Ergebnisse Athleten-Studie

Mehr Unterstützung für Jugendliche im Spitzensport

Die repräsentative Umfrage „NRW-Ahtlet:innen for future“ kommt zu dem Ergebnis, dass Jugendliche im Spitzensport mehr Unterstützung benötigen. Die Studie zeigt Einbußen in der psychischen Gesundheit und Probleme im Alltag der Kaderathlet*innen.

01.06.2023

Ein Forschungsteam der Deutschen Sporthochschule Köln hat Ergebnisse aus einer repräsenativen Umfrage unter NRW-Kaderathlet*innen vorgelegt: Jede*r siebte Kaderathlet*in hat demnach ein auffällig niedriges Wohlbefinden oder trägt ein Depressionsrisiko. Die Probleme treten insbesondere bei Jugendlichen zwischen 16 und 17 Jahren auf. Mädchen bzw. Frauen sind deutlich stärker betroffen als Jungen bzw. Männer.

Das Forschungsprojekt „NRW-Athlet:innen for future“ untersucht die Lebenswelt und die Eigenschaften junger Leistungssportler*innen in NRW. Die Teilnehmer beantworteten unter anderem Fragen zu ihrer persönlichen und
sportlichen Situation, zu Zukunftsplänen, Wohlbefinden und Unterstützungsangeboten im Sport.

Die Sportstiftung NRW hat das Projekt der Abteilung Gesundheit & Sozialpsychologie des Psychologischen Instituts begleitet. Ziel ist es, dass Untersützungsangebote für Athlet*innen optimiert oder neu geschaffen werden. Es soll ihnen gut gehen und sie sollen sich unterstützt fühlen, damit sie sich durch und im Sport positiv entwickeln können.

Wichtige Ergebnisse:

  • Die psychische Gesundheit ist nicht selten in Gefahr – Jede:r siebte Kaderathlet*in fühlt sich auffällig unwohl. Große Sorgen sind aber selten. Insbesondere Athletinnen und 16-17-Jährige benötigen Unterstützung und Beratung.
  • Die beliebtesten Berufswünsche sind Lehrer*in, Polizist*in und Arzt/Ärztin. Nach dem Ende der Karriere als Athlet*in haben viele die Ziele „Familie“ und „Reisen“.
  • Die Mehrheit der NRW-Kaderathlet*innen weist eine moderate bis hohe Stressresistenz und ein moderates bis hohes Selbstmitgefühl auf. Athletinnen weisen eine geringere Stressresistenz auf als Athleten.
  • Bestehende Angebote im Sport (z.B. Leistungsdiagnostik oder Sportpsychologische Betreuung) werden gut bewertet, aber nicht immer gut genutzt. Die Unterstützung im Sport wird besser wahrgenommen als die Unterstützung im Alltag. Eltern, Trainer*innen und das Team helfen am meisten.
  • Fast jede:r zweite Athlet*in wünscht sich Unterstützung in der Vereinbarkeit von Sport und Schule/Ausbildung/Beruf.

Die Befragung richtete sich an Kaderathlet*innen ab 14 Jahren aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten aus NRW. Teilgenommen haben 481 Athlet*innen – die meisten sind zwischen 14 und 17 Jahre alt. Knapp die Hälfte ist im Landeskader, etwa 30 % in einem Bundeskader.

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