jahr.
150 Athletinnen und Athleten haben im Movie Park Germany das erste Onboarding-Event der Sportstiftung NRW gefeiert und den Start der neuen Förderperiode eingeläutet. Mit der Einladung in den Freizeitpark würdigt die Sportstiftung die persönlichen und sportlichen Leistungen der geförderten Talente. Diese haben beim Event Sophie Gromann und Leonard Weber zu ihren Athletenvertretern gewählt. Alle Teilnehmer sind zudem nun Teil eines einzigartigen Street-Art-Fotoprojekts von Fotokünstler Mike Meyer.
Direkt zum Onboarding-Reel bei Instagram
Direkt zum White Cube Athleten-Video von Mike Meyer
Ministerpräsident Wüst schickt Grüße
Ministerpräsident Hendrik Wüst meldete sich per Videobotschaft und brachte den Athletinnen und Athleten seine Wertschätzung zum Ausdruck: „Sie gehören zu den herausragenden Athletinnen und Athleten, die von der Sportstiftung NRW unterstützt werden und damit zu einer Gemeinschaft, die noch sehr viel mehr zu bieten hat. Darauf können sie stolz sein. Wir sind auch stolz auf unsere Sportlerinnen und Sportler, denn sie machen Nordrhein-Westfalen zum Sportland Nr. 1 in Deutschland. Mit der Förderung der Sportstiftung möchten wir unsere Talente auf ihrem Weg zu sportlichen Spitzenleistungen unterstützen.“ Wüst ist Vorsitzender des Stiftungskuratoriums.
Alle Teilnehmer des Onboarding-Event eint, dass sie das neue Bewerbungsverfahren für die Individualförderung erfolgreich absolviert haben. Vorstandsvorsitzender Dr. Ingo Wolf erläutert das Konzept: „Wir haben uns zum Ziel gesetzt, mündige Talente zu unterstützen, die mit ihren Leistungen und mit ihrer Leidenschaft Menschen begeistern und inspirieren. Dadurch leisten wir einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Spitzensports in Nordrhein-Westfalen.“ Derzeit fördert die Sportstiftung etwa 600 Nachwuchskader aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten.
Athletin Yara Bonett: „Das Onboarding-Event war eine Belohnung dafür, dass man im Sport jeden Tag sein Bestes gibt. Ich bin extrem dankbar und glücklich, dass ich es hierhin geschafft habt. Ich habe mich richtig wertgeschätzt gefühlt.“
Geschäftsführer Maximilian Hartung: „Wir haben das Onboarding-Event ins Leben gerufen, um den Athletinnen und Athleten auf diesem Weg unsere Anerkennung und unseren Dank auszudrücken. Sie sind Vorbilder in ihren Sportszenen und wir sind stolz darauf, sie auf ihrem Weg mit unseren Partnern im Sportland NRW begleiten und unterstützen zu dürfen. Sie zeigen ihren Vereins- und Klassenkameraden wie viel Freude es bereiten kann nach Höchstleistungen zu streben und immer wieder die eigenen Grenzen zu verschieben.“
Sophie Gromann und Leonard Weber als Athletenvertreter gewählt
Die gewählten Athletenvertreter Sophie Gromann (Jg. 2004) und Leonard Weber (Jg. 2008) stärken künftig die Rolle der Athletinnen und Athleten bei der Gestaltung und Weiterentwicklung von Förderprogrammen der Stiftung. „Ich mache Leistungssport, ich stehe voll im Studium – da bleibt wenig Zeit, mit einem Job nebenbei Geld reinzubekommen. Ich bin auf die Förderung der Sportstiftung NRW angewiesen,“ betont Wasserballspielerin Sophie. „Als Athletenvertreterin möchte ich Einblick geben, wie unser Alltag aussieht, wo wir Unterstützung gebrauchen können, damit ein optimales Förderprogramm zustandekommt. Und ich möchte mithelfen, den Zusammenhalt unter Athletinnen und Athleten aus verschiedenen Sportarten zu stärken.“
Säbelfechter Leonard sagt: „Es ist wichtig, dass unsere Stimme gehört wird und unseren Anliegen Beachtung geschenkt wird.“
In einer Reihe mit Sportlegenden
