Gisela Hinnemann
5471 Qualitäts-Plakette für Leverkusen und Mülheim

Die Qualitätsoffensive zielt darauf, dass Talente an allen beteiligten Sportinternaten Nordrhein-Westfalens die gleichen hohen Standards vorfinden. Dazu zählen eine 24/7-Betreuung durch pädagogische Fachkräfte genauso wie die sportpsychologische, medizinische und physiotherapeutische Umsorgung, eine Ernährungsberatung, regelmäßiger Nachführunterricht und ein Konzept zur Prävention sexualisierter Gewalt. Insgesamt wurden rund 50 Kriterien überprüft.

Das Sportinternat Leverkusen wird im Rahmen der Qualitätsoffensive jährlich mit 35.000 Euro gefördert. Hier wohnen Athlet*innen ab 16 Jahren in sozialpädagogisch betreuten Wohngemeinschaften. Das Badmintoninternat kommt auf 90.000 Euro Unterstützung im Jahr. „Wir haben unsere Förderung aufgrund der Qualitätsoffensive an diesem Standort in den letzten Jahren verdoppelt“, erklärt Gisela Hinnemann, stellvertretende Vorstandsvorsitzende der Sportstiftung NRW.

Einheitliche Standards

„Wir tragen Verantwortung gegenüber den Nachwuchsathletinnen und -athleten, die als Jugendliche ihr Elternhaus verlassen, um sich auf eine Karriere im Leistungssport zu konzentrieren“, sagt Anke Feller. „Während dieser Zeit legen sie den Grundstein für ihre schulische und berufliche Laufbahn. Sie stellen sich einer doppelten Belastung.“ Die ehemalige Weltklasse-Leichtathletin (Weltmeisterin 4 x 400 Meter-Staffel, 1997) ist die zweite stellvertretende Vorstandsvorsitzende. Feller nahm die Plaketten-Würdigung die Leverkusener Einrichtung von Internatsleiterin Steffi Nerius vor. „Mit unserer Initiative für flächendeckend einheitliche Qualitätsstandards stellen wir sicher, dass diese Talente frühzeitig die bestmögliche Unterstützung für ihre Entwicklung erfahren“, erläuterte Gisela Hinnemann bei der Übergabe am Badmintoninternat. Dessen Leiter Alexander Müller betreut derzeit 13 Bewohner*innen mit seinem Team.

Olympia und Paralympics zeigen beste Beispiele

An Vorbildern dürfte es den jugendlichen Sportler*innen in Leverkusen und den Badminton-Assen in Mülheim a. d. Ruhr nicht mangeln. Bei den Olympischen Spielen waren einige ehemalige Internatsschüler am Start, etwa die Deutsche Meisterin im Badminton-Einzel Yvonne Li und Stabhochspringer Bo Kanda Lita Baehre. Der Paralympics-Sieger von Rio, Felix Streng (4 x 100 Meter-Staffel), will in Tokio in Kürze an seine Erfolge anknüpfen. Die Karriere dieser drei gereiften Talente nahm im Sportinternat Fahrt auf. In Leverkusen werden die Schwerpunktsportarten (Para-) Leichtathletik, Fechten, Frauenhandball und Frauenfußball gefördert.

Gisela Hinnemann, stellv. Vorsitzende der Sportstiftung NRW, durfte die Plakette an Holger Hasse, Geschäftsführer des Badmintonverbandes NRW, und sein Team überreichen. Links: Internatsleiter Alexander Müller.

Die Sportstiftung NRW fördert nordrhein-westfälische Sportinternate pro Jahr mit zirka 1 Mio. Euro. Darunter fallen Stellen für Internatsleiter, pädagogisches und sportpsychologisches Fachpersonal ebenso wie Projekte zur Berufsorientierung. Besonders talentierte Athlet*innen unterstützt die Sportstiftung zusätzlich mit einer monatlichen Individualförderung von durchschnittlich 200 Euro. Die Monatsbeiträge in Sportinternaten können von der Stiftung zudem auf maximal 300 Euro gedeckelt werden.

Bereits im April hatte das Sportinternat Münster die Plakette „Partner der Qualitätsoffensive“ erhalten.

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