Die Alte Ruhr zieht sich in einem sanften, weiten Bogen entlang des Ufers. Alstaden ist der südlichste Stadtteil von Oberhausen und der einzige mit Ruhrkontakt. An diesem Abschnitt darf sich das Gewässer entfalten und seinem natürlichen Verlauf folgen. Es scheint hier fast, als könnten die Dinge in Einklang mit dem Fluss ihren eigenen, natürlichen Verlauf nehmen.
Oma, Opa, Onkel, Großtante, Vater, beide Brüder – die Ruhr hat sie alle gesehen. Unter dem Wappen des Alstadener Kanu-Clubs (AKC) Oberhausen, den Großvater Friedhelm 1956 mitbegründete, trugen sie den Bundesadler auf der Brust. Caroline, die Jüngste der Ruhrpaddlerfamilie Heuser, ist längst auf bestem Wege, der generationsübergreifenden Erfolgsgeschichte neue Kapitel hinzuzufügen. Sie macht dies mit einer Selbstverständlichkeit und Stärke, die selbst Kanuexperten ins Staunen versetzt. Die Prognose scheint wenig gewagt: Caroline (18) wird ihre Oma (85) einholen, vielleicht sogar überholen.
„Oma hat überall ihren Senf dazugegeben“
Ingrid Heuser nahm 1964 an den Olympischen Spielen in Tokyo teil. Auf tragische Weise blieb sie Ersatzfrau. Obwohl sie bessere Wettkampfergebnisse erzielte als ihre Teamkolleginnen, entschied der Bundestrainer, sie nicht ins Rennen zu schicken. Dennoch legte Ingrid eine beachtliche Karriere hin und engagierte sie sich bis ins hohe Alter als Trainerin in ihrem AKC – und selbstverständlich fährt sie ein weinrotes Auto in den Vereinsfarben.
„Paddeln haben wir alle bei der Oma gelernt“, sagt Tobias Heuser (25), ihr ältester Enkel. Das Seepferdchen-Abzeichen ist Voraussetzung für die Aufnahme in den Verein. Mit rund hundert Mitgliedern ist der AKC ein kleiner Vertreter der Kajak-Hochburg NRW. Regelmäßiges Training im Kanusport beginnt im Alter von etwa acht bis zehn Jahren. Erst letztes Jahr hat Mutter Claudia Heuser, Sportwartin im AKC, die Fortgeschrittenengruppe von Oma Ingrid übernommen. „Mit 12, 13 Jahren kamen wir in die Trainingsgruppe meines Vaters“, erklärt Tobias weiter. Nach ihm sein Bruder Niklas Heuser (23) und die talentierte kleine Schwester. „Das alles ist irgendwie ganz normal für uns“, sagt Caroline.

Vater Karsten trainiert seit über 20 Jahren Kanuten und vertritt den AKC als 1. Vorsitzender – eine Position, die Großvater Friedhelm jahrzehntelang innehatte. Vorteil kleine Trainingsgruppe: Das Programm für die Athleten ist fast maßgeschneidert. „Die Eins-zu-eins-Betreuung durch meinen Vater war ein großer Luxus“, erinnert sich Niklas. In den Wintermonaten liegt der Fokus auf Grundlagenausdauer mit langen Distanzfahrten, während im Sommer spezifische Anforderungen wie Starts und Sprints trainiert werden. Auch im Hause Heuser folgt man diesen Prinzipien.
Wenn keine Raketenwissenschaft dahintersteckt, warum wurden aus den Geschwistern dann Raketen? Caroline überlegt: „Wir fahren im Winter mehr längere Einheiten. Aber richtig erklären kann ich es mir nicht.“ „Das Vertrauen ist da, dass unser Vater es richtig macht“, sagt Niklas. Zudem mischte sich Oma gerne ein, wenn am Küchentisch über den Paddelsport philosophiert wird. „Oma gibt überall ihren Senf dazu und hinterfragt immer kritisch, was gut ist“, schmunzelt Tobias.
Das wird am Küchentisch geregelt
Die Söhne sind mittlerweile ausgezogen. Tobias arbeitet als Baukaufmann. Er spricht aus, was die meisten Athleten betrifft: „Vom Sport kann man nicht leben. Ich habe es so gemacht, wie ich meine, dass es richtig ist. Manchmal eckt man hinsichtlich der Priorisierung in der Familienrunde an, aber das ist in Ordnung“, meint Tobias. Zwischen 2015 und 2017 nahm er im Kanu-Rennsport unter anderem an den Olympic Hope Games – einem Ländervergleich für Nachwuchssportler – teil und gewann dreimal (2016: K4 über 100 m, 2017: K2 über 500 m und 1.000 m). Heute setzt ihm der Beruf Grenzen. „Ich wünsche mir, wieder mehr Zeit zum Paddeln zu haben“, sagt er.
Caroline hält am Küchentisch die Stellung: „Mittlerweile bin ich alt genug, um mitzureden. Das endet dann natürlich auch mal in Diskussionen mit meiner Mum und meinem Dad.“ Der Austausch ist ihr wichtig. Es geht um Trainings- und Wettkampplanung, manchmal auch um heikle Themen wie einen möglichen Vereinswechsel.
Der Altersunterschied ist ein Grund, weshalb die Geschwister kaum zusammen trainieren. Caroline sagt, sie habe stets zu ihren Brüdern hochgeschaut. „Tobias hilft immer. Aber er sagt dir auch sofort, was du hättest besser machen können“, stichelt sie. Niklas ist der mit den lustigen Sprüchen, der Modellathlet. 2019 wurde er Weltmeister im Juniorenbereich (K2 über 1.000 m).
„Der einzige Kampf ist der mit sich selbst“
„Wir haben uns nie miteinander verglichen. Es gab keinen Konkurrenzkampf“, sagt Caroline. „Der einzige Kampf ist der mit sich selbst, um die Leistung im nächsten Jahr halten zu können oder besser zu sein.“ Um ihren Hals baumelt ein kleines, silbriges Kajak. Es erinnert an den Dolchzahn eines Raubtiers. Junioren-Weltmeisterin war sie gleich zweimal nacheinander.
Als erste Athletin im Deutschen Kanu-Verband rückte sie bereits als 15-Jährige zu den Junioren hoch – zwei Jahre früher üblich. Ihre Wahl zur felix Newcomerin des Jahres 2024 bestätigte ihren Ausnahmestatus und machte ihr Talent einer breiten sportinteressierten Öffentlichkeit bekannt. Nominiert für die Auszeichnung war sie bereits 2023. Carolines ersten Worte bei der Siegerehrung galten den anderen Nominierten – voller Anerkennung ihrer Leistungen. Die Newcomer der jüngeren Vergangenheit traten bald danach bei Olympischen Spielen an oder setzen ihren Erfolg bei großen Wettbewerben fort (Sarah Voss/Kunstturnen, Nina Holt/Schwimmen, Alexandra Föster/Rudern, Klara Bleyer/Synchronschwimmen).