Fotograf Mike Meyer portraitierte alle Athlet*innen in seinem „White Cube“, die dadurch Teil seines Street-Art-Fotoprojekts „athletes of our generation“ wurden. Der Kubus ist eine Fotoinstallation, in der Meyer weltweit Persönlichkeiten ablichtet, darunter über 100 Sportstars und Prominente wie Mischa Zverev, Dirk Nowitzki, Tony Hawk, Justin Timberlake und Robin Schulz. „Ich möchte mit meinen Close-up-Portraits festhalten, was Menschen antreibt und wie facettenreich sich Leidenschaft ausdrückt“, sagt der Fotograf. „Beim Onboarding hast Du Athleten vor dir, die auf dem Weg zur Weltspitze sind und dafür glühen. Dieses Momentum zu begleiten, hat für mich eine riesen Kraft.“
Unterstützer im Sportland NRW stellen sich vor
Die Laufbahnberater der drei Olympiastützpunkte in NRW und Vertreter des Vereins Athleten Deutschland e.V. präsentierten beim Event ihre Angebote in den Bereichen Duale Karriere, zur Wahrung von Athletenrechten und zum Schutz vor Gewalt im Sport. Der Landessportbund NRW als Träger der Olympiastützpunkte und Sportförderer WestLotto bekräftigten ihr partnerschaftliches Bestreben, den Talenten optimale Rahmenbedingungen zur Ausübung ihres Sports und zum Erzielen von Höchstleistungen zu bieten.
Stolze Gastgeber
Michael Höfig, Sprecher des Movie Parks Germany: „Wir sind stolz, als Gastgeber des ersten Onboarding-Event der Sportstiftung NRW dazu beizutragen, so vielen inspirierenden Persönlichkeiten eine verdiente Wertschätzung entgegenzubringen. Den Movie Park Germany und die Sportlerinnen und Sportler eint, dass sie andere Menschen begeistern möchten.“
Wer im Sommersemester ein Studium beginnt, muss nicht mehr bis zum Wintersemester mit der Stipendienbewerbung warten. Die Sportstiftung hat eine zweite Bewerbungsphase für das NRW-Sportstiftungs-Stipendium eingeführt. Ab sofort können sich Athletinnen und Athleten auch im Frühjahr für eine Stipendienförderung bewerben, die im April startet. Die Förderdauer beträgt ein Jahr. Bewerbungsfrist ist der 31. Januar eines Jahres.
Weiterhin gilt: Eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendiums. Die Bewerbungsfrist für die Talent-Förderung endet immer einen Monat vor der Stipendiumsfrist. Bewerber müssen beide Fristen im Auge behalten.
Bisher war eine Stipendienbewerbung ausschließlich zum Wintersemesters im Oktober möglich. Der Vorstand der Sportstiftung hat die neue Regelung in seiner Sitzung am 5. Dezember 2023 beschlossen.
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Was passiert nach dem Abschicken deiner Bewerbung für das Stipendium?
Die Bewerbungsfristen sind der 31. Januar für eine Stipendienförderung ab dem Sommersemester und der 31. Juli für einen Start zum Wintersemester. Damit liegen die Fristen genau einen Monat nach dem Stichtag für die Talent-Förderung. Du musst beide Fristen im Auge behalten, denn eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendium.
Unsere Gutachter prüfen deine Bewerbung und geben ihre Empfehlung an den Vorstand weiter, der die Förderentscheidungen trifft. Der Vorstand entscheidet zweimal pro Jahr über die Stipendienvergabe: im September und im März.
Die Sportstiftung NRW hat in Paderborn Veränderungen ihrer Zuwendungen an NRW-Sportinternate vorgestellt. Thema war außerdem das neue Förderparadigma bei der Individualförderung.
Seit einem Jahr beheimatet das Sportinternat Paderborn den vielversprechenden U16 Basketball-Nationalspieler Tom Brüggemann, der fest bei den Zweitligaprofis der Paderborn Baskets mittrainiert. Der 16-jährige Gymnasiast sieht hier optimale Entwicklungschancen und setzt auf eine langfristige Perspektive, um seinen Traum von einer NBA-Karriere zu realisieren. „Ich suche nicht nach dem schnellen Erfolg“, betont der talentierte Pointguard.