Olympia-Träumerei mit 17 Jahren
Der Panoramaweg oberhalb der Alten Ruhr ist ein beliebtes Ziel von Spaziergängern und Radfahrern. In Sichtweite fließen – oft zäh – die Asphaltströme A3 und A40. Hinter den Stadtgrenzen Oberhausens, dort, wo Wasser und Autobahnen sich kreuzen, hat man die Ruhr zum Schifffahrtskanal begradigt. Ein kleiner Steg am Fuß der Böschung dient als Ausgangspunkt für die Fahrten der Alstadener Kanuten. Den Wechsel vom Altarm in den Schifffahrtskanal hat Caroline unzählige Male absolviert.
An sechs Tagen in der Woche steigt sie – nach Schulschluss – ins Kajak. „Das ist eigentlich wenig im Vergleich zu Athleten an Sportschulen“, erklärt sie. Für Training vor dem Unterricht bleibt keine Zeit. Da Caroline keine Sportschule besucht, sind umfangreiche Freistellungen für das Frühtraining nicht möglich. Ihre Brüder wählten denselben Werdegang. Was wäre möglich mit mehr Trainingszeit? Caroline liebäugelte bereits mit den Olympischen Spielen in Paris. „Nach den Ranglistenergebnissen wäre ich unter den schnellsten deutschen Damen gewesen“, rechnet sie.
Eine Olympiateilnahme mit 17 Jahren als Frischling bei den Juniorinnen schien zunächst eine irrwitzige Idee zu sein – dann aber ein entschlossener Gedanke. Wie außergewöhnlich das war, zeigte das Meldeportal IMAS zur Registrierung für internationale Wettkämpfe: Der Jahrgang 2007 war gar nicht erst zur Auswahl zugelassen. „Ich hätte natürlich zuerst die Qualifikation schaffen und dazu in das World-Cup-Team kommen müssen“, relativiert Caroline. Der Preis wäre sehr wahrscheinlich eine Wiederholung des Schuljahres und ein Schulwechsel gewesen, da die intensive Vorbereitung zu viel Unterrichtszeit in Anspruch genommen hätte. Caroline überlegt kurz: „Olympia wäre es mir trotzdem wert gewesen.



Kein Wechseldruck
Die Idee wurde am Ende noch vor der nationalen Qualifikation verworfen. Der Kanuverband sieht eine vielsprechende Perspektive in Los Angeles 2028. NRW-Athletinnen und -Athleten haben bei Olympischen Spielen stets Medaillen eingefahren. Sie trainieren normalerweise an einem Stützpunkt unter Bundes- und Landestrainern. Das trifft bislang nicht auf Caroline zu. „Kleine Vereine sind im Nachteil. Sie haben nicht die finanziellen Mittel, die großen Vereinen mit vielen erfolgreichen Athleten zur Verfügung stehen“, erklärt sie. „Ich bin zum Training in einer größeren Trainingsgruppe bereit, wenn ich überzeugt bin, dasses mir weiterhilft. Die Entscheidung liegt aber bei mir“, betont sie. „Wenn die Entwicklung stagniert, würde es keinen Spaß mehr machen. Im Training fährt man zwar meistens im Einer, aber für den Kopf ist es wichtig, nicht alleine auf dem Wasser oder im Kraftraum zu sein. Das lockert die Stimmung und ich brauche den Konkurrenzkampf.“
Auf lange Sicht ist ein Wechsel denkbar, um Anschluss an die Topathletinnen zu halten. Das Startrecht für ihren Heimverein möchte Caroline behalten. Wenn sie den Aufnahmetest in die Sportfördergruppe der Bundespolizei schafft, könnte sie zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: dem AKC treu bleiben und von neuen Trainingsmöglichkeiten profitieren.
Niklas macht ihr Mut: „Caro soll machen, was ihr Freude bereitet. Sie wird überall auf Topniveau mithalten.“ Das „Familienunternehmen“ Heuser lebt diese Werte. „Wir haben zu Hause nie Druck bekommen“, erklärt Niklas. Die Familie hat immer hochgehalten, dass man in erster Linie Spaß am Paddeln haben sollte. Klar war: Wenn du keine Lust darauf hast, wird das nichts mit dem Leistungssport.“
Niklas spricht aus leidvoller Erfahrung. Er war amtierender Weltmeister, als im Frühling 2020 die Corona-Pandemie ausbrach. Alle Wettkämpfe wurden abgesagt. Niklas blieb wie vielen anderen Athleten zu dieser Zeit nur das Training – oft allein, in Ungewissheit, ohne Wettkampfziel. „Es war deprimierend“, sagt er. Besonders im Winter stieß er des Öfteren an die Grenzen seiner Motivation. Der Abstand zur Spitze wuchs – gefühlt uneinholbar. Der Übergang in die Leistungsklasse der Männer erschwerte seine Situation. Niklas zog sich aus dem Leistungssport zurück, konzentrierte sich auf sein Studium und zog nach Essen. Dort schloss er sich später einer größeren Trainingsgruppe an. Die Freude am Paddeln kehrte zurück. „Der innere Druck ist weg“, sagt Niklas. „Jetzt ist mein Ziel, bei den Deutschen Meisterschaften den Mixed-Zweier mit meiner Schwester zu fahren.“
Marathon oder Sprint? Beides!
Caroline nahm am einzig möglichen Wettkampf während der coronabedingten Blockade teil – einem Kanu-Marathon. Die Distanzen und Anforderungen in dieser Disziplin sind eine völlig andere Haunummer als der sprintfokussierte Kanu-Rennsport. Die Rennen erstrecken sich über bis zu 30 Kilometer und 2,5 Stunden. Zusätzlich gibt es Portagen – Stellen, an denen die Kanuten ihr mindestens acht Kilogramm schweres Boot über Land tragen müssen. Caroline bewies auch hier außergewöhnliche Qualitäten. Keine Woche nach ihrem WM-Titel auf der Sprintstrecke gewann sie im vergangenen Jahr bei den Marathon-Europameisterschaften im Zweierkajak Silber.

Caroline gelingt es bereits in jungen Jahren, Topleistungen auf Kurz- und Langstrecke gleichermaßen abzurufen. Das ist eigentlich so nicht machbar, da in der Regel eine Spezialisierung auf eine Strecke stattfindet“, staunt Jens Lüthge, Geschäftsführer des Kanu-Verbandes NRW. „Ich liebe es, die 500 Meter runterzuknallen. Aber ich kann mich auch gut durch lange Distanzen quälen“, sagt die Athletin. Das beides sehr wohl möglich ist, bewiesen alle drei Geschwister mit Platzierungen auf dem Siegerpodest.
Der Kanu-Marathon ist eine Sportart der World Games. Der Rennsport ist olympisch und aufgrund seiner viel größeren Medienpräsenz reizvoll. „Stell dir vor, du paddelst im Fernsehen und deine früheren Schulkameraden sehen dich“, malt sich Caroline aus. 2028, wenn sie möglicherweise in Los Angeles startet, wird Oma Ingrid 88 Jahre alt sein. Sie würde stolz zusehen, wie ihre Enkelin in ihre Fußstapfen tritt – und sie übertrifft. Ein großer Gedanke, der zugleich wie der natürliche Lauf der Dinge erscheint.
Kanu-Rennsport
Kanu-Rennsportler fahren auf stehendem Wasser in markierten geraden Bahnen um die Wette. Die Sportart teilt sich in die Bootsgattungen Kajak (K) und Canadier (C). Kajak wird sitzend mit einem Doppelpaddel gefahren. Das Steuer im Heck wird mit den Füßen bedient. Canadier-Fahrer bewegen ihr Boot kniend mit einem Stechpaddel. In beiden Klassen gibt es Einer-, Zweier- und Viererboote, die über die olympischen Distanzen von 200 bis 1.000 Meter fahren. Der Sport hat indigene Wurzeln: Indianische Stämme (Canadier) und die Inuit (Kajak) nutzten die Boote zur Fortbewegung und Jagd. Später wurden sie von europäischen Kolonisten weiterentwickelt.
1936 wurde Kanu-Rennsport bei den Männern, 1948 bei den Frauen ins olympische Programm aufgenommen. Deutsche Kanutinnen und Kanuten gewannen seitdem über hundert olympische Medaillen – die meisten in Gold. Der Deutsche-Kanu-Verband (DKV) ist damit einer der erfolgreichsten Sommersportverbände in Deutschland. Die Disziplin Kanu-Marathon wird über zehn Kilometer oder mehr gefahren und ist eine nicht-olympische World-Games-Sportart.

Carolines Heuser geb. 2007, aus Oberhausen. Sie startet für den Alstadener Kanu Club Oberhausen 1956 e.V. und besucht das Abtei-Gymnasium in Duisburg-Hamborn.
Erfolge 2024:
Gold Kanu-Rennsport Junioren-WM im K1 über 500 und Silber im K4 über 500 m
Silber Kanu-Marathon EM im K2 über 19 km sowie Bronze im K1 über 19 km
3 World-Cup-Siege im Kanu-Marathon (über 19 km, 3,4 km und im Mixed Relay)
Sechsfache Deutsche Meisterin im K1 über 500, 1.000, 5.000 m sowie 1.000 m (LK), im K2 über 200 und 500 m
Erfolge 2023:
Gold Kanu-Rennsport Junioren-WM im K1 über 1.000 m und Bronze über 500 m
Gold Junioren-EM im K1 über 500 und 1.000 m
Fünffache Deutsche Meisterin im K1 über 200, 500, 1.000, 5.000 m sowie im K4 über 500 m

Staatssekretärin Andrea Milz hat beim Captains Day die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Sportstiftung NRW ausgezeichnet und ihre Förderpartner 2024/25 geehrt. Insgesamt erhalten 111 Talente ein NRW-Sportstiftungs-Stipendium in Höhe von 300 Euro monatlich für ein Jahr. Das Programm würdigt außergewöhnliche Leistungen im Nachwuchssport – parallel zu einem Studium oder einer Berufsausbildung. Der 12. Captains Day der Sportstiftung NRW fand traditionell im Rahmen der Messe boot in Düsseldorf statt.

Förderer steigern Engagement auf 135.000 Euro
Das Stipendium erlaubt es den Geförderten, sich stärker auf ihre Bildungs- und Sportlaufbahn zu konzentrieren und mildert finanzielle Einbußen. Dabei erfreut sich das Programm auch in seinem dritten Jahr einem wachsenden Zuspruch von 33 Partnern aus Wirtschaft und Gesellschaft. In diesem Jahrgang stieg das Engagement von Förderpartnern um weitere 20.000 Euro auf insgesamt 135.000 Euro.

„Unser Stipendienprogramm trifft den Nerv der Zeit“, erklärt Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Stiftung. „Viele sportliche und akademische Erfolge der Athletinnen und Athleten spiegeln sich in der wachsenden Zahl starker Bewerbungen wider. Wir freuen uns, dass 75 von 111 Stipendien von engagierten Förderpartner ko-finanziert werden. Dadurch schaffen wir gemeinsam eine ebenso notwendige wie nachhaltige Grundlage für die Nachwuchsförderung – und eine vielversprechende Perspektive für den Arbeitsmarkt.“
Neben finanzieller Hilfe bieten viele Förderer zusätzlich berufliche Perspektiven, beraten als Mentoren und erleichtern so den Einstieg ins Berufsleben. Stabhochspringer Luca Brill startet für den TSV Bayer Leverkusen, studiert jedoch in Aachen. Durch eine Kooperation mit einem hiesigen Verein, kann er sein Trainingspensum am Studienort bewältigen. „Diese Lösung mit beiden Vereinen ist für mich die Beste. Mir ist wichtig, dass ich dabei volle Mitsprache hatte.“
Andrea Milz: „Die Region Rhein-Ruhr ist in diesem Jahr Gastgeber der World University Games, der zweitgrößten Multis-Sport-Veranstaltung der Welt. Ich freue mich sehr, dass geförderte Athletinnen und Athleten das Sportland Nordrhein-Westfalen dort repräsentieren und Vorbild für kommende Generationen sein werden.“
Zu den Word University Games werden etwa 8.500 Studenten und Offizielle aus bis zu 150 Ländern erwartet, die sich in 18 Sportarten messen. Die Wettkämpfe finden vom 16. bis 27. Juli 2025 in Bochum, Duisburg, Essen, Mülheim an der Ruhr und Hagen statt. „Wer sportbegeistert ist, wird voll auf seine Kosten kommen“, verspricht Andrea Milz.
Diskuswerferin Frieda Echterhoff hofft auf eine Nominierung. Die Studentin der Hochschule Bochum ist Botschafterin im Team Rhine-Ruhr 2025 und wohnt im Sportinternat Wattenscheid, direkt am Lohrheidestadion, wo die Leichathletikwettbewerbe stattfinden werden. „Freunde und Familie müssten nicht weit reisen, um mich bei einem großen Wettkampf zu erleben.“
Die 111 Stipendiaten verteilen sich auf 38 Hochschulen und zwei Ausbildunsgbetriebe. Die Bewerbung stand Nachwuchskadern aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten offen.
Marius Berlemann, Geschäftsführer der Messe Düsseldorf: „Die Athletinnen und Athleten begeistern Menschen mit ihren Leistungen – und um Begeisterung geht es am Ende auch für uns als Messe. Die Verbindung mit der Sportstiftung passt deshalb bereits seit 2012 perfekt.“
Ein Beispiel, wie Begeisterung Wellen schlagen kann, ist Stipendiat Christopher Monschau: „Hockey ist mein Leben“, sagt er. Nach seinem Vereinswechsel von Bonn nach Köln, wo er auch studiert, locken seine Ligaspiele regelmäßig ehemalige Mitschüler ins Stadion. „Sie interessieren sich, weil ich so für meinen Sport brenne.“
Speeddating
Ein Höhepunkt des Captains Day war das Speeddating zwischen Stipendiatinnen, Stipendiaten und Förderern, bei dem Netzwerke in Wirtschaft und Sport gebildet und ausgebaut wurden.
Anna Fliegel, Leiterin Personal & Führungskräfteentwicklung bei der Westenergie AG: „Uns geht es um die Menschen hinter dem Sportler. Wenn ich Athletin wäre, würde mich auch interessieren, wer hinter dem Unternehmen, das mich unterstützt steckt.“ Thomas Pennartz, Vorstand bei der Kreissparkasse Köln, imponiert die Neugierde und die Hartnäckigkeit der Sportler beim Speeddating: „Das sind Skills, die im Leben weiterbringen.“
Das Veranstaltungsformat Captains Day existiert seit 2012. Die Sportstiftung bringt dort traditionell die „Kapitäne“ aus der Wirtschaft mit ambitionierten Leistungssportlern zusammen, um duale Karrierewege auszuloten.