Im Sommer hat sich der wurfstarke Teenager erfolgreich für die Internatsplatz-Förderung und für die neue Talent-Förderung bei der Sportstiftung NRW beworben. Über 500 Nachwuchssportlerinnen und -sportler haben die Chance genutzt, Teil des neu gestalteten Fördersystems zu werden. Erstmals berücksichtigte die Stiftung im Bewerbungsverfahren auch die Persönlichkeitseigenschaften der Athletinnen und Athleten, die sich eigeninitiativ bewerben konnten und dabei ein Motivationsschreiben und ein Bewerbungsvideo einreichten sowie einen Fragebogen zu sechs Kompetenzbereichen beantwortet haben.
„Ziel der Sportstiftung ist es, mündige Athletinnen und Athleten zu identifizieren, die durch Leistung und Leidenschaft andere Menschen begeistern und inspirieren“, sagt der Vorstandsvorsitzende Dr. Ingo Wolf. „Diese Vorbilder können nun in einer noch breiteren Palette an Sportarten in die Gesellschaft wirken. Das möchten wir nach besten Kräften unterstützen.“
Bewerbungverfahren wertschätzend gegenüber Athleten
Basketballer Tom Brüggemann kommentiert das Vorgehen positiv: „Ich möchte nicht nur als Sportler Vorbild sein, sondern auch als Mensch. Daran kann man auch ablesen, ob eine Karriere erfolgreich wird.“
Der 17 Jahre alte Darrion Richards, U23-Nationalspieler im Baseball, profitiert ebenfalls von der Förderung. Er schätzt die Möglichkeiten im Auswahlprozess: „Man sieht im Video zum Beispiel, welche Ausstrahlung ich mitbringe. Das ist wertschätzend gegenüber den Athleten und wichtig, um Kompetenzen zu erkennen. Ich kann mich als Persönlichkeit besser präsentieren. Zum ersten Mal konnten sich Talente aus World-Games-Sportarten wie Darrion um eine Förderung bei der Stiftung bewerben. Im Sportinternat Paderborn bilden World-Games-Athleten die Mehrheit der Geförderten.
Aktuell unterstützt die Sportstiftung NRW zwölf Internatsbewohner in Paderborn durch die Internatsplatz-Förderung mit insgesamt rund 84.000 Euro. Fünf Athleten erhalten, teils zusätzlich, eine monatliche Talent-Förderung von 250 Euro mit einem Gesamtvolumen von 15.000 Euro pro Jahr.
Zuwendungen an Sportinternate jetzt einheitlich –
Paderborn profitiert erheblich
Die Sportstiftung hat in diesem Jahr auch die Förderung der Sportinternate in Nordrhein-Westfalen neu aufgestellt. Zwölf ausgewählte Vollzeitinternate erhalten jährlich 70.000 Euro zur Finanzierung von Personalstellen – vorrangig der pädagogischen Internatsleitung. Für das Paderborner Internat bedeutet die geänderte Fördersystematik einen erheblichen Aufwuchs von ca. 55.000 Euro pro Jahr. Auch NRW-weit betrachtet, erhöht die Stiftung ihr Engagement im Bereich der Internate um rund 220.000 Euro/Jahr. „Die Vereinbarkeit von Leistungssport mit schulischer und beruflicher Ausbildung ist eine unserer Triebfedern. Deshalb stärken wir Sportinternate als Orte, wo ambitionierte Jugendliche diesen Weg beschreiten können, betont Dr. Wolf.“
Internatsleiter Matthias Hellmig: „Wir sind sehr froh, die Sportstiftung NRW an unserer Seite zu haben. Man darf nicht vergessen, dass unsere hochtalentierten Sportlerinnen und Sportler auf vieles verzichten, um ihren Traum, in ihrer Sportart zu den Besten zu gehören, Schritt für Schritt näher zu kommen. Daher ist es unheimlich wichtig, jeden Einzelnen individuell in familiären Strukturen in Form einer dualen Laufbahnplanung zu fördern, aber auch zu fordern. Dafür benötigen wir starke Partner wie die Sportstiftung NRW.
Bernhard Hoppe-Biermeyer MdL ,Sportausschussvorsitzender im NRW-Landtag und Kuratoriumsmitglied der Sportstiftung ist gebürtiger Paderborner: „Für eine Stadt dieser Größe ist Paderborn im Sport unglaublich erfolgreich, insbesondere in Randsportarten. Mit der Sportstiftung und dem Landessportbund sind wir im Sportland NRW sehr gut aufgestellt. Diese Stärke gilt es zu pflegen.“ Paderborn hat 156.000 Einwohner.
Momentan leben 43 Talente aus sieben Sportarten – darunter die Schwerpunktsportarten Baseball, Basketball, American Football und Fußball. Aber auch Volleyball, Squash und Schwimmen sind vertreten.
Mit ihrem Wechsel ans Sportinternat verbinden die Athleten Brüggemann und Richards viel Positives. „Durch das Hin und Her zwischen Schule, Training und zuhause kam ich früher zu wenig zum Lernen. Hier habe ich nun komplett andere, geregelte Abläufe und kann mich sportlich auf das nächste Karrierelevel vorbereiten“, sagt Darrion Richards. Er hofft, in die Major League Baseball gedraftet zu werden wie manch Paderborner Absolventen vor ihm. „Dafür arbeite ich täglich hart an mir. Ich habe in meiner Karriere gelernt, die Dinge direkt zu erledigen.“
Am Pressetermin im Sportinternat Padeborn nahmen außerdem Dietrich Honervogt (Stv. Bürgermeister) sowie die Geschäftsführer Forum Paderborner Spitzensport gGmbH Uwe Diedam und Martin Hornberger teil.
Dirk Falken bringt Expertise als dynamischer Netzwerkspezialist mit. Vor seinem Engagement bei der Sportstiftung NRW fungierte er als Schnittstelle für internationale Sportverbände beim Internationalen Paralympischen Kommitee. Außerdem konzipierte und begleitete er das Paralympische Flüchtlingsteam in Vorbereitung auf und während der Spiele in Tokio 2020. Zuletzt war der gebürtige Aachener für die Welthungerhilfe als Experte für Philanthropie & Partnerschaften tätig. Durch die Förderung und Bewusstseinsbildung junger Menschen zu gesellschaftlich relevanten Themen ist seine berufliche Laufbahn geprägt. Dirk hat den Masterstudiengang Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert.
„Nachhaltige Unterstützung ist für Athletinnen und Athleten ein essenzieller Aspekt – sowohl während als auch nach ihrer aktiven Laufbahn. Die Sportstiftung NRW nimmt mit ihren dualen Förderprogrammen eine verantwortungsvolle Rolle an. Ich freue mich, dass ich für die Athletinnen und Athleten in NRW einen Beitrag zu einem erfolgreichen Übergang vom Leistungssport ins Berufsleben leisten kann“, sagt Dirk.
Wechsel in der Geschäftsstelle
Dirk Falken tritt die Nachfolge von Haider Hassan an, der die Sportstiftung NRW aus privaten Gründen zum Jahresende verlässt. Haider Hassan hat in den letzten dreieinhalb Jahren das Stiftungsteams maßgeblich geprägt und insbesondere die strategische Ausrichtung im nachsportlichen Bereich vorangetrieben. Dazu zählt der erfolgreiche Aufbau des Alumni-Netzwerks, eines Coaching-Angebots und des Trainee-Programms. Darüber hinaus implementierte Haider das erste eigene Stipendienprogramm der Stiftung – das NRW-Sportstiftungs-Stipendium. Dirk Falken wird in seiner neuen Funktion künftig erster Ansprechpartner für diese Bereiche sein.
Die Sportstiftung NRW heißt Dirk Falken herzlich willkommen und ist überzeugt, dass er mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Bereich der Netzwerke und Kooperationen fortsetzen wird.
Referent Netzwerke und Kooperationen
dirk.falken@sportstiftung-nrw.de
Tel. 0221 4982 6028
Mobil 0176 626 323 37
Die Sportstiftung NRW nimmt 427 Athletinnen und Athleten in ihr neu gestaltetes Fördersystem auf. In einem ersten Aufschlag wird bis 2025 die Rekordsumme von drei Millionen Euro in die Nachwuchsförderung im Sportland NRW investiert.