87 Athletinnen und Athleten haben sich erfolgreich für das NRW-Sportstiftungs-Stipendium zum Wintersemester 2023/24 beworben. Andrea Milz, Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW, und Dr. Ingo Wolf, Vorstandsvorsitzender der Stiftung, zeichneten die anwesenden Stipendiatinnen und Stipendiaten beim 11. Captains Day am 26. Januar im Rahmen der Messe boot in Düsseldorf aus.
Die Geförderten erhalten eine monatliche Unterstützung in Höhe von 300 Euro für zwei Semester, um sich intensiver auf ihre Bildungs- und Sportlaufbahn konzentrieren zu können. Die Stiftung hat das Stipendium im zweiten Jahr infolge verliehen, um parallel erreichte hervorragende sportliche und akademische Leistungen zu würdigen.
Die Stipendiaten verteilen sich auf 32 Hochschulen. Die Bewerbung stand Nachwuchskadern aus olympischen, paralympischen, deaflympischen und World-Games-Sportarten offen. Das Gesamtfördervolumen von 313.200 Euro bleibt auf dem Niveau des Vorjahres (Förderzeitraum 2022/23).
Andrea Milz: „Mit dem NRW-Sportstiftungs-Stipendium unterstützen wir die Geförderten dabei, ihre spitzensportlichen Karriere voranzutreiben und parallel ihre akademische Ausbildung zu meistern. Die Stipendiatinnen und Stipendiaten sind Vorbilder im und außerhalb des Sports und Identifikationspersonen für das Sportland NRW.“
World-Games-Athletin Leona Liv Kommerell hat das Stipendium zum ersten Mal erhalten. Sie setzt ihre Förderung gezielt für Nachwuchsarbeit in ihrer Sportart ein: „Ich gehe an Schulen und bringe Kindern Lacrosse bei. Durch das Stipendium kann ich dieses Ehrenamt weiter ausüben und bin nicht auf einen Nebenjob angewiesen.“
Förderpartner steigern Engagement auf 113.000 Euro
25 Privatpersonen, Vereinigungen und Unternehmen unterstützen das Stipendienprogramm finanziell mit rund 113.000 Euro. Das sind fast 20.000 Euro mehr als im Jahr davor. Viele Förderer engagieren sich zusätzlich, indem sie berufliche Perspektiven aufzeigen, als Mentoren beraten und so den Einstieg ins Berufsleben erleichtern.
Dr. Ingo Wolf: „Das wachsende Engagement für unser Stipendienprogramm verdeutlicht den hohen Stellenwert, den Menschen aus Wirtschaft und Gesellschaft der Nachwuchsförderung beimessen. Ich freue mich, dass viele Förderpartner das Potenzial für den Arbeitsmarkt erkannt haben und die Stipendiatinnen und Stipendiaten als gesellschaftliche Vorbilder wertschätzen.“
„Ich finde es wichtig und toll, dass ihr Emotionen zeigt“, wandte sich Unternehmer und Neuförderer Claus Dethloff bei der Ehrung an die Athlet*innen. „Dadurch reißt ihr viele Menschen mit.“ Dethloff unterstützt drei Stipendien gemeinsam mit der Sportstiftung NRW. „Ich ärgere mich, dass ich nicht direkt 10 genommen habe.“
Volker Staufert, Vorstandsmitglied der Stiftung: „Wir haben uns vorgenommen, mündige Athletinnen und Athleten zu fördern. Sie können Vorbilder für unsere Gesellschaft sein. Alleine aus den Softskills, die sie sich während ihrer Sportkarriere aneignen, könnte man einen Beruf machen.“
Neu in 2024: Bewerbung zum Sommersemester möglich
Neu ab diesem Jahr ist die Möglichkeit für Studierende und Studienanfänger, sich auch zum Sommersemester zu bewerben, mit einem Förderstart im April. Bislang startete eine Förderperiode ausschließlich zum Wintersemester.
Weltgrößtes Sportevent 2025 findet in NRW statt – Studenten sind Protagonisten
Der Captains Day gewährte zudem einen Ausblick auf die FISU World University Games 2025 in Rhein-Ruhr, an denen viele studierende NRW-Athleten teilnehmen werden. Es werden rund 10.000 Studenten aus 170 Ländern erwartet, die sich in 18 Sportarten messen. Die Wettkämpfe werden vom 16. bis 27. Juli 2025 in Bochum, Düsseldorf, Duisburg, Essen und Mülheim an der Ruhr stattfinden.
Perlen und Party
Das Sportland NRW verfüge bereits über herausragende Sportstätten, so Staatssekretärin Milz. Nun gelte es die Rahmenbedingungen zu organisieren und „diese Perlen zu einer Kette zu flechten“. Der Bewerbungsprozess für Volunteers beginnt im Februar. Rund 12.000 freiwillige Helfer werden erwartet.
Leichtgewichtruderer Nikita Mohr hat die FISU Games 2023 in Chengdu miterlebt. Der Sportstiftungs-Stipendiat und Medizinstudent gewann dort Silber im Doppelzweier – mit dem kleinen Makel, dass weniger Zuschauer zu den Ruderwettbewerben fanden. Anders als in den randvollen Stadien. „Ich stelle mir vor, dass es in Rhein-Ruhr größere Begeisterung für alle Sportarten gibt,“ sagte er.
„Die Spiele 2025 werden laut, bunt und stimmungsvoll“, kündigte Niklas Börger, Geschäftsführer Rhine-Ruhr 2025 FISU Games gGmbH. Andrea Milz erinnerte an die Stimmung bei den Finals Rhein Ruhr im vergangenen Sommer, die über 200.000 Menschen zu Meisterschaftswettkämpfen in verschiedenen Disziplinen lockten. Sie versprach: „Wir werden es bei den FISU Games noch besser machen. Bei uns wird die Party von A bis Z laufen.“
„Es ist begeisternd zu sehen, wie die Sportstiftung NRW alle zusammenbringt, die das Sportland NRW ausmachen: Die erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler, die Politik und die unterstützende Wirtschaft“, sagte Börger. „Im kommenden Jahr brauchen wir all diese Akteure, um die FISU World University Games nicht nur zu einer großartigen Sportveranstaltung zu machen, sondern zu einem internationalen Fest, das zeigt, dass das Sportland NRW der ideale Austragungsort für das größte Sportevent der Welt im Jahr 2025 ist.“

Speeddating rundet 11. Captains Day ab
Im zweiten Teil des Captains Day trafen sich Stipendiatinnen, Stipendiaten und Förderer zu einem Speeddating, bei dem sie ihr Netzwerk in Wirtschaft und Leistungssport ausbauen konnten.
Christian Vogée, Vorstandstandsprecher der ARAG AG betonte: „Wir fördern nicht, weil wir etwas von den Stipendiaten zurückerwarten, sondern damit sie Kontakte zu Unternehmen gewinnen.“
Anna Fliegel, Leiterin Personal & Führungskräfteentwicklung bei der Westenergie AG: „Hier ist eine tolle Energie im Raum. Wir haben durch das Stipendienprogramm im letzten Jahr tolle Menschen kennengelernt. Wir geben ihnen die Möglichkeit, bei uns reinzuschnuppern. Praktika sind mit den Trainingszeiten kompatibel. Wir sind gerne Sparingspartner für berufliche Orientierung.“
Das Veranstaltungsformat Captains Day existiert seit 2012. Die Sportstiftung bringt dort traditionell die „Kapitäne“ aus der Wirtschaft mit ambitionierten Leistungssportlern zusammen, um Duale Karrierewege auszuloten. „Für den Captains Day gibt es gibt keinen besseren Ort als die ‚boot‘ mit ihrem Ambiente und dem einzigartigen Wir-Gefühl der Wassersportler“, sagte Messechef Wolfram Diener.