Die Talente haben einen neuartigen Bewerbungsprozess durchlaufen. Neben den sportlichen Ergebnissen und einer Talenteinschätzung durch den Verband, werden erstmalig auch Persönlichkeitseigenschaften berücksichtigt. Ziel der Stiftung ist die Auswahl und Unterstützung mündiger Athletinnen und Athleten.
Fast 700 Athletinnen und Athleten haben sich zwischen Frühjahr und Sommer um eine direkte monatliche Talent-Förderung bei der Sportstiftung beworben. 70 Prozent der Bewerbungen hat der Stiftungsvorstand um seinen Vorsitzenden, den ehemaligen NRW-Innenminister Dr. Ingo Wolf, Mitte September bewilligt. Zudem wurden 81 NRW-Sportstiftungs-Stipendien vergeben. Der Beschluss erreicht eine in der Stiftungshistorie nie dagewesene Dimension: Von Oktober 2023 bis September 2025 werden jährlich etwa 1,6 Millionen Euro in die Nachwuchsförderung investiert.
Das reformierte Auswahlverfahren ermöglicht es den Athletinnen und Athleten, sich auf eigene Initiative für die neue Talent-Förderung und das NRW-Sportstiftungs-Stipendium zu bewerben. Zum Verfahren gehören ein Motivationsschreiben, ein Bewerbungsvideo sowie ein Persönlichkeitsfragebogen. Den Bewerberinnen und Bewerbern werden Fragen zu sechs Kompetenzfeldern gestellt, die mündige Athletinnen und Athleten aus Sicht der Stiftung auszeichnen.
Vorbildliche, mündige Persönlichkeiten ausgewählt.
World-Games-Athleten erstmals gefördert
Die Geförderten kommen überwiegend aus olympischen Disziplinen (84 %, davon 5 % Wintersportarten). Talente aus World-Games-Sportarten konnten sich erstmalig bewerben. Ihr Anteil beträgt elf Prozent. Der Anteil paralympischer und deaflympischer Sportlerinnen und Sportler beträgt fünf Prozent. Das Geschlechterverhältnis ist ausgeglichen.
Grundlage des reformierten Fördersystems ist das im Mai 2022 durch das Stiftungskuratorium beschlossene und zum 1. Januar 2023 in Kraft getretene Förderkonzept.
Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender: „Wir möchten den leistungssportlichen Nachwuchs in Nordrhein-Westfalen nach besten Kräften unterstützen. Deshalb fördern wir die Vereinbarkeit von Leistungssport mit der beruflichen Ausbildung. Als Sportstiftung NRW erkennen wir den gesellschaftlichen Wert mündiger Persönlichkeiten und Vorbilder.“
Maximilian Hartung, Geschäftsführer: „Wir wollen kein Fördersystem, das sich allein am internationalen Medaillenspiegel orientiert und den Menschen, der die Leistung bringt und das Publikum begeistert, dadurch austauschbar macht. Deswegen haben wir uns mit jeder einzelnen Bewerbung und damit mit jedem Talent auseinandergesetzt. Die eingereichten Bewerbungen zeigen – die Debatte um die fehlende Leistungsbereitschaft der Jugend geht an der Realität vorbei. Wir haben hoch motivierte und engagierte Athletinnen und Athleten in Nordrhein-Westfalen. Jetzt ist unsere Aufgabe im Sportland NRW für sie die bestmöglichen Rahmenbedingungen zu schaffen, damit sie ihre Potenziale voll entfalten können.”
Foto v.l.: Jarl Kürbis (Säbelfechter), Nikita Mohr (Ruderer), Nele Thomas (Speedkletterin), Dr. Ingo Wolf, Joshua Onyekwue Nnaji (Hockeyspieler), Maximilian Hartung.