Wer im Sommersemester ein Studium beginnt, muss nicht mehr bis zum Wintersemester mit der Stipendienbewerbung warten. Die Sportstiftung hat eine zweite Bewerbungsphase für das NRW-Sportstiftungs-Stipendium eingeführt. Ab sofort können sich Athletinnen und Athleten auch im Frühjahr für eine Stipendienförderung bewerben, die im April startet. Die Förderdauer beträgt ein Jahr. Bewerbungsfrist ist der 31. Januar eines Jahres.
Weiterhin gilt: Eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendiums. Die Bewerbungsfrist für die Talent-Förderung endet immer einen Monat vor der Stipendiumsfrist. Bewerber müssen beide Fristen im Auge behalten.
Bisher war eine Stipendienbewerbung ausschließlich zum Wintersemesters im Oktober möglich. Der Vorstand der Sportstiftung hat die neue Regelung in seiner Sitzung am 5. Dezember 2023 beschlossen.

Entdecke den Weg zu deinem NRW-Sportstiftungs-Stipendium
Was passiert nach dem Abschicken deiner Bewerbung für das Stipendium?
Die Bewerbungsfristen sind der 31. Januar für eine Stipendienförderung ab dem Sommersemester und der 31. Juli für einen Start zum Wintersemester. Damit liegen die Fristen genau einen Monat nach dem Stichtag für die Talent-Förderung. Du musst beide Fristen im Auge behalten, denn eine bewilligte Talent-Förderung ist Voraussetzung für die Zusage eines Stipendium.
Unsere Gutachter prüfen deine Bewerbung und geben ihre Empfehlung an den Vorstand weiter, der die Förderentscheidungen trifft. Der Vorstand entscheidet zweimal pro Jahr über die Stipendienvergabe: im September und im März.
Dirk Falken bringt Expertise als dynamischer Netzwerkspezialist mit. Vor seinem Engagement bei der Sportstiftung NRW fungierte er als Schnittstelle für internationale Sportverbände beim Internationalen Paralympischen Kommitee. Außerdem konzipierte und begleitete er das Paralympische Flüchtlingsteam in Vorbereitung auf und während der Spiele in Tokio 2020. Zuletzt war der gebürtige Aachener für die Welthungerhilfe als Experte für Philanthropie & Partnerschaften tätig. Durch die Förderung und Bewusstseinsbildung junger Menschen zu gesellschaftlich relevanten Themen ist seine berufliche Laufbahn geprägt. Dirk hat den Masterstudiengang Sportmanagement an der Deutschen Sporthochschule Köln absolviert.
„Nachhaltige Unterstützung ist für Athletinnen und Athleten ein essenzieller Aspekt – sowohl während als auch nach ihrer aktiven Laufbahn. Die Sportstiftung NRW nimmt mit ihren dualen Förderprogrammen eine verantwortungsvolle Rolle an. Ich freue mich, dass ich für die Athletinnen und Athleten in NRW einen Beitrag zu einem erfolgreichen Übergang vom Leistungssport ins Berufsleben leisten kann“, sagt Dirk.
Wechsel in der Geschäftsstelle
Dirk Falken tritt die Nachfolge von Haider Hassan an, der die Sportstiftung NRW aus privaten Gründen zum Jahresende verlässt. Haider Hassan hat in den letzten dreieinhalb Jahren das Stiftungsteams maßgeblich geprägt und insbesondere die strategische Ausrichtung im nachsportlichen Bereich vorangetrieben. Dazu zählt der erfolgreiche Aufbau des Alumni-Netzwerks, eines Coaching-Angebots und des Trainee-Programms. Darüber hinaus implementierte Haider das erste eigene Stipendienprogramm der Stiftung – das NRW-Sportstiftungs-Stipendium. Dirk Falken wird in seiner neuen Funktion künftig erster Ansprechpartner für diese Bereiche sein.
Die Sportstiftung NRW heißt Dirk Falken herzlich willkommen und ist überzeugt, dass er mit seinem Fachwissen und seiner Leidenschaft die erfolgreiche Arbeit der Stiftung im Bereich der Netzwerke und Kooperationen fortsetzen wird.

Referent Netzwerke und Kooperationen
dirk.falken@sportstiftung-nrw.de
Tel. 0221 4982 6028
Mobil 0176 626 323 37

Bundesinnenministerin Nancy Faeser hat die unabhängige Ansprechstelle für Betroffene sexualisierter, psychischer und physischer Gewalt im Sport des Safe Sport e.V. eröffnet. Die Ansprechstelle bietet Betroffenen aus dem Breiten- und Leistungssport auf verschiedenen Wegen psychologische und/oder juristische Erstberatung an. Das Beratungsangebot richtet sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene.
Kontakt zur Ansprechstelle:
Nach einer Terminvereinbarung kann eine Beratung vor Ort (Berlin) oder per Videokonferenz in Anspruch genommen werden. Die Anlaufstelle ist telefonisch unter 0800 11 222 00 oder via E-Mail unter beratung@ansprechstelle-safe-sport.de erreichbar.
www.ansprechstelle-safe-sport.de
Die Ansprechstelle wird durch den Verein Safe Sport e.V. getragen (gegr. November 2022). Gründungsmitglieder des Trägervereins sind der Bund, die 16 Länder, Athleten Deutschland e.V., eine Vertreterin aus dem Betroffenenrat bei der Unabhängigen Beauftragten für Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs sowie ein Vertreter aus der Wissenschaft.
Perspektivisch steht der Aufbau des unabhängigen Zentrums für Safe Sport an, das weitreichendere Aufgaben in den Bereichen Prävention, Intervention und Aufarbeitung abdecken soll. Der Aufbau eines Zentrums für Safe Sport ist im Koalitionsvertrag der Bundesregierung verankert.
Angebot von „Anlauf gegen Gewalt“ besteht weiterhin
Athleten Deutschland e.V. hatte bereits im Mai 2022 die unabhängige Anlauf- und Beratungsstelle Anlauf gegen Gewalt für Kaderathlet*innen in Betrieb genommen, um auf die unmittelbaren Handlungsbedarfe zu reagieren. Anlauf gegen Gewalt bietet rechtliche und psychotherapeutische Erstberatung sowie eine längerfristige Fallbegleitung an. Im ersten Jahr wurden über 150 Anfragen ratsuchender Personen verzeichnet. Die Anlaufstelle steht weiterhin allen betroffenen Kaderathlet*innen zur Verfügung.
90 Athlet*innen haben erstmalig das NRW-Sportstiftungs-Stipendium erhalten. Die Staatssekretärin für Sport und Ehrenamt in NRW, Andrea Milz, und der Vorstandsvorsitzende der Sportstiftung, Dr. Ingo Wolf, zeichneten die anwesenden Stipendiat*innen beim 10. Captains Day am 27. Januar im Rahmen der Messe boot in Düsseldorf aus.
Die geförderten Athlet*innen erhalten eine monatliche Unterstützung in Höhe von 300 Euro für die Dauer von zwei Semestern, um sich intensiver ihrer Bildungs- und Sportlaufbahn widmen zu können. „Die stark gestiegenen Lebenshaltungskosten machen es zunehmend herausfordernder, sich neben der Ausbildung für den Leistungssport zu entscheiden. Doch dieser Weg formt starke Persönlichkeiten und mündige Athletinnen und Athleten. Das möchten wir durch unser Stipendium unterstützen“, hob Dr. Ingo Wolf hervor.
„Mit dem Stipendium würdigen wir im Sportland NRW die hervorragenden Leistungen der Stipendiatinnen und Stipendiaten in ihrem Studium, die diese parallel zu ihren sportlichen Spitzenleistungen erbringen“, sagte Andrea Milz. Von der Idee Stipendiums sei sie von Beginn an „sehr beeindruckt“ gewesen, gab die Staatssekretärin in ihrer Rede zu Protokoll. Wenn im Jahr 2025 die World University Games nach Nordrhein-Westfalen kommen, prognostizierte Milz, werde man viele Stipendiat*innen bei den Wettkämpfen wiedersehen. „Hier im Sportland NRW“, lautete ihre Botschaft, „ist man gut aufgehoben.“
Eventfilm: 10. Captains Day mit Stipendienverleihung
Zum Start 324.000 Euro
Die Förderung durch das NRW-Sportstiftungs-Stipendium ist zum Beginn des Wintersemesters 2022/23 im Oktober 2022 gestartet. Bewerben konnten sich olympische, paralympische und deaflympische Nachwuchskader mit einer engen Verbindung zum Sportland NRW. Die Sportstiftung kooperiert dabei mit 18 Hochschulen. Das Gesamtfördervolumen für die 90 im ersten Jahr vergebenen Stipendien beläuft sich auf 324.000 Euro.
24 Förderpartner stellen 95.000 Euro
„Unser Ziel sind mehr als 100 Stipendien“, verlautete Dr. Wolf. „Dafür brauchen wir Förderpartner als Möglichmacher.“ 24 von dieser Sorte gibt es bereits. Privatpersonen und Unternehmen wie die Evonik Stiftung, die Dortmunder Stadtwerke DSW21 und WestLotto flankieren das Stipendium finanziell mit 95.000 Euro. „Ein sensationelles Ergebnis“, freute sich der Vorstandsvorsitzende.
Darüber hinaus zeigen sie den Geförderten berufliche Perspektiven auf, in dem sie als Mentoren den Übergang in die Arbeitswelt erleichtern. „Wir brauchen solche Verbindungen in unserer Gesellschaft an vielen Stellen. Viele Arbeitnehmer werden Freude an diesen Stipendiaten haben“, so Wolf. Denn als solche müssen sie sowohl eine sportliche und als auch eine akademische Qualifikation mitbringen.

Rückenwind, um Grenzen zu verschieben
Der ehemalige Säbelfechter Benedikt Peter Wagner führte als Moderator durch die Veranstaltung. In einer Talk-Runde sprach er mit Christian Vogée, Vorstandsmitglied ARAG SE, und Anna Fliegel, Leiterin Personal-/Führungskräfteentwicklung bei Westenergie, sowie mit den Stipendiaten Gianna Regenbrecht und Christopher Koch, wie man die klassischen Hürden einer dualen Karriere im Sport überwindet.
„Das NRW-Sportstiftungs-Stipendium gibt mir Rückenwind. Ohne diese nachhaltige Unterstützung könnte ich es mir nicht leisten, neben meinem Studium so intensiv Leistungssport zu betreiben“, sagt Gianna Regenbrecht (29), Para Dressurreiterin und Studentin der Humanmedizin. Infolge eines Reitunfalls im Jahr 2014 ist sie querschnittsgelähmt. Sie beschrieb, dass als Rollstuhlfahrerin alles etwas länger dauert: „Jetzt im Winter muss ich im Stall manchmal Pausen einlegen, weil meine Beine schneller kalt werden. Dann sitze ich da mit meiner Wärmflasche. Diese Zeit muss ich mir aber nehmen. Ich musste lernen mich zu managen.“ Aktuell bereitet sich die Para Reiterin auf die Europameisterschaft in diesem Jahr vor. Mit ihrer Equipe ergatterten Regenbrecht bereits einen Startplatz für das deutsche Team bei den Paralympics in Paris 2024. „Nicht aufgeben, wenn etwas nicht läuft“, riet sie ihren Zuhörern. „Auch nach links und recht schauen, dann merkt man, dass sich Grenzen verschieben lassen. Manchmal muss man die Zähne zusammenbeißen, aber es lohnt sich.“

„Sinnvolle Anleitung für die Wirtschaft“
„Mit Leistungssport schafft man es, Leute anzusprechen und zu motivieren“, sagte Gianna Regenbrecht und traf damit die Meinung von ARAG-Vorstand Christian Vogée: „Die Jugend achtet darauf, wer im Rampenlicht steht. Der Sport braucht Leuchttürme und Vorbilder.“ Vogée sieht die Wirtschaft in der Verantwortung, ihren Beitrag zur Förderung des Leistungssports zu leisten. „Durch das NRW-Sportstiftungs-Stipendium werden wir angeleitet, sinnvoll zu helfen.“
Bobsportler Christopher Koch arbeitet neben seinem Training als Werkstudent: „300 Euro sind für mich viel wert. Das Stipendium kompensiert einen Arbeitstag pro Woche, den ich dadurch in den Sport investieren kann.“ Eine kleine Verletzungsserie zwang den 26-jährigen Anschieber zuletzt zu einer Pause mitten in der Saison, seiner vierten. Bei der deutschen Juniorenmeisterschaft will er wieder angreifen, um darüber den Sprung in den Europacup zu schaffen. Während der Saison sammelt Koch Minusstunden bei seinem Arbeitgeber Baker Tilly. Die kann er ausgleichen, indem er im Sommer mehr Stunden pro Woche arbeitet. „Sport Studium und Beruf sind vereinbar“, unterstrich Koch. „Die Vernetzung zu meinem Arbeitgeber durch die Sportstiftung NRW vor drei Jahren war unkompliziert und schnell. Ich fühle mich in guten Händen.“
10 Jahre Captains Day als Sprungbrett
Dass Unternehmen genauso vom Arbeitnehmer „Athlet“ lernen können wie umgekehrt, war Anna Fliegel (Westenergie) wichtig zu betonen. Ihr Engagement als Förderpartner sei langfristig angelegt und offen für Austausch mit den Stipendiat*innen: „Alles kann, nichts muss.“
„Der Captains Day ist traditionell die Bühne für Spitzensportler“, bilanzierte so auch Messechef Wolfram Diener und gratulierte den Stipendiat*innen. Die Sportstiftung bringt mit dem Veranstaltungsformat seit 2012 „Kapitäne“ aus der Wirtschaft mit ambitionierten Leistungssportler*innen zusammen, um Dualen Karrierewege auszuloten. Zum Dank für die langjährige Unterstützung der Messe Düsseldorf überreichte Dr. Ingo Wolf Messechef Diener ein Modellsegelboot mit den Unterschriften der Stipendiat*innen. Der Captains Day findet – mit Corona-bedingen Unterbrechungen – jährlich Ende Januar im Rahmen der boot statt.