Nikita Mohr, geförderter Leichtgewichtsruderer: „Ich finde gut, dass Athleten durch das Bewerbungsverfahren der Sportstiftung NRW einen deutlich größeren Einfluss auf ihre Förderung nehmen können. Mündigkeit bedeutet für mich, selbstreflektiert zu sein und den Mut zum Diskurs über Missstände zu haben.“
Joshua Onyekwue Nnaji, geförderter Hockeytorhüter: „Ich versuche, Menschen mit meiner Leidenschaft Hockey zu begeistern. Ich möchte Vorbild sein und Kindern zurückgeben, was ich als kleiner Junge von meinen Idolen erwartet habe. Wenn ich mich nach einem Heimspiel noch einmal für die Kids ins Tor stelle, ist das für mich wenig Aufwand, aber für sie so aufregend. Das macht mich das glücklich und stolz. Durch die Förderung fällt viel mentaler Druck von mir ab. In Randsportarten macht es einen großen Unterschied, monatlich 250 Euro Talent-Förderung in der Tasche zu haben oder nicht.“
Überblick:
427 Athletinnen und Athleten aus einem der Nachwuchskader (NK 1, NK 2, LK+) erhalten ab Oktober eine Talent-Förderung in Höhe von 250 Euro pro Monat. Die Förderung hat grundsätzlich zwei Jahre Bestand. Alle Geförderten haben das neue Auswahlverfahren erfolgreich durchlaufen. Zentrales Element ist das 6-Kompetenzen-Modell. Es beschreibt sechs Eigenschaften und Kompetenzen, die Mündigkeit erkennen lassen: Intrinsische Motivation, Respekt, Emotionale Kompetenz, Team- und Kritikfähigkeit, Authentizität und Engagement.
Jährliches Volumen der Talent-Förderung: 1,28 Mio. Euro
Geförderte Athlet*innen
81 Studierende erhalten zum Wintersemester 2023/24 ein NRW-Sportstiftungs-Stipendium in Höhe von 300 Euro pro Monat. Das Stipendium wird zum ersten Mal zusätzlich zur Talent-Förderung vergeben. Voraussetzung dafür ist, dass Athletinnen und Athleten auch in ihrer akademischen oder beruflichen Ausbildung mindestens „gute“ Leistungen vorweisen.
Jährliches Volumen des NRW-Sportstiftungs-Stipendiums: rd. 292.000 Euro.
Stipendiat*innen 2023/24
131 Jugendliche erhalten bereits seit August eine Internatsplatz-Förderung in Höhe von bis zu 350 Euro pro Monat. Diese Unterstützung reduziert den Eigenanteil, den Bewohner der NRW-Sportinternate bzw. ihre Eltern für einen Internatsplatz aufbringen müssen. Ziel ist eine Deckelung auf maximal 300 Euro pro Monat. Die Internatsplatz-Förderung wird grundsätzlich bis zum jeweils nächsten Schulabschluss – für Dauer von bis zu drei Jahren – ausgesprochen.
Jährliches Volumen der Internatsplatz-Förderung: rd. 442.000 Euro
Alle Geförderten eint ihr enger Bezug zum Sportland NRW. Ihr Trainings- und/oder Lebensmittelpunkt bedindet sich in Nordrhein-Westfalen und/oder sie starten für einen NRW-Verein.
Ab dem Jahreswechsel gelten bei der Sportstiftung NRW neue Fördergrundsätze und -kriterien. Alte Zöpfe werden abgeschnitten. Wer sich 2023 um Förderung bewerben möchte, muss vieles neu lernen und verstehen. Was bedeuten die Reformen konkret für jede/n Athlet*in? Klar, dass das vor allem zu Beginn Fragen aufwirft.
Mit Hannah Pohl hat das Team der Geschäftsstelle dafür eine erfahrene Netzwerkerin aus der Welt des Leistungssports gewonnen. Als selbst noch aktive Sportlerin unterstützt sie künftig Athlet*innen bei Förderfragen und berät auf Augenhöhe. Hannah spielt seit mehr als zehn Jahren in der Badminton-Bundesliga beim 1. BC Beuel in ihrer Heimatstadt Bonn.
„Besonders wichtig ist es uns, dass der neue Bewerbungsprozess transparent und für jeden nachvollziehbar ist“, sagt die 28-Jährige, die zuvor beim Verein Athleten Deutschland für Mitgliederkommunikation und -entwicklung zuständig war. Auch in Zukunft will Hannah einen „engen Draht“ zu Athletinnen und Athleten pflegen.