Zwischenmenschliches mit „maritimem Flair“
Im zweiten Teil der Veranstaltung trafen sich Stipendiat*innen und Förderer zum praktischen Netzwerken. Mit einem Meter Leine wurde das „Stecken“ von Seemannsknoten geübt, angeleitet von zwei professionellen Skippern. Johanna Mekus und Korbinian Rauch führten Palstek-Schleife, Achter- und Kreuzknoten vor und erläuterten die Bedeutung von Führungsstil und Onboardings auf See. „Als Skipper trägt man die Verantwortung für Schiff und Besatzung“, schilderte Mekus. „Ein Schiff ist ein begrenzter Lebensraum. Das soziale Miteinander ist daher sehr wichtig. Es kommt besonders auf zwischenmenschliche Skills an.“ Parallelen zur Berufswelt waren unübersehbar.

Geduld üben, Charakter erkennen, zusammen gewinnen
Was eine gute Führungskraft ausmacht und wie man einen Onboarding-Prozess erfolgreich gestaltet, erarbeitet die Teilnehmer anschließend in kleinen Gruppen. Lisa Marie Löhr (Fechten) hob als Kapitänin ihres Teams eine transparente und verständnisvolle Kommunikation hervor. „Als Team gewinnt und verliert man zusammen“, ergänzte Sarah Voss (Turnen) mit Ergebnissen ihrer Gruppendiskussion. Julius Rommelmann (Rudern) zog den Vergleich zum Mannschaftssport: „Es gibt auch in Unternehmen Stürmer, Torhüter und Abwehrspieler. Eine Führungskraft sollte unterschiedliche Charaktere einbinden können und hinter einer gemeinsam Philosophie vereinen.“
Die Teamsprecher Fabian Dammermann (Sprint) und Ann-Kathrin Spöri (Badminton) nahmen in ihren Statments die besonderen Stärken und vermeintlichen Schwächen ihrer Leistungssportkolleg*innen auf. „Wir arbeiten zum Teil über Jahre daran, Ziel zu erreichen und sind sehr selbstreflektiert“, beschrieb Dammermann. Schwieriger kann es für Athlet*innen hingegen sein, sich in Geduld zu üben und Verantwortung abzugeben, erklärte Ann-Kathrin Spöri. „Ohne Teamfähigkeit“, das steht für Fabian Dammermann fest, „kommt keiner von uns ans Ziel, egal, ob Mannschaft oder Einzelsportler.“
Die NRW-Sportstiftungs-Stipendiat*innen 2022/23:
- Jasper Angl, Rudern
- Andra Aumann, Rudern
- Janika Baarck, Bobsport
- Antheus Barry, Hockey
- Bastian Blos, Schießen
- Michelle Blos, Schießen
- Niko Bratzke, Handball
- Denis Bril, Boxen
- Imke Daalmann, Leichtathletik
- Fabian Dammermann, Leichtathletik
- Jean-Paul Danneberg, Hockey
- Dewi De Vries, Judo
- Gesa Deike, Wasserball
- Ira Deike, Wasserball
- Laurenz Dörfer, Fechten
- Lea Sophie Drescher, Fechten
- Franziska Drucklieb, Taekwondo
- Benedict Eggeling, Rudern
- Maximilian Feist, Leichtathletik
- Anne Fischer, Rudern
- Aron Flatten, Hockey
- Delia Gaede, Gehörlosen-Leichtathletik
- Lina Gellweiler, Rudern
- Laura Giese, Leichtathletik
- Jule Gipmann, Leichtathletik
- Maurice Grahl, Leichtathletik
- Pia Greiten, Rudern
- Marie Hahn, Hockey
- Viktoria Heising, Leichtathletik
- Sören Henkel, Rudern
- Felipa Herrmann, Triathlon
- Larina Hillemann, Rudern
- Luis Höchemer, Hockey
- Brian Holtschke, Badminton
- Annkathrin Hoven, Leichtathletik
- Asaf Kazimov, Eissport
- Leona Klein, Bobsport
- Christopher Koch, Bobsport
- Julia Koch, Klettern
- Lina Kröger, Schwimmsport
- Greta Kröger, Basketball
- Amelie Kröner, Basketball
- Corinna Krusche, Boxen
- Emily Kurth, Fechten
- Luise Lauter, Bobsport
- Christoph Lemken, Moderner Fünfkampf
- Yvonne Li, Badminton
- Franka Lipinski, Schwimmen
- Lisa Marie Löhr, Fechten
- Pia Maertens, Hockey
- Madleen Malecki, Leichtathletik
- Elian Mazkour, Hockey
- Jannik Metzger, Rudern
- Fabio Murru, Fechten
- Benjamin Muth, Radsport
- Kian-Yu Oei, Badminton
- Joyce Oguama, Leichtathletik
- Selin Oruz, Hockey
- Nils Palberg, Schießen
- Nico Paufler, Kanurennsport
- Paula Viktoria Preute, Bobsport
- Max Prinz, Klettern
- Gianna Regenbrecht, Para Dressurreiten
- Louis Robertz, Leichtathletik
- Julius Rommelmann, Rudern
- Mia Rosser, Hockey
- Josefa Schepp, Leichtathletik
- Agatha Schmidt, Judo
- Til Schmidt, Schwimmen
- Amalia Sedlmayr, Para Rudern
- Sascha Seifert, Wasserball
- Fabio Seitz, Hockey
- Lena Siekerkotte, Rudern
- Maja Sielaff, Hockey
- Maximilian Sluka, Leichtathletik
- Ann-Kathrin Spöri, Badminton
- Tessa Srumf, Leichtathletik
- Jakob Stade, Leichtathletik
- Bianca Stichling, Leichtathletik
- Isabell Thal, Rollstuhlbasketball
- Aron Thimm, Triathlon
- Lennart Van Beem, Rudern
- Rosario Vella, Fechten
- Sarah Voss, Turnen
- Tobias Weckerle, Fechten
- Sophie Weißenberg, Leichtathletik
- Jonas Wiesen, Rudern
- Yannis Merlin Willim, Schwimmen
- Luke Zenker, Leichtathletik
- Aiyu Zhu, Turnen
Förderpartner 2022/23


Ab dem Jahreswechsel gelten bei der Sportstiftung NRW neue Fördergrundsätze und -kriterien. Alte Zöpfe werden abgeschnitten. Wer sich 2023 um Förderung bewerben möchte, muss vieles neu lernen und verstehen. Was bedeuten die Reformen konkret für jede/n Athlet*in? Klar, dass das vor allem zu Beginn Fragen aufwirft.
Mit Hannah Pohl hat das Team der Geschäftsstelle dafür eine erfahrene Netzwerkerin aus der Welt des Leistungssports gewonnen. Als selbst noch aktive Sportlerin unterstützt sie künftig Athlet*innen bei Förderfragen und berät auf Augenhöhe. Hannah spielt seit mehr als zehn Jahren in der Badminton-Bundesliga beim 1. BC Beuel in ihrer Heimatstadt Bonn.
„Besonders wichtig ist es uns, dass der neue Bewerbungsprozess transparent und für jeden nachvollziehbar ist“, sagt die 28-Jährige, die zuvor beim Verein Athleten Deutschland für Mitgliederkommunikation und -entwicklung zuständig war. Auch in Zukunft will Hannah einen „engen Draht“ zu Athletinnen und Athleten pflegen.
In ihrem Sportmanagementstudium setzte sich Hannah bereits fundiert mit Möglichkeiten auseinander, wie die Bedingungen für die Aktiven im deutschen Spitzensport optimiert werden können. In ihrem Verein ist sie tief verwurzelt, leitet das Talentmanagement und bildete den Social Media Bereich aus. Die DOSB A-Trainerausbildung schloss sie als Jahrgangsbeste ab.