In ihrem Sportmanagementstudium setzte sich Hannah bereits fundiert mit Möglichkeiten auseinander, wie die Bedingungen für die Aktiven im deutschen Spitzensport optimiert werden können. In ihrem Verein ist sie tief verwurzelt, leitet das Talentmanagement und bildete den Social Media Bereich aus. Die DOSB A-Trainerausbildung schloss sie als Jahrgangsbeste ab.
Referentin Athletenförderung
hannah.pohl@sportstiftung-nrw.de
0221 4982 6021
0177 4426718
Im kommenden Jahr mobilisiert die Sportstiftung monatlich 76.000 Euro für Fördermaßnahmen, die gezielt einzelnen Athlet*innen zugutekommen.
Der zweite Lockdown hat die finanzielle Situation vieler Athlet*innen verschärft. Wettkämpfe fielen aus, Einkünfte brachen weg. Die meisten sind seit Monaten nicht in der Lage, sportliche Leistungsnachweise zu erbringen, welche die Basis für Förder- und Sponsorengelder sind.
Nach intensiven Beratungen mit den olympischen und paralympischen Landesfachverbänden setzt die Sportstiftung NRW ihre Unterstützung in vollem Umfang fort. 337 herausragenden Talenten wird die bisherige monatliche Basisförderung mindestens bis 31. Dezember 2021 garantiert. Von der Verlängerung betroffen sind Athlet*innen, deren Förderbescheide 2020 ausgelaufen wären.
Stimmen:
„Unsere Messlatte ist die langfristige Perspektive von Talenten. Als größter Athletenförderer in Nordrhein-Westfalen haben wir erst recht in Krisenzeiten den Anspruch, Verantwortung für die künftigen Protagonisten im Sportland NRW und in Deutschland zu übernehmen. Wir lassen nicht zu, dass eine Leistungssportkarriere an den Auswirkungen der Corona-Pandemie scheitert.“
Ute Schäfer, Vorstandsvorsitzende der Sportstiftung NRW.
„Die monatliche Förderung ist für mich ein Puffer in schlechten Zeiten: nach Verletzungen oder aktuell durch Corona, wenn Sponsoren abspringen und Verträge nicht verlängern. Ich habe Anfang 2020 zudem deutlich gemerkt, welche Leistungssteigerung ein Trainingslager bei mir bewirkt. Mit Hilfe der Sportstiftung NRW kann ich solche zusätzlichen Trainingsmaßnahmen erst finanzieren.“
Franziska Koch, 20, Nachwuchskader-Athletin im Straßenradsport (RSV Unna) aus Mettmann, absolviert ein Fernstudium in Psychologie.
„Hohe Trainingsqualität hängt für mich seit Beginn meiner Karriere mit der Sportstiftung zusammen. Die Förderung hat mir zuerst den Wechsel von zu Hause an den Olympiastützpunkt in Köln ermöglicht und hilft mir seitdem jeden Monat meine Lebenshaltungskosten und Ausgaben für Sportausrüstung abzudecken.“
Falk Petersilka, 22, Bundeskader-Judoka vom 1. Godesberger Judo Club, studiert Medizin in Köln.
So viele Athlet*innen unterstützt die Sportstiftung ab 1. Januar 2021 mit monatlichen Fördergeldern oder per Deutschlandstipendium:
Paralympics-Kader
Deaflympics-Kader
olympische NK, PK und EK
Im laufenden Jahr hat die Sportstiftung ca. 1,2 Million Euro für die Individualförderung von NRW-Athlet*innen aus olympischen, paralympischen und deaflympischen Sportarten bereitgestellt.
Hintergrund
Die Lebensgrundlage zahlreicher Sportler*innengeriet seit Beginn der Coronakrise in Gefahr, weil sie ihre Nebenjobs und Werkstudentenstellen nicht mehr ausüben konnten oder Fördergelder nicht mehr gezahlt wurden. Bereits im März hatte der Stiftungsvorstand deshalb eine Corona-Soforthilfe beschlossen, wonach alle laufenden Förderbescheide mit einem Volumen von 120.000 Euro bis Ende 2020 verlängert wurden.