Referentin Athletenförderung
hannah.pohl@sportstiftung-nrw.de
0221 4982 6021
0177 4426718

Die ehemalige Hürdensprinterin Pamela Dutkiewicz-Emmerich (31) ist achtfache deutsche Meisterin. Sie gewann zwei Medaillen bei der Europameisterschaft und als Höhepunkt Bronze bei der WM 2017 in London. Im September 2021 beendet sie ihre sportliche Karriere und erfuhr vom Trainee-Programm der Sportstiftung NRW mit der Dortmunder Stadtwerke AG (DSW21). Parallel macht Pamela eine Ausbildung zum systematischen Coach. Schon steht der nächste große Umbruch bevor: 2023 wird sie Mutter. Hier berichtet sie von ihrer neunmonatigen Trainee-Zeit:
Angst vor dem „Nichts“
Als klar war, ich höre mit dem Sport auf, und ich habe Lust, etwas außerhalb meiner Netz-Bubble zu tun, habe ich die Sportstiftung NRW angerufen. Das Trainee-Angebot fand ich sofort spannend. Man ist in der aktiven Zeit den Blick schon sehr fokussiert auf alles rund um den Sport. Daher hatte ich ein bisschen Angst vor dem „Nichts“ danach. Ich konnte meine Fähigkeiten gar nicht einschätzen. Was muss ich im Job tun? Kann ich ja gar nicht. Habe ich nie gemacht.
Inzwischen weiß ich: Wenn man Lust hat, motiviert ist, Impulse aufnehmen kann – dann kann man sich überall reinfuchsen. Diese Mauer tiefer zumachen vor der Berufswelt, in der mir völlig die Erfahrung fehlte, das war wirklich erleuchtend! Meine Zeit Trainee-Zeit hat mich beruhigt, weil sie mir gezeigt hat, wie breit gefächert mein Aufgabenbereich am Ende sein kann.
Ich bin in einem maximalen Veränderungsprozess. Nicht nur meine Tätigkeit hat sich verändert, auch meine Freizeit. In der aktiven Zeit war das entspannt: Buch lesen, Natur, Nervensystem runterbringen. Im Job brauchte ich eher Bewegung und Erlebnis. Ich habe noch nie tagsüber so viele Stunden auf einem Stuhl gesessen. Es war die Challenge, einen Ausgleich zu finden. Ich bin ganz bewusst in jeder Mittagspause um den Block marschiert und war sehr dankbar, mobil arbeiten zu können: auf meiner Terrasse, in der Küche, mal im Café. Nach der Arbeit war ich trotzdem total oft platt.
Ich habe lange gebraucht, um dieses Angestelltenverhältnis für mich einzuordnen. Es ist eine ganz andere Welt als ich bisher kannte. Das machte was mit mir. Ein krasses Aha-Erlebnis. Zu meinem Sportlerinnendasein gehörte zwar mehr als nur das Sporttreiben. Das konnte ich aber alles um den Sport herumbauen. Deshalb war es rückblickend gut und wichtig, dass ich nach dem Karriereende drei Monate hatte, um den neuen Ist-Zustand zu verstehen.
Nach meiner Sportkarriere war ich auf der Suche nach einer Herausforderung, nach etwas Sinnhaftem, nach Verantwortung, Zielen und Orientierung. Im Sport hatte ich die maximale Sinnhaftigkeit in dem, was ich getan habe. Ich musste mich nicht motivieren – ich war immer motiviert. Daher war es total wichtig für mich, herauszufinden, in welche Richtung ich gehen will. Ich bin eine Macherin. Ich brauche ein klares Ziel und dann laufe ich los und mache.

Out-of-the-box denken
Ich merkte dann, dass ich im Job viel mehr kann, als ich gedacht habe. In der Unternehmenskommunikation bei DSW21 habe ich einiges beitragen können; zum Beispiel wie und wo man Botschaften gut platzieren kann. Ich hätte nicht gedacht, dass es so viele Schnittpunkte zu meinen Erfahrungen als Sportlerin gab. Ich habe die Social Media Kanäle der Stadtwerke bespielt, Projekte zum Weltfrauentag umgesetzt und für die Mitarbeiterzeitung geschrieben. Das war etwas richtig Handfestes. Bei meinen Stationen im Gesundheits- und Personalmanagement ging es oft darum, wie man Leute erreicht. Ich fand es schön, jedesmal in neuen, kleinen Teams zusammenzuarbeiten. Ich musste aber lernen zu kommunizieren, was ich kann, so dass mein Team von mir profitiert.
Da, wo ich keine Fachkenntnis habe, bekam ich oft eine positive Rückmeldung, weil ich „out-of-the-box“ denke. Da kann ich wohl mit meinem etwas anderen Blickwinkel gute Impulse geben – und ich traue es mich auch zu tun. Kollegen sagten, ich hätte so einen Drive, etwas schaffen zu wollen. Für mich war wichtig zu sehen, dass ich den Aufgaben in einem Unternehmen gewachsen bin und dazu lerne. Der Punkt ist, dass du ja auch nicht zu einer Olympaisiegerin geboren wirst, sondern, dass du noch viel aus dir rausholen kannst. Nach oben ist viel offen. Da muss man sich nicht selbst beschränken.
Durchsetzen und Mut haben, sich einzubringen: Das habe ich im Sport gelernt, denn ich hatte immer viel Konkurrenz. Aber wir haben auch viel gemeinsam trainiert. Ein Miteinander mit Wertschätzung und Offenheit gegenüber anderen ist für mich völlig selbstverständlich.
Das Traineeprogramm gab mir so viele Einblicke und wahnsinnig viele Erfahrungen. Das ist für mich wie ein großer Spiegel. Oft sah ich dann: Das war gar nicht der Sport, das war ja ich! Ich habe maximal viel aus den neun Monaten mitgenommen, in denen ich immer mehr zu mir gefunden habe. Zu dem, was mich interessiert, was ich weiter forcieren möchte. Ich habe gemerkt, ich hänge noch am Sport. Jetzt fange ich an, in einem neuen Setting erste Schritte zu gehen, meine ersten Hürdenüberquerungen zu machen – das ist die Arbeit als Coach. Ich habe zum Beispiel eine Weiterbildung zu prä- und postnatalen Trainerin angefangen. 2023 erwarte ich mein erstes Kind.
den Sportlern fruchtet
wechselseitig.“
Steckbrief Pamela Dutkiewicz-Emmerich
Ehem. Hürdensprinterin, Jg. 1991, aus Bochum,
TV Wattenscheid
Erfolge:
2018 2. Platz EM
2017 3. Platz WM
2016 Halbfinale Olympische Spiele
DM-Rekordhalterin über 60m und 100m Hürden